Im Herzen von Birkenhead, Großbritannien, befindet sich ein Relikt der maritimen Geschichte, das Besucher aus aller Welt anzieht: das deutsche U-Boot U-534. Dieses bemerkenswerte Schiff, ein Typ IXC/40 U-Boot der Kriegsmarine des nationalsozialistischen Deutschlands, bietet einen faszinierenden Einblick in die Seekriegsführung des Zweiten Weltkriegs und die technologischen Fortschritte seiner Zeit. U-534 ist eines von nur vier erhaltenen deutschen U-Booten aus dem Zweiten Weltkrieg weltweit und somit ein Muss für Geschichtsinteressierte und neugierige Touristen.
U-534 wurde 1942 in Hamburg-Finkenwerder von der Deutschen Werft AG gebaut und am 23. Dezember 1942 unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Herbert Nollau in Dienst gestellt. Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen wurde U-534 hauptsächlich für Ausbildungszwecke genutzt und versenkte während seiner Dienstzeit keine feindlichen Schiffe. Trotz seiner relativ ereignislosen Einsatzgeschichte nahm die Geschichte des U-Boots gegen Ende des Krieges eine dramatische Wendung.
Am 5. Mai 1945, nur wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, wurde U-534 von einem Bomber der Royal Air Force im Kattegat, nordöstlich der dänischen Insel Anholt, angegriffen und versenkt. Bemerkenswerterweise konnten alle 52 Besatzungsmitglieder dem sinkenden Schiff entkommen, obwohl drei von ihnen bei der Flucht tragisch ums Leben kamen. Das U-Boot lag dann fast 41 Jahre lang auf dem Meeresboden und war ein stummer Zeuge der turbulenten Ereignisse des Krieges.
1986 wurde U-534 in einer Tiefe von 67 Metern vom dänischen Wrackjäger Aage Jensen entdeckt. Die Entdeckung löste großes Medieninteresse aus, befeuert durch Gerüchte über Nazi-Gold, das im U-Boot versteckt sein sollte. Obwohl kein Schatz gefunden wurde, entschied man sich, U-534 aus den Tiefen zu bergen. Am 23. August 1993 brachte die niederländische Bergungsfirma Smit Tak das U-Boot erfolgreich an die Oberfläche.
Nach der Bergung wurde U-534 1996 nach Birkenhead, England, transportiert, wo es Teil der Sammlung des Warship Preservation Trust wurde. Nach der Schließung des Museums im Jahr 2006 fand das U-Boot ein neues Zuhause am Woodside Ferry Terminal. Um den Transport und die Ausstellung zu erleichtern, wurde U-534 in fünf Teile geschnitten, sodass Besucher das Innere erkunden und einen einzigartigen Einblick in das Leben an Bord eines U-Boots des Zweiten Weltkriegs gewinnen konnten.
Die Ausstellung "The U-Boat Story", die 2009 eröffnet wurde, bot den Besuchern ein eindringliches Erlebnis, das die Geschichte des U-Boots, seine Technologie und die Geschichten seiner Besatzung präsentierte. Obwohl die Ausstellung 2020 geschlossen wurde, sind Pläne im Gange, eine neue Besuchereinrichtung zu schaffen, die 2026 unter der Schirmherrschaft der Heritage-Organisation Big Heritage eröffnet werden soll. Diese neue Einrichtung verspricht, die Geschichte von U-534 erneut zum Leben zu erwecken und ein fesselndes und lehrreiches Erlebnis für alle Besucher zu bieten.
Beim Erkunden von U-534 wird euch die schiere Größe und Komplexität des Schiffs beeindrucken. Deutsche U-Boote des Typs IXC/40 waren etwas größer als ihre Vorgänger des Typs IXC, wobei U-534 eine Länge von 76,76 Metern und eine Verdrängung von 1.144 Tonnen auf der Oberfläche hatte. Das U-Boot konnte in Tiefen von bis zu 230 Metern operieren und erreichte Geschwindigkeiten von 18,3 Knoten auf der Oberfläche und 7,3 Knoten im getauchten Zustand.
Einer der faszinierendsten Aspekte von U-534 ist seine Technik. Das U-Boot wurde von zwei MAN M 9 V 40/46 aufgeladenen Viertakt-Neunzylinder-Dieselmotoren angetrieben, die insgesamt 4.400 PS für den Einsatz an der Oberfläche lieferten. Beim Tauchen sorgten zwei Siemens-Schuckert-Elektromotoren für 1.000 PS. Das U-Boot war auch mit sechs 53,3 cm Torpedorohren, einer 10,5 cm Marinekanone und Flugabwehrwaffen ausgestattet, was es zu einem beeindruckenden Gegner seiner Zeit machte.
Besucher von U-534 können auch mehr über die fortschrittlichen Anti-Sonar-Gegenmaßnahmen des U-Boots erfahren. Ein solches Gerät war der Pillenwerfer, der einen Anti-Sonar-Köder namens Bold auswarf. Dieser Köder erzeugte eine Blasenschicht, die das feindliche Sonar verwirrte und es dem U-Boot ermöglichte, der Entdeckung zu entgehen.
Das Betreten von U-534 bietet eine seltene Gelegenheit, die beengten und herausfordernden Bedingungen zu erleben, denen die Besatzung ausgesetzt war. Das U-Boot hatte eine Besatzung von 48 Männern, die für längere Zeit auf engem Raum lebten und arbeiteten. Die Ausstellung gibt Einblicke in ihren Alltag, von den Routinen der Wartung und des Betriebs des U-Boots bis hin zu den Momenten der Kameradschaft und Spannung innerhalb der Besatzung.
Unter den vielen Artefakten, die aus U-534 geborgen wurden, befanden sich Schallplatten, die nach der Konservierung eine Sammlung von Musik von Komponisten wie Johann Sebastian Bach und Robert Schumann enthüllten. Diese Schallplatten erinnern auf eindringliche Weise an das menschliche Element innerhalb der stählernen Grenzen des U-Boots und bieten eine Verbindung zu den Männern, die an Bord dienten.
U-534 steht als Zeugnis für die technologischen Fortschritte und menschlichen Geschichten des Zweiten Weltkriegs. Seine Erhaltung ermöglicht es zukünftigen Generationen, über diese kritische Periode der Geschichte zu lernen und nachzudenken. Ob ihr Geschichtsinteressierte, maritime Liebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch von U-534 in Birkenhead bietet eine fesselnde Reise in die Vergangenheit.
Beim Erkunden des U-Boots und seiner Ausstellungen werdet ihr ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Triumphe derjenigen gewinnen, die an Bord von U-534 dienten. Ihre Geschichten, bewahrt im stählernen Rumpf des U-Boots, hallen weiterhin nach und erinnern uns an das bleibende Erbe des Zweiten Weltkriegs und die Bedeutung der Erinnerung an unsere gemeinsame Geschichte.
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