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Filialkirche Eisenreichdornach

Filialkirche Eisenreichdornach Amstetten

Filialkirche Eisenreichdornach

Auf einer erhöhten Terrasse mit Blick auf die Ebene des Ybbsfelds im malerischen Dorf Eisenreichdornach, einem Teil der Stadt Amstetten in Niederösterreich, steht die reizvolle Filialkirche Eisenreichdornach. Diese römisch-katholische Filialkirche, die der heiligen Agatha von Catania geweiht ist, ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Schatz der Geschichte und architektonischen Schönheit. Beim Nähern an dieses friedliche Heiligtum wird man sofort von seiner malerischen Lage und der ruhigen Atmosphäre, die es umgibt, gefangen genommen.

Eine Reise durch die Geschichte

Die Geschichte der Filialkirche Eisenreichdornach ist eine faszinierende Erzählung, die bis in die Antike zurückreicht. Im Jahr 1973 brachten archäologische Ausgrabungen unter der Kirche Überreste einer römischen Mauer und die Fundamente einer Kirche aus dem 9. Jahrhundert zum Vorschein. Diese frühe Kirche, eine einfache Saalkirche mit einer nicht eingezogenen Apsis, deutet auf die langjährige religiöse Bedeutung dieses Ortes hin. Es wird sogar vermutet, dass sie mit den gut erhaltenen Befestigungen aus dem 10. Jahrhundert am nahegelegenen Burgkogel in Verbindung stehen könnte.

Die heutige Struktur der Kirche stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert und ist ein schönes Beispiel frühgotischer Architektur. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrmals umgebaut, was zu ihrem einzigartigen Charakter und Charme beitrug. Die bedeutendsten dieser Veränderungen fanden in der Spätgotik statt, als der Chor erhöht und der Westturm teilweise umschlossen wurde.

Architektonische Wunder

Die Filialkirche Eisenreichdornach ist eine reizvolle Mischung aus verschiedenen architektonischen Stilen, die ihre lange und bewegte Geschichte widerspiegeln. Das Hauptschiff der Kirche, oder das Langhaus, ist eine einfache, unverzierte Struktur mit frühgotischen Spitzbogenfenstern, die zarte Dreipassmaßwerk aufweisen. Ein Rundfenster aus dem 17. Jahrhundert thront hoch oben und verleiht der Fassade einen Hauch barocker Eleganz.

Eines der markantesten Merkmale der Kirche ist das Südportal, ein abgeschrägtes Schulterportal aus dem 13. Jahrhundert. Über diesem Portal, an der Südwand, kann man ein fragmentarisches Fresko des heiligen Christophorus aus dem frühen 16. Jahrhundert sehen, das an die lange Tradition der Kirche als Wallfahrtsort und Ort der Andacht erinnert.

Der Chor, mit seinem hohen, spätgotischen Design, ist besonders bemerkenswert. Er verfügt über Eckstreben mit elegant geschwungenen Dächern und kunstvoll gestalteten Maßwerkfenstern, von denen einige strenge geometrische Muster und andere fließendere Designs aufweisen. Dieser Teil der Kirche, der Anfang des 16. Jahrhunderts fertiggestellt wurde, ist ein Zeugnis für das handwerkliche Können und die künstlerische Vision der Spätgotik.

Der Westturm, ursprünglich im späten Mittelalter erbaut, wurde später im Barockstil umgestaltet. Er präsentiert sich nun mit einem pyramidenförmigen Helm, gefurchten Fugen und Eckrustika, was der gesamten Struktur einen Hauch von Pracht verleiht. Der Turm verfügt auch über ein spätgotisches Westportal, das die Besucher einlädt, das reiche Innere der Kirche zu erkunden.

Im Inneren des Heiligtums

Beim Betreten der Filialkirche Eisenreichdornach wird man von einer ruhigen und einladenden Atmosphäre empfangen. Das Langhaus ist mit einer flachen Decke bedeckt, während die Westempore, die von toskanischen Säulen getragen wird, Segmentbögen aufweist. Diese Empore ist eine charmante Ergänzung und bietet einen perfekten Aussichtspunkt, um das Innere der Kirche zu bewundern.

Der Chor, deutlich höher als das Langhaus, ist ein Meisterwerk der Spätgotik. Er verfügt über ein zweijochiges Rippengewölbe mit quadratischen Schlusssteinen, die von runden Diensten getragen werden. Der Chor beherbergt auch eine Nordtür, die zur barocken Kanzeltreppe führt, und eine südliche Eisentür mit einem Griff aus der Zeit um 1500, die zur tonnengewölbten Sakristei führt.

Eines der Highlights des Kircheninneren ist das südliche Chorfenster, das drei Glasmalereien enthält, die Abt Oswald Mayer vor dem heiligen Michael als Seelenwäger (1513) und die Apostel Philippus und Jakobus darstellen. Diese exquisiten Glasmalereien verleihen dem Chor einen Hauch von Farbe und Licht und verstärken seine spirituelle Atmosphäre.

Künstlerische Schätze

Der Hochaltar der Kirche, der aus dem Jahr 1716 stammt, ist ein atemberaubendes Beispiel bayerischer Barockkunst. Er verfügt über eine reich gestufte Struktur mit Sakristeitüren, flankiert von gedrehten Säulen. Das zentrale Panel zeigt das Martyrium der heiligen Agatha, während monumentale Statuen des heiligen Johannes des Evangelisten und des heiligen Erasmus auf beiden Seiten Wache stehen. Über dem Altar zeigt ein von Voluten gestützter Aufsatz ein Bild von Mariahilf, was die Pracht des Altars noch verstärkt.

Die barocke Kanzel, verziert mit dem Wappen von Abt Roman Märkl (1721), ist ein weiteres bemerkenswertes Merkmal. Diese wunderschön gestaltete Kanzel erinnert an die langjährige Verbindung der Kirche mit der örtlichen Klostergemeinschaft.

Die Kirche beherbergt auch drei Glocken, die 1536 von Andreas Schachner gegossen wurden, sowie eine sogenannte Wetterglocke aus dem Jahr 1610. Diese Glocken, mit ihren reichen, resonanten Tönen, haben die Gläubigen über Jahrhunderte hinweg zum Gottesdienst gerufen und tragen zur zeitlosen Anziehungskraft der Kirche bei.

Ein Ort des Friedens und der Reflexion

Der Besuch der Filialkirche Eisenreichdornach ist nicht nur eine Reise durch Geschichte und Architektur; es ist auch eine Gelegenheit, einen Ort des Friedens und der Reflexion zu erleben. Ob ihr von ihrer historischen Bedeutung, ihrer architektonischen Schönheit oder ihrer spirituellen Atmosphäre angezogen werdet, diese reizvolle Kirche bietet allen Besuchern ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis.

Während ihr die Filialkirche Eisenreichdornach erkundet, nehmt euch einen Moment Zeit, um die ruhige Umgebung auf euch wirken zu lassen, die kunstvollen Details ihrer Architektur zu bewundern und über die Jahrhunderte des Glaubens und der Hingabe nachzudenken, die dieses bemerkenswerte Heiligtum geprägt haben. Es ist ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart zusammenkommen und einen Einblick in das reiche Geflecht von Geschichte und Spiritualität bieten, das diese bezaubernde Ecke Österreichs ausmacht.

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