Im Herzen von Bergen op Zoom, einer Stadt voller Geschichte und Charme, erhebt sich die prächtige Gertrudiskerk, auch bekannt als Sint-Gertrudiskerk. Dieses beeindruckende Bauwerk ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der bewegten Vergangenheit der Stadt. Die Kirche, mit ihrer imposanten Präsenz und den kunstvollen Details, lädt Besucher dazu ein, ihre Tiefen zu erkunden und die Geschichten zu entdecken, die sich in ihren alten Mauern verbergen.
Die Ursprünge der Gertrudiskerk reichen bis in die Römerzeit zurück, als der Ort bereits von großer Bedeutung war. Archäologische Funde haben gezeigt, dass die Römer das Gebiet für rituelle Opfer nutzten, wobei zahlreiche Amphoren-Scherben und Überreste keltischer und germanischer Gottheiten in der Nähe entdeckt wurden. Diese tiefe historische Verbindung bildet die Grundlage für das bedeutende Erbe der Kirche.
Der älteste Teil der Gertrudiskerk ist das Fundament des Turms, das auf etwa 1370 datiert wird. Diese frühe Struktur gehörte wahrscheinlich zu einer Kirche, die im 14. Jahrhundert erbaut und im 15. Jahrhundert umgebaut wurde. Im Jahr 1442 wurde ein weltliches Kapitel in der Kirche eingerichtet, das bedeutende Musiker und Komponisten wie Jacob Obrecht und Paulus de Roda anzog. Die Bedeutung der Kirche wuchs weiter, als Servaes van der Meulen ein halbes Jahrhundert später als Organist diente.
Das heutige Kirchengebäude, das 1477 fertiggestellt wurde, wurde von Everaert Spoorwater entworfen. Er schuf einen neuen Chorbereich mit einem Chorumgang, strahlenden Kapellen und Seitenkapellen im Kirchenschiff, alles im brabantischen Gotikstil. Im Jahr 1489 reichte Antoon I Keldermans, der Baumeister des Markiezenhofs, einen Entwurf für die Erweiterung der Kirche im spätgotischen Stil ein. Dieses ehrgeizige Projekt, bekannt als das Neue Werk, sollte die Gertrudiskerk zu einer der größten Kirchen in den Niederlanden machen. Aufgrund finanzieller Engpässe wurden die Bauarbeiten jedoch auf halbem Wege eingestellt, und Teile der Kirche blieben jahrhundertelang in Trümmern.
Während des Achtzigjährigen Krieges im Jahr 1580 wurde die Gertrudiskerk geplündert und als militärisches Lager genutzt. Bis 1586 wurde die Kirche für die reformierte Gemeinde angepasst, und der neue Chor und das Querschiff wurden abgeriegelt und schließlich 1698 abgerissen. Die Materialien aus diesen Bereichen wurden zur Verstärkung der Stadtverteidigung verwendet. Die Kirche erlitt weitere Schäden während des französischen Bombardements von Bergen op Zoom im Jahr 1747, was zu einem umfangreichen Wiederaufbau im Jahr 1750 nach dem Entwurf von David van Stolk führte. Die Kirche wurde neun Meter niedriger wieder aufgebaut, und der Turm erhielt seine heutige Krone.
Von 1586 bis 1966 gehörte die Gertrudiskerk der reformierten Gemeinde. Trotz der französischen Periode blieb die Kirche unter protestantischer Kontrolle, da sie nach 1747 für deren Nutzung wieder aufgebaut wurde. Der Wiederaufbau wurde durch eine landesweite Sammlung in der Republik und den Generalitätslanden finanziert. Anfang des 19. Jahrhunderts leistete König Wilhelm I. erhebliche finanzielle Unterstützung für den Bau einer neuen katholischen Kirche, was den Kampf der Katholiken um die Rückeroberung der Gertrudiskerk beendete. Mitte des 20. Jahrhunderts fiel es der reformierten Gemeinde jedoch zunehmend schwer, das große Gebäude zu unterhalten, was 1966 zur Übergabe an die Gemeinde führte.
Im April 1972 brach ein verheerender Brand in der Gertrudiskerk aus, der das gesamte Innere zerstörte, einschließlich einer Orgel aus dem 18. Jahrhundert von Del Haye. Die anschließende Restaurierung ersetzte die verlorenen oberen Giebel, Dächer und Holztonnengewölbe durch eine flache Stahlkonstruktion aus Kostengründen. Das Querschiff und die Chorwölbungen wurden restauriert, und die Kirche wurde mit Gegenständen aus zwei fusionierenden katholischen Pfarreien ausgestattet, darunter zwei Kanzeln, einzigartige flämische Beichtstühle, eine 1863 Ibach-Orgel und eine ältere Chororgel. Die Kirche wurde 1987 von Bischof H. Ernst aus Breda neu geweiht und wieder in Gebrauch genommen.
Im Inneren der Gertrudiskerk können Besucher eine Bronzestatue der Heiligen Gertrud, wunderschöne Buntglasfenster, zwei Kanzeln, drei einzigartige flämische Beichtstühle und die 1863 Ibach-Orgel bewundern. Die Kirche beherbergt auch mehrere Grabmonumente und verschiedene kirchliche Artefakte, die in Vitrinen ausgestellt sind und einen Einblick in ihre reiche Geschichte und spirituelle Bedeutung bieten.
Heute dient die Gertrudiskerk als eine der beiden Kirchen der Lievevrouweparochie und ist als Stadtkirche ausgewiesen. Sie beherbergt besondere Gottesdienste, darunter ökumenische Feiern während der Fastenzeit, am Gedenktag und am Jazz-Wochenende sowie die Maria Ommegang. Die hervorragende Akustik der Kirche macht sie zu einem idealen Veranstaltungsort für Konzerte, wobei der feste Chor HMR Hortus Musicus Religiosus regelmäßig auftritt. Alle zwei Jahre führt der Konzertchor von Bergen op Zoom Bachs Matthäuspassion auf, was Musikliebhaber aus nah und fern anzieht.
Die Gertrudiskerk ist nicht nur ein Ort der Anbetung; sie ist ein lebendiges kulturelles Zentrum und ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit und das Erbe von Bergen op Zoom. Ihre Wände hallen wider von Jahrhunderten der Geschichte und laden Besucher ein, in die Geschichten und die Schönheit dieser bemerkenswerten Kirche einzutauchen.
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