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Synagoge

Synagoge Bad Neuenahr-Ahrweiler

Synagoge

In der malerischen Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, eingebettet im idyllischen Ahrtal in Rheinland-Pfalz, steht die Synagoge Ahrweiler. Dieses historische Kleinod, ursprünglich als Synagoge bekannt, zeugt von dem reichen Erbe und der Widerstandskraft der jüdischen Gemeinde. Errichtet im Jahr 1894, hat dieses architektonische Wunderwerk die Zeit überdauert und sowohl freudige Feierlichkeiten als auch tragische Ereignisse miterlebt. Heute dient es als kulturelles Wahrzeichen und lädt Besucher ein, seine bewegte Vergangenheit zu erkunden und seine einzigartige Schönheit zu würdigen.

Eine Reise durch die Zeit

Die Geschichte der Synagoge Ahrweiler ist eine faszinierende Erzählung von Wachstum, Ausdauer und Erneuerung. Im Jahr 1875 stellte die jüdische Gemeinde von Ahrweiler fest, dass ihr Gebetsraum in der Plätzerstraße zu klein für ihre wachsende Zahl war. Bis 1886 wurde der Bedarf an einem neuen Raum dringend, da der alte Gebetssaal verkauft wurde und der neue Besitzer der Gemeinde eine Frist von fünf Jahren setzte, um auszuziehen. Leopold Heymann, ein Mitglied der jüdischen Gemeinde in Bad Neuenahr, half, indem er ein 285 Quadratmeter großes Grundstück in der Altenbaustraße für 2.700 Mark verkaufte. Der Architekt Jakob Nicolaus Gronert aus Remagen wurde beauftragt, die neue Synagoge innerhalb des Budgets von 10.000 Mark zu entwerfen, von denen die Hälfte durch ein Darlehen finanziert werden musste. Am 21. Oktober 1894 wurde die Synagoge Ahrweiler mit einer feierlichen Ansprache von Rabbi Laser Weingarten aus Bad Ems eingeweiht.

Ein architektonisches Wunder

Das Design der Synagoge Ahrweiler ist eine harmonische Mischung aus Tradition und Innovation. Aus bräunlichem Sandstein erbaut, fügt sie sich in die benachbarten Gebäude gleicher Höhe ein und schafft ein einheitliches Straßenbild. Die Fassade ist besonders auffällig und zeigt drei hohe Fenster mit Hufeisenbögen im maurischen Stil. Diese Fenster sind ein markantes Merkmal und lassen natürliches Licht in den Innenraum strömen. Der Giebel wird von den Gesetzestafeln gekrönt, die mit den hebräischen Initialen der Zehn Gebote beschriftet sind. Hinter dem Hauptgebäude befindet sich ein Anbau, der ursprünglich ein Klassenzimmer und die Treppe zur Frauenempore beherbergte. Der Haupteingang für Männer befand sich auf der Westseite und führte die Gläubigen von Westen nach Osten in den Gebetsraum. Das Gebäude misst 11,5 mal 9 Meter und hat eine blau gestrichene Decke, die mit goldenen Sternen verziert ist, was den Stolz und die Identität der Gemeinde in jener Zeit widerspiegelt.

Stürmische Zeiten überstehen

Die Synagoge Ahrweiler erlebte ihre dunkelste Stunde während des Novemberpogroms 1938, auch bekannt als Kristallnacht. Am 10. November verwüsteten SA-Männer die Synagoge, schlugen Fenster ein, warfen Bänke um und zogen heilige Gegenstände, Bücher und Dokumente nach draußen, um sie zu verbrennen. Die Feuerwehr griff nur ein, um benachbarte Gebäude zu schützen. Im Juni 1939 wurde die Synagoge an einen Geschäftsmann verkauft, der sie leer stehen ließ und ihre Nachkriegsnutzung plante. Als amerikanische Truppen im März 1945 die Stadt besetzten, wurde das Gebäude beschlagnahmt und Reparaturen am beschädigten Dach und Innenraum angeordnet. Amerikanische Soldaten, zusammen mit einem Militär-Rabbi, hielten einen Gottesdienst im Gebäude ab. Nach dem Krieg wurde die Synagoge 1955 an die örtliche Raiffeisen-Genossenschaft verkauft, die sie als Lager und Verkaufsraum für landwirtschaftliche Bedarfsartikel umfunktionierte und dabei den Eingang und das Innere veränderte.

Ein neuer Anfang

Die Restaurierung der Synagoge Ahrweiler begann in den 1970er Jahren Gestalt anzunehmen. Eine Jugendgruppe aus der Stadt, inspiriert von einem Besuch in Israel im Jahr 1976, bat die lokale Regierung, die Restaurierung der Synagoge in Betracht zu ziehen. Dies löste eine Reihe von Diskussionen aus, die zu kommunalen Beschlüssen in den Jahren 1977/78 führten, das Gebäude zu erhalten. Am 9. November 1978 wurde der Bürgerverein Synagoge e.V. gegründet, und nach langwierigen Verhandlungen erwarb der Verein 1981 die Synagoge. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten folgten, die in einer feierlichen Wiedereröffnung am 27. Mai 1990 gipfelten. Heute finden in der Synagoge kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge, Kunstausstellungen und Lesungen statt. Sie beherbergt auch eine Dauerausstellung zur Geschichte der Synagoge und der jüdischen Gemeinde von Ahrweiler.

Ein Schatz der Tradition

Eines der wertvollsten Exponate der Synagoge ist der originale Toravorhang (Parochet), der in einer Glasvitrine in der Toranische ausgestellt ist. Dieser Vorhang, der 1881/82 von jüdischen Kurgästen gestiftet wurde, trägt die Inschrift: Dieser Vorhang wurde aus den heiligen Spenden großzügig für den Ewigen gemacht, von denen, die hierher nach Ahrweiler kamen, um Heilung von ihren Leiden zu suchen. Der Vorhang, geschmückt mit traditionellen Symbolen wie der Torakrone und Löwen, hing vermutlich im alten Gebetsraum in der Plätzerstraße, bevor er in die neue Synagoge übertragen wurde.

Ein Wissensspeicher

Die Synagoge Ahrweiler beherbergte einst eine Bibliothek mit über 1.000 Büchern, die von verschiedenen Wohltätern gespendet wurden. Diese Bibliothek war für alle zugänglich und umfasste Themen wie Judentum, jüdisches Leben, Literatur, Biografien, hebräische Literatur, jüdische Kunst und Israel. Leider wurde die Bibliothek während der Flutkatastrophe im Ahrtal am 14. Juli 2021 schwer beschädigt und konnte nicht wiederhergestellt werden.

Die Synagoge Ahrweiler ist mehr als nur ein Gebäude; sie ist ein Symbol für kulturelle Widerstandsfähigkeit und historische Kontinuität. Ihre Wände erzählen die Geschichte einer Gemeinde, die blühte, litt und letztendlich überlebte. Wenn ihr durch ihre Türen tretet, betretet ihr nicht nur eine historische Stätte, sondern ein lebendiges Zeugnis des unerschütterlichen Geistes der jüdischen Gemeinde in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kulturliebhaber oder neugierige Reisende seid, die Synagoge Ahrweiler bietet euch eine tiefgründige und bereichernde Erfahrung, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

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