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Rheintor

Rheintor Breisach am Rhein

Rheintor

Betretet die Seiten der Geschichte am Rheintor in Breisach, einem majestätischen Tor, das als Zeugnis für die reiche Vielfalt europäischer Architektur- und Militärgeschichte steht. Am westlichen Rand der Altstadt von Breisach in Baden-Württemberg gelegen, ist das Rheintor ein beeindruckendes Beispiel des französischen Barockstils und bietet euch einen Einblick in die Vergangenheit sowie die strategische Bedeutung dieser historischen Stadt