Die St.-Martins-Kirche, lokal als Sint-Martinuskerk bekannt, steht als ein Symbol für Geschichte und architektonische Pracht im Herzen von Aalst, Belgien. Diese römisch-katholische Kirche mit ihren kunstvollen gotischen Designs und ihrer bewegten Vergangenheit lädt Besucher ein, in die reiche religiöse und kulturelle Geschichte einzutauchen, die sie verkörpert.
Die Ursprünge der St.-Martins-Kirche reichen bis ins späte 15. Jahrhundert zurück, wobei der Bau um 1480 oder 1481 begann. Doch der Ort war schon lange zuvor ein Ort der Anbetung, mit ersten Erwähnungen einer Kirche in Aalst bereits im Jahr 1183. Das ursprüngliche Gebäude war kleiner und bescheidener, wurde jedoch im Laufe der Zeit für die wachsende Bevölkerung und die Bedürfnisse der Gemeinde unzureichend.
Der Bau der heutigen St.-Martins-Kirche erstreckte sich über fast zwei Jahrhunderte und war in vier Phasen unterteilt. In der ersten Phase begann Jan van der Wouwe mit der Arbeit an den Kapellen hinter dem Chor. Der bekannte Architekt Herman I de Waghemakere, der auch an der St.-Jakobs-Kirche in Antwerpen arbeitete, setzte den Bau im brabantischen Gotikstil bis Anfang des 16. Jahrhunderts fort. Leider verzögerte der Ausbruch der Pest im Jahr 1485 den Fortschritt erheblich.
In der zweiten Phase, die 1527 von Laurens II Keldermans geleitet wurde, konzentrierte man sich auf den südlichen Teil des Querschiffs. Doch die religiösen Unruhen des 16. Jahrhunderts, einschließlich des Bildersturms und des niederländischen Aufstands, brachten den Bau zum Stillstand. Erst 1595 begann die dritte Phase, in der die Schäden behoben und das nördliche Querschiff fertiggestellt wurden. Die letzte Phase unter Gheeraert Spillebout und Gillis Negheleput von 1650 bis 1664 umfasste die Umfriedung der Kirche mit einer Backsteinmauer an der Westseite.
Trotz der langen Bauzeit erreichte die Kirche nie die geplante Pracht aufgrund finanzieller Einschränkungen. Pläne für einen hohen gotischen Turm, der 1655 von Tobias Oosterlinck entworfen wurde, wurden nie verwirklicht, sodass die Kirche ohne ihr vorgesehenes krönendes Merkmal blieb.
Die St.-Martins-Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel spätbrabantischer Gotik, gekennzeichnet durch ihren kreuzförmigen Basilika-Grundriss, Querschiffe und einen Chor mit Ambulatorium. Das dreischiffige Langhaus, das zweischiffige Querschiff und die zahlreichen Kapellen schaffen ein Gefühl von Großartigkeit und Komplexität.
Eines der auffälligsten Merkmale ist das Sakramentshaus, das 1604 von Jeroom Duquesnoy dem Älteren gebaut wurde. Dieses kunstvolle Stück Handwerkskunst zeugt von der Fertigkeit und dem Können der damaligen Zeit. Der Hochaltar, geschmückt mit dem Antependium "Anbetung der Könige" von F.J. Janssens aus dem Jahr 1777, trägt zu den reichhaltigen dekorativen Elementen der Kirche bei.
Die St.-Martins-Kirche beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken, darunter Werke einiger der bekanntesten Künstler ihrer Zeit. Der Stolz der Kirche ist das barocke Gemälde "St. Rochus und die Pestkranken" von Peter Paul Rubens. Dieses Meisterwerk, das im Laufe der Geschichte mehrfach vor Zerstörung und Diebstahl gerettet wurde, bleibt ein Anziehungspunkt für Besucher und Kunstliebhaber.
Die Kirche zeigt auch eine Reihe von Gemälden von Jozef Meganck, darunter eine Darstellung von St. Martin, dem Schutzpatron von Aalst, wie er seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Die Kapellen innerhalb der Kirche sind mit schönen Altären und Gemälden geschmückt, wie dem Altar des heiligen Aloysius von Gonzaga, der 1773 von Marten Mattelet geschaffen wurde, und dem Seitenaltar des heiligen Antonius des Einsiedlers, der ein hölzernes Retabel von Robert Van Caelenbergh aus dem Jahr 1911 zeigt.
Die St.-Martins-Kirche war Zeuge vieler bedeutender Ereignisse in der Geschichte von Aalst. Der berühmte Priester Adolf Daens, eine bedeutende Figur in der belgischen Geschichte, feierte hier seine erste Messe und verbrachte seine letzten Tage damit, innerhalb ihrer Mauern den Kreuzweg zu beten. Die Kirche spielte auch während der Weltkriege eine entscheidende Rolle, indem ihre Kunstwerke und Schätze von der lokalen Gemeinschaft geschützt wurden.
1947 verursachte ein verheerendes Feuer erhebliche Schäden an der Kirche, was zu umfangreichen Restaurierungsarbeiten führte. Trotz der Herausforderungen stellte die Hingabe der Gemeinschaft sicher, dass das historische und künstlerische Erbe der Kirche für zukünftige Generationen bewahrt wurde.
Heute wird die St.-Martins-Kirche umfassend restauriert, wobei die Arbeiten bis 2027 abgeschlossen sein sollen. Finanziert durch die flämische Regierung und den Stadtrat von Aalst, zielen diese Bemühungen darauf ab, die architektonische Integrität und historische Bedeutung der Kirche zu bewahren. 2019 wurde eine barocke Skulpturengruppe, die St. Martin darstellt, wieder eingesetzt, was das künstlerische Erbe der Kirche weiter bereichert.
Besucher der St.-Martins-Kirche können sich in ihre ruhige Atmosphäre vertiefen, ihre architektonische Schönheit bewundern und über die Jahrhunderte der Geschichte nachdenken, die dieses bemerkenswerte Wahrzeichen geprägt haben. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, die St.-Martins-Kirche in Aalst bietet euch eine tiefgehende und bereichernde Erfahrung, die ihr nicht verpassen solltet.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen