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Pfarrkirche Baden-St. Stephan

Pfarrkirche Baden-St. Stephan Baden

Pfarrkirche Baden-St. Stephan

St. Stephan, auch bekannt als Pfarrkirche Baden-St. Stephan, ist eine prächtige römisch-katholische Kirche, die am östlichen Rand des alten Stadtzentrums von Baden in Niederösterreich steht. Ihr imposanter Turm, gekrönt von einer markanten barocken Zwiebelhaube, ist weithin sichtbar und prägt die Silhouette der Stadt. Er lädt Besucher ein, die reiche Geschichte und architektonische Pracht der Kirche zu entdecken.

Die historische Entwicklung von St. Stephan

Die kirchliche Geschichte von Baden ist eng mit dem Bistum Passau verbunden, zu dem es jahrhundertelang gehörte. Diese lange Verbindung wird durch die Weihe der Kirche an St. Stephan, den Schutzpatron von Passau, gewürdigt. Ursprünglich war Baden eine Filiale der Pfarrkirche in Traiskirchen. Die erste urkundliche Erwähnung eines Priesters in Baden stammt aus dem Jahr 1220, obwohl seine genaue Rolle unklar bleibt. Im Jahr 1312 erlangte Baden die Unabhängigkeit von Traiskirchen und wurde unter das Patronat des Stifts Melk gestellt. Nach langen Streitigkeiten zwischen den Bischöfen von Passau und dem Stift Melk wurden die Patronatsrechte 1693 an Passau übertragen. Als das Bistum Wien 1729 zum Erzbistum erhoben wurde, wurde das Gebiet südlich von Wien, einschließlich Baden, von Passau abgetrennt. Schließlich wurde Baden 1784 als fürstliche Pfarre etabliert.

Im Laufe der Jahrhunderte entstanden aus dem ursprünglichen Pfarrgebiet von Baden mehrere neue Pfarren: Sooß (Pfarrkirche St. Anna seit 1783), St. Christoph (Weikersdorf, zur Pfarre St. Helena erhoben 1783) und St. Josef (Leesdorf, zur Pfarre erhoben 1990). Heute ist die Pfarre mit etwa 6.000 Katholiken eine der größten im Dekanat Baden und umfasst mehrere weitere Kirchen und Kapellen, darunter die Frauenkirche in Baden.

Architektonische Entwicklung und äußere Besonderheiten

Die architektonische Geschichte von St. Stephan vor dem Umbau Ende des 15. Jahrhunderts kann nur aus den verbliebenen Strukturen erschlossen werden. Die früheste urkundliche Erwähnung bezieht sich auf ein Beinhaus im Jahr 1258. Da jedoch bereits früher Priester in Baden tätig waren und die Burg Baden wahrscheinlich eine Kirche oder Kapelle hatte, ist es vernünftig anzunehmen, dass an der heutigen Stelle bereits im späten 12. Jahrhundert eine Kirche existierte.

Der unmittelbare Vorgänger der heutigen Kirche stammt aus der Romanik, wahrscheinlich ein dreischiffiger Bau mit zwei niedrigen Türmen, die den Altar und die Apsis flankierten. Um 1400 begann der Bau eines gotischen Presbyteriums mit einer Krypta, das schließlich die romanische Apsis ersetzte. Das Langhaus wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter Einbeziehung der romanischen Außenwände errichtet. In dieser Zeit wurde der Hauptturm über den bestehenden romanischen Türmen errichtet, obwohl die Arbeiten aufgrund der turbulenten Zeiten, einschließlich ungarischer Invasionen, häufig unterbrochen wurden. Der Hauptturm wurde schließlich mit einem Satteldach gedeckt, und erst 1697, nach Schäden in den Türkenkriegen, erhielt er die ikonische barocke Zwiebelhaube. Die Reste einer Mordgalerie am nördlichen Vorturm deuten auf die Rolle der Kirche in der Verteidigungsanlage der Stadt hin. Um 1480 war der gotische Umbau abgeschlossen.

Der Turm über dem Hauptportal auf der Westseite, bekannt als Schussturm, ragte einst weit über das Dach hinaus, wurde jedoch in den Türkenkriegen schwer beschädigt. Erst 1827 erhielt er sein heutiges Aussehen, das wahrscheinlich auf die Gotik zurückgeht. Der 67 Meter hohe Turm beherbergt die sogenannte Paramentenkammer und die Wohnung des Türmers, die bis ins 20. Jahrhundert vom Mesner bewohnt wurde. Im Glockenstuhl befinden sich fünf Glocken, von denen zwei die Weltkriege überstanden haben: die Große Glocke (2.000 kg, Ton: B) von 1832 und die Litanei-Glocke (950 kg, Ton: E) von 1764. Die anderen drei Glocken wurden 1949 gegossen: die Marienglocke (Ton: Fis), die Josefglocke (Ton: Gis) und die Urbaniglocke (Ton: B).

