Im Herzen von Bayreuth, Bayern, befindet sich das Iwalewahaus, ein Zentrum für kulturellen Austausch und künstlerische Entdeckungen. Dieses Institut, dessen Name in der lokalen Sprache IWALEWA-Haus lautet, ist mehr als nur ein Gebäude; es ist ein lebendiger Treffpunkt für zeitgenössische nicht-europäische Kunst, mit einem besonderen Fokus auf Afrika und die afrikanische Diaspora. Seit seiner Gründung im Jahr 1981 als Abteilung der Universität Bayreuth, hat sich das Iwalewahaus zu einem Eckpfeiler für Forschung, Dokumentation und Bildung in der zeitgenössischen afrikanischen Kultur entwickelt.
Der Name Iwalewa stammt aus einem Yoruba-Sprichwort, das "Charakter ist Schönheit" bedeutet. Dieser Name spiegelt die Mission des Instituts wider, über die Oberfläche hinauszugehen und das wahre Wesen der Kulturen, die es präsentiert, zu erkunden. Gegründet von Ulli Beier, einem Gelehrten, der tief in die nigerianische Kunst und Kultur eingetaucht war, wurde das Iwalewahaus geschaffen, um ein tieferes Verständnis und eine Wertschätzung für nicht-europäische Kunstformen zu fördern. Beiers Vision war es, diese Kulturen nicht als exotische Kuriositäten, sondern als lebendige, wertvolle Traditionen mit eigener Identität zu präsentieren.
Im Zentrum der Aktivitäten des Iwalewahauses steht das Engagement für Forschung und Bildung. Das Institut betreibt umfangreiche Forschungen in den Bereichen zeitgenössische Kunst, Populärkultur, Medien und Museologie, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Afrika und seine Diaspora. Die Ergebnisse dieser Forschung werden der Öffentlichkeit durch thematische und monografische Ausstellungen zugänglich gemacht, von denen viele in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen in Afrika und Europa entwickelt werden.
Bildung ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Mission des Iwalewahauses. Das Institut bietet Kurse über afrikanische Kunst, Populärkultur und Mediengeschichte an und trägt damit wesentlich zu den Programmen der Universität Bayreuth in Afrikastudien, Ethnologie und afrikanischen Sprachen bei. Seit 2012 bietet das Iwalewahaus auch ein Master-Modul in Kunstkuratierung an, das den Studierenden praktische Erfahrungen in der Ausstellungsplanung und -verwaltung vermittelt.
Das Iwalewahaus verfügt über eine einzigartige Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst aus Afrika, Asien und dem Pazifik, mit einem besonderen Schwerpunkt auf nigerianischer Kunst. Diese Sammlung umfasst bedeutende Werke aus den Oshogbo- und Nsukka-Schulen, die beide wesentliche Beiträge zur Entwicklung der modernen afrikanischen Kunst geleistet haben. Die Sammlung umfasst auch zeitgenössische afrikanische Musik, nigerianische und ghanaische Filme sowie afrikanische Textilien, die einen umfassenden Überblick über die vielfältigen kulturellen Ausdrucksformen des Kontinents bieten.
Ein großer Teil der Sammlung wurde von Ulli Beier zusammengetragen, dessen lebenslanges Engagement für die Förderung der nigerianischen Kunst einen bleibenden Eindruck im Iwalewahaus hinterlassen hat. Die Archive des Instituts enthalten auch wichtige Sammlungen von privaten Stiftungen, die das Angebot weiter bereichern.
Von 1981 bis 2013 war das Iwalewahaus in der historischen Markgräflichen Münze untergebracht, einem Münzgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Im Jahr 2013 zog das Institut an seinen jetzigen Standort in der Wölfelstraße 2, ein vierstöckiges Gebäude mit einer markanten klassischen Fassade, die mit barocken und Jugendstilelementen verziert ist. Ursprünglich 1907 als Bayerische Staatsbank für Oberfranken erbaut, diente das Gebäude später verschiedenen Verwaltungszwecken, bevor es das neue Zuhause des Iwalewahauses wurde.
Die neuen Räumlichkeiten bieten über 2.300 Quadratmeter Platz, einschließlich Büros, Ausstellungshallen und Archiven. Dieser Umzug hat es dem Iwalewahaus ermöglicht, seine Aktivitäten auszuweiten und seine wachsende Sammlung und das vielfältige Veranstaltungsangebot besser zu beherbergen.
Das Iwalewahaus ist nicht nur ein Museum oder eine Galerie; es ist ein dynamisches Forum für zeitgenössischen kulturellen Austausch. Das Institut veranstaltet eine Vielzahl von Events, darunter Konferenzen, Konzerte, Filmvorführungen und Lesungen. Diese Veranstaltungen bieten Künstlern, Forschern und Studierenden aus aller Welt eine Plattform, um ihre Arbeit zu teilen und sich mit der Öffentlichkeit auszutauschen.
Einige bemerkenswerte vergangene Ausstellungen umfassen "Africa Screams - Das Böse im Kino, in der Kunst und Kultur" (2004), "Black Paris" (2006) und "Hidden Pages, Stolen Bodies" (2009). Diese Ausstellungen haben verschiedene Aspekte der zeitgenössischen afrikanischen Kultur untersucht, von populären Medien bis hin zu historischen Erzählungen, und den Besuchern ein tieferes Verständnis der reichen und komplexen Kulturlandschaft des Kontinents vermittelt.
Ein Besuch im Iwalewahaus ist eine Reise in das Herz der zeitgenössischen afrikanischen Kunst und Kultur. Die vielfältige Sammlung und die ansprechenden Ausstellungen des Instituts bieten eine einzigartige Gelegenheit, die lebendigen künstlerischen Traditionen Afrikas und seiner Diaspora zu erkunden. Ob ihr erfahrene Kunstliebhaber oder neugierige Neulinge seid, das Iwalewahaus verspricht ein bereicherndes und inspirierendes Erlebnis.
Wenn ihr das historische Gebäude in der Wölfelstraße betretet, werdet ihr von einer Atmosphäre der Kreativität und intellektuellen Neugier empfangen. Die sorgfältig kuratierten Ausstellungen laden euch ein, die Geschichten und Ideen hinter den Kunstwerken zu entdecken, während die verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten Möglichkeiten für tiefere Auseinandersetzung und Lernen bieten.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Iwalewahaus mehr als nur eine kulturelle Institution ist; es ist eine Brücke zwischen den Welten, die Verständnis und Wertschätzung für die vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen Afrikas und darüber hinaus fördert. Sein Engagement für Forschung, Bildung und kulturellen Austausch macht es zu einem wichtigen Bestandteil der Kulturlandschaft Bayreuths und zu einem Muss für alle, die sich für zeitgenössische Kunst und globale Kulturen interessieren.
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