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St. Christophorus (Bad Abbach)

St. Christophorus (Bad Abbach) Bad Abbach

St. Christophorus (Bad Abbach)

Die St. Christophorus Kirche in Bad Abbach, Bayern, ist ein bezauberndes Beispiel für Widerstandskraft und Geschichte, eingebettet im Herzen der Stadt. Liebevoll als kleine Kirche bekannt, hat diese spätbarocke Saalkirche über die Jahrhunderte hinweg viele Veränderungen und Restaurierungen erlebt. Ihre Geschichte, die bis ins Jahr 1470 zurückreicht, erzählt von Gemeinschaftsgeist und architektonischer Schönheit, was sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle macht, die die Region erkunden.

Die Ursprünge und der Neuanfang

Die Ursprünge der St. Christophorus Kirche liegen in den praktischen Bedürfnissen ihrer Gemeinde. Im Jahr 1470 beschlossen die Bürger von Bad Abbach, eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Christophorus im Stadtzentrum zu errichten, da der Weg zur Hauptpfarrkirche auf dem Schlossberg beschwerlich war. Die Kapelle entwickelte sich schnell zu einem Mittelpunkt des lokalen Lebens, und 1484 wurde ein Benefizium eingerichtet, um regelmäßige Gottesdienste sicherzustellen. Doch die Geschichte der Kirche war nicht frei von Herausforderungen. Am 28. Februar 1784 zerstörte ein katastrophales Eisgang, verursacht durch das Hochwasser der Donau, beinahe das ursprüngliche Bauwerk.

Unbeirrt baute die Gemeinde die Kirche zwischen 1784 und 1786 wieder auf, diesmal etwas erhöht, um sie vor zukünftigen Überschwemmungen zu schützen. Der Neubau folgte dem spätbarocken Stil, der bis heute sichtbar ist. Im Jahr 1910 wurde die Kirche an das Stromnetz angeschlossen, was moderne Beleuchtung in ihre historischen Mauern brachte. Weitere Renovierungen in den Jahren 1935 und von 1969 bis 1977 sorgten für den Erhalt dieses architektonischen Juwels.

Architektonische Wunder

Das Äußere der St. Christophorus Kirche ist ein hinreißendes Beispiel barocker Architektur. Die kleine Saalkirche, mit ihren zwei Jochen und dem dreiseitigen Abschluss, ist in einem fröhlichen Gelb gestrichen, akzentuiert durch weiße Pilaster und rundbogige Fenster. Die Westfassade ist besonders eindrucksvoll, mit einem geschwungenen Giebel, der von einem achteckigen Dachreiter mit einer nun kupferbedeckten Zwiebelturmhaube gekrönt wird.

Im Inneren beeindruckt die Kirche mit einer flachen Decke über einer Hohlkehle, die eine luftige und offene Atmosphäre schafft. Der Chor ist leicht nach Süden versetzt, um eine Sakristei unterzubringen, die von außen geschickt verborgen ist. Über der Sakristei sorgen eine Empore und der Zugang zur Kanzel für zusätzliche interessante Details im Innenraum.

Ein Blick in die Vergangenheit: Die Altäre und Kunstwerke

Das Innere der Kirche ist mit wunderschönen Altären und Kunstwerken geschmückt. Der barocke Hochaltar, der um 1710 entstand, ist ein Meisterwerk der Handwerkskunst. Gestützt von zwei blau-marmorierten korinthischen Säulen, wird der Altar von Voluten flankiert und von Engelsfiguren gekrönt. Das Altarbild, das dem lokalen Rokokokünstler Otto Gebhard zugeschrieben wird, zeigt den Heiligen Christophorus, der das Christuskind trägt, ein späterer Zusatz, der wahrscheinlich ein in der Zerstörung von 1784 verlorenes Kunstwerk ersetzte.

Rechts vom Hochaltar befindet sich ein kleinerer Seitenaltar, ebenfalls um 1710 entstanden, der eine Darstellung der Schwarzen Madonna von Altötting zeigt. Dieser Altar wurde nach dem Wiederaufbau der Kirche in einem neoklassizistischen Stil restauriert. Ein einfaches, aber elegantes Kreuz über dem Altar, das 1935 vom lokalen Künstler Johann Seidl verziert wurde, verleiht mit seinen Stuckwolken und Engelsfiguren einen himmlischen Charme.

Die Kanzel und andere Schätze

Die Kanzel, um 1710 gefertigt, ist eine polygonale Struktur ohne Schalldeckel, verziert mit verdrehten blau-marmorierten Eckpfeilern. Diese Säulen, mit ihren korinthischen Kapitellen, entspringen kleinen Volutenkonsolen und verleihen dem Design eine dynamische Note. Die Kirche beherbergt auch eine Reihe von Kreuzwegstationen, die 1934 als Hinterglasmalereien nach Ölgemälden von 1838 geschaffen wurden. Die barocken Bankenden, die um 1715/20 entstanden, sind wunderschön mit Akanthus- und Bandelwerk-Motiven geschnitzt.

Zu den weiteren bemerkenswerten Merkmalen gehören eine barocke Pietà an der Sakristeiwand, rustikale Rokoko-Beichtstühle und ein Sandstein-Weihwasserbecken von 1585, das mit heraldischen Emblemen verziert ist. Außen, über dem Portal, erinnert eine Gedenktafel an die römische Vergangenheit der Stadt und die historischen Schichten, die Bad Abbach birgt.

Die Glocken und ihre Echos

Aus dem eleganten Dachreiter erklingen zwei Glocken, deren Stimmen 1948 erneuert wurden, nachdem die Originale während des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmt worden waren. Diese Glocken markieren weiterhin den Lauf der Zeit und den unerschütterlichen Geist der Gemeinde.

Die St. Christophorus Kirche in Bad Abbach ist nicht nur ein Bauwerk; sie ist eine lebendige Erzählung von Glauben, Widerstandskraft und Kunstfertigkeit. Ihre Mauern erzählen Geschichten einer Gemeinschaft, die Stürme überstanden und Triumphe gefeiert hat, was sie zu einem faszinierenden Ziel für alle macht, die das reiche Geflecht der bayerischen Geschichte und Kultur erkunden möchten.

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