Innere Pracht und künstlerisches Erbe

Das Innere von St. Stephan vereint eine Mischung aus romanischen, gotischen, barocken und neugotischen Elementen, die seine lange und abwechslungsreiche Geschichte widerspiegeln. Romanische Merkmale sind unter anderem Tierköpfe, die unter den Gewölben des Langhauses eingebettet sind. Gotische Einflüsse zeigen sich im Taufbecken und mehreren Engelstatuen an den Kirchenwänden sowie am Südtor. Die turbulente Zeit von 1480 bis 1683, geprägt von den Türkenkriegen und der Reformation, hinterließ nur wenige Renaissance-Artefakte, mit bemerkenswerten Ausnahmen einiger Grabdenkmäler, die an den Kirchenpfeilern angebracht sind. Ein bemerkenswerter Grabstein in der Josefskapelle erinnert an den Baden-Pfarrer Vinzenz Bauernfeind († 1517).

Die Türkenkriege von 1529 und 1683 verursachten erhebliche Zerstörungen, die umfangreiche barocke Renovierungen notwendig machten. Im 18. Jahrhundert wurden mehrere Seitenaltäre im Langhaus installiert: der Marienaltar mit der Kanzel, der Sebastianaltar und der Antoniusaltar. Die Josefskapelle wurde ebenfalls barockisiert. Der Hochaltar, geschmückt mit einem Gemälde des berühmten Barockkünstlers Paul Troger, das die Steinigung des heiligen Stephanus darstellt, wurde im Presbyterium errichtet, wo die Fenster fast vollständig zugemauert wurden. Der barocke Einfluss erstreckt sich auch auf die Sakristei, die einen Altar zu Ehren des heiligen Franz Xaver und einen wertvollen barocken Sakristeischrank von 1743 beherbergt.

Im Jahr 1880 begannen umfangreiche neugotische Renovierungen. Der barocke Hochaltar wurde 1893 ersetzt, wobei das Altarbild über den Ausgang bei der Sakristei verlegt wurde. Die zugemauerten Fenster im Presbyterium wurden wieder geöffnet, und neugotische Vertäfelungen und Chorgestühle wurden installiert. Die Altäre in den Seitenschiffen, der Josefskapelle und der Kreuzkapelle wurden ebenfalls neugotisiert. Leider wurden die originalen gotischen Figurenkonsolen an den Wänden durch neugotische ersetzt, von denen nur eine originale erhalten blieb, die nun im Baden Schiestl-Hof untergebracht ist. Die neugotische Umgestaltung wurde 1913 mit der Neugestaltung der Seiteneingänge abgeschlossen.

In den 1970er Jahren erfolgte eine umfassende Innen- und Außenrenovierung. Das Nordtor wurde bei der Installation einer Zentralheizung mit mehreren Räumen erweitert. Im Inneren wurden ein neuer Volksaltar und ein Sitzbereich errichtet. Die neugotischen Altäre in den Seitenschiffen wurden entfernt, wobei nur die Altarstatuen erhalten blieben. Die beschädigten barocken Kirchenbänke wurden durch neue ersetzt. 1989 wurde der Altar der Kreuzkapelle ins Pfarrhaus verlegt, wo eine Kapelle eingerichtet wurde.

Das musikalische Erbe von St. Stephan

Die Orgel der Kirche hat eine bewegte Geschichte. Ursprünglich für die Dorotheerkirche in Wien gebaut, wurde sie 1787 von den Brüdern Johann und Josef Wiest, Orgelbauern in Wien, nach Baden übertragen. Die Orgel, die 1744 vom renommierten Orgelbauer Johann Hencke gefertigt und 1762 restauriert wurde, wurde teilweise in eine neue Orgel integriert, die 1987 von Gerhard Hradetzky unter Verwendung des alten Gehäuses und einiger originaler Tasten gebaut wurde. Diese Orgel, mit 28 Registern auf zwei Manualen und einem Pedal, wurde von namhaften Musikern gespielt, darunter Mozart und möglicherweise Beethoven. Mozart, der an mehreren seiner Messen in St. Stephan teilnahm, war mit dem damaligen Chorleiter Anton Stoll befreundet und widmete ihm sein berühmtes Ave verum, KV 618, das wahrscheinlich am 23. Juni 1791 in der Kirche uraufgeführt wurde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Stephan nicht nur eine Kirche ist, sondern ein Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes von Baden. Ihre Mauern haben Jahrhunderte des Wandels erlebt, von romanischen Anfängen über gotische Umgestaltungen, barocken Glanz und neugotische Wiederbelebung. Ob ihr nun Geschichts

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