Die Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob in Altötting, Bayern, ist ein beeindruckendes Beispiel spätgotischer Architektur und ein bedeutendes spirituelles Zentrum. Im Herzen dieser bekannten Pilgerstadt gelegen, zeugt die Kirche von Jahrhunderten des Glaubens und der Kunstfertigkeit.
Die Ursprünge dieses heiligen Ortes gehen auf die Gründung durch König Karlmann von Bayern um 877 zurück. Erst 1244/45 wurde die Kirche jedoch unter der Schirmherrschaft von Herzog Ludwig I. von Bayern den Heiligen Philipp und Jakob geweiht. Mit dem wachsenden Pilgerstrom nach Altötting im späten 15. Jahrhundert wurde der Bedarf an einer größeren Kirche deutlich. So entstand im Jahr 1499 das heutige Bauwerk, die letzte große spätgotische Hallenkirche in Bayern.
Der Bau wurde von bedeutenden Persönlichkeiten wie Ulrich Häntler und Jörg Perger geleitet, unterstützt von Herzog Georg dem Reichen und unter der Führung von Propst Johannes Mair. Bischof Berthold Pürstinger von Chiemsee weihte die Kirche 1511 ein und festigte damit ihren Status als spirituelles und architektonisches Wahrzeichen.
Wenn ihr euch St. Philipp und Jakob nähert, fallen euch sofort die beiden Türme ins Auge, die mit 48 Metern Höhe in den Himmel ragen. Diese Türme, zusammen mit der 52 Meter langen und 18 Meter breiten Kirche, prägen die Silhouette von Altötting. Auch das Innere der Kirche beeindruckt mit einer großzügigen dreischiffigen Halle und kunstvoll gestalteten Rippengewölben, die den Blick nach oben ziehen.
An der Nordseite des Chors befindet sich ein massives Bauwerk, das ursprünglich als Sakristei und Schatzkammer diente. Heute beherbergt es eine Eucharistische Anbetungskapelle, die einen ruhigen Raum für Besinnung und Gebet bietet.
Die Türen der Kirche, aus Eiche gefertigt und mit aufwendigen Schnitzereien verziert, sind ein Highlight der originalen Ausstattung. Diese Türen, die Heiligenfiguren und komplexe Reliefs zeigen, stammen von dem rätselhaften Meister der Altöttinger Türen.
Im Inneren zieht der frühklassizistische Hochaltar, entworfen von Michael Mittermayr und 1803 aufgestellt, die Aufmerksamkeit auf sich. Flankiert von Statuen der Heiligen Rupert und Sebastian, zeigt das Altarbild von Johann Jakob Dorner dem Älteren Maria als Helferin der Christenheit.
Die Seitenaltäre und Chorgestühle sind mit Werken bedeutender bayerischer Künstler des späten 18. Jahrhunderts geschmückt, darunter Christian Jorhan der Ältere und Roman Anton Boos, die dem heiligen Raum zusätzliche künstlerische Tiefe verleihen.
Eines der wertvollen Artefakte der Kirche ist ein monumentales Kruzifix von Hans Leinberger, das ursprünglich Teil des inzwischen abgebauten gotischen Lettners war. Die Kirche beherbergt auch zahlreiche Epitaphe und Denkmäler, darunter die von Propst Johannes Mair und dem Ritter Thomas Löffelholz von Kolberg, die jeweils ihre eigene Geschichte von Hingabe und Vermächtnis erzählen.
Angrenzend an die Kirche befindet sich der Kreuzgang, ein ruhiger Rückzugsort, der mehrere Kapellen verbindet, darunter die berühmte Tilly-Kapelle. Dieser Raum, dem Feldmarschall Tilly gewidmet, zeigt exquisite Glasmalereien aus dem 15. Jahrhundert und dient als eindrucksvolle Erinnerung an die bewegte Geschichte der Region.
Der Kreuzgang umfasst auch die Sieben-Schmerzen-Kapelle und die barocke Sebastian-Kapelle, die jeweils einzigartige Einblicke in das religiöse und kulturelle Erbe von Altötting bieten.
Das musikalische Erbe der Kirche wird durch ihre große Orgel verkörpert, die im Jahr 2000 von Thomas Jann gebaut wurde. Mit 49 Registern und über 3.400 Pfeifen erfüllt dieses Instrument die heiligen Hallen mit klangvollen Melodien und bereichert das spirituelle Erlebnis von Besuchern und Gläubigen gleichermaßen.
Die Orgelfassade, ein Überbleibsel ihres Vorgängers aus dem 18. Jahrhundert, verleiht ihren modernen Fähigkeiten einen historischen Touch, während die Chororgel, restauriert von Thomas Jann, das Hauptinstrument mit ihren romantischen Klängen ergänzt.
In den beiden achteckigen Türmen befinden sich fünf Glocken, die 1963 von Rudolf Perner gegossen wurden. Diese Glocken, mit ihren melodischen Tönen, erklingen mit den ersten Noten des Salve Regina und rufen die Gläubigen zum Gebet, während sie den Rhythmus des täglichen Lebens in dieser heiligen Stadt markieren.
Im westlichen Vorbau steht die ursprüngliche Wallfahrtsglocke von 1497, die mit den Wappen von Herzog Georg dem Reichen und anderen historischen Persönlichkeiten verziert ist und das fortdauernde Erbe der Kirche bezeugt.
Die Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob ist nicht nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Geflecht aus Geschichte, Kunst und Glauben. Ihre Mauern haben Jahrhunderte der Hingabe erlebt und inspirieren weiterhin alle, die ihren heiligen Raum betreten. Ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche ist eine Reise durch die Zeit und bietet eine tiefgehende Verbindung zum spirituellen und kulturellen Herzen von Altötting.
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