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St. Peter und Paul (Bad Camberg)

St. Peter und Paul (Bad Camberg) Bad Camberg

St. Peter und Paul (Bad Camberg)

Die Kirche St. Peter und Paul in Bad Camberg, eingebettet in die malerische Landschaft Hessens, Deutschland, vereint auf faszinierende Weise Geschichte, Kunst und Architektur. Dieses beeindruckende Bauwerk ist ein Zeugnis der reichen kulturellen Vielfalt der Region und zieht mit seiner majestätischen Erscheinung und spannenden Vergangenheit Besucher an.

Die Historische Geschichte von St. Peter und Paul

Die Geschichte der Kirche St. Peter und Paul reicht bis ins Jahr 1156 zurück, als erstmals eine Kirche zu Ehren des Heiligen Petrus in historischen Aufzeichnungen erwähnt wurde. Das heutige Gebäude hat jedoch seine Wurzeln in einem Vorgängerbauwerk aus dem 15. Jahrhundert, das aufgrund baulicher Mängel und der wachsenden Gemeinde ersetzt werden musste. Der Bau der jetzigen Kirche begann 1777 und wurde 1781 unter der Leitung des engagierten Camberger Pfarrers Caspar Schmid und nach den Plänen des Architekten Friedrich Ludwig Sckell abgeschlossen.

Der älteste Teil der Kirche ist der im gotischen Stil errichtete Westturm, der zwischen 1580 und 1581 gebaut wurde. Er stellt eine historische Verbindung zwischen der Vergangenheit und den neueren barocken und Rokoko-Einflüssen dar, die im restlichen Gebäude zu finden sind. Diese Mischung von Stilen schafft eine einzigartige architektonische Erzählung, die sowohl Historiker als auch Touristen fasziniert.

Ein Architektonisches Juwel

Das Innere der Kirche ist im Zopfstil gestaltet, einer seltenen architektonischen Form in der Region, die durch abgerundete östliche Ecken und eine elegante Schlichtheit gekennzeichnet ist. Die Deckenfresken und Medaillons, geschaffen vom Mainzer Hofmaler Joseph Appiani, zeigen Szenen aus dem Leben der Kirchenpatrone Petrus und Paulus und verleihen dem ruhigen Innenraum einen lebendigen Akzent.

Die Kirche wurde am 15. Juli 1781 vom Weihbischof von Trier, Johann Maria Cuchot d’Herbain, geweiht, was einen bedeutenden Moment in ihrer bewegten Geschichte markiert. Im Laufe der Jahre wurde die Kirche mehrfach renoviert, insbesondere zwischen 1987 und 1995, wobei die Fresken aufgefrischt und die ursprüngliche Farbpalette sowie die Stuckarbeiten restauriert wurden, um ihre historische Integrität zu bewahren.

Künstlerische Schätze und Heilige Räume

Innerhalb der Kirche können Besucher eine Fülle von künstlerischen und heiligen Schätzen bewundern. Der Hochaltar, 1938 von Architekt Willy Weyres umgestaltet, enthält Elemente aus der ursprünglichen Struktur und wird von zwei exquisiten Rokoko-Engeln flankiert, die vom Mainzer Bildhauer Joh. Peter Henke geschaffen wurden. Die Seitenaltäre, entworfen von Franz Josef Krings und 1948 vom örtlichen Handwerker Karl Traut gefertigt, verstärken den künstlerischen Reiz der Kirche.

Die Kirche beherbergt zudem eine bemerkenswerte Sammlung von Skulpturen und Gemälden. Besonders hervorzuheben sind die lebensgroßen Holzfiguren von St. Peter und St. Paul, die zwischen 1862 und 1865 vom Münchener Akademieprofessor Caspar Clemens Ritter von Zumbusch geschaffen wurden. Diese Figuren, zusammen mit den 14 Ölgemälden der Kreuzwegstationen aus der Schule von Philipp Veit, bieten den Besuchern eine tiefgehende spirituelle Erfahrung.

Die Klänge von Musik und Glocken

Das musikalische Erbe der Kirche wird durch ihre Orgel verkörpert, die ursprünglich von den renommierten Gebrüdern Stumm zwischen 1779 und 1784 gebaut wurde. Obwohl die ursprüngliche Orgel zahlreiche Veränderungen erfahren hat, bleibt ihr majestätisches Prospekt ein zentraler Punkt im Inneren der Kirche. Die Orgel, mit ihren zwei Manualen und 30 Registern, erfüllt die Kirche weiterhin mit harmonischen Klängen und bereichert das spirituelle Erlebnis.

Im 49,5 Meter hohen Kirchturm, der einst Teil der Stadtbefestigung war, hängen fünf klangvolle Glocken. Die älteste, 1922 gegossen, trägt den Namen Maria-Glocke und wiegt stolze 1200 Kilogramm. Diese Glocken, zusammen mit einer mechanischen Turmuhr aus dem Jahr 1880, tragen zum zeitlosen Charme der Kirche bei und markieren mit ihren klangvollen Schlägen den Lauf der Zeit.

Ein Erbe des Glaubens und der Gemeinschaft

Die Kirche St. Peter und Paul ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein lebendiges Zentrum des Glaubens und der Gemeinschaft. Ihre Mauern haben unzählige Zeremonien, Feierlichkeiten und Momente der Besinnung erlebt und dienen den Menschen in Bad Camberg als spirituelle Zuflucht. Das fortdauernde Erbe der Kirche ist ein Zeugnis für die Hingabe und den Einsatz von Generationen, die diesen heiligen Raum geschätzt und bewahrt haben.

Für Besucher, die die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe Hessens erkunden möchten, bietet die Kirche St. Peter und Paul eine unvergessliche Reise durch die Zeit. Ihre Mischung aus historischer Bedeutung, architektonischer Schönheit und künstlerischem Glanz macht sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der durch diese malerische Region Deutschlands reist.

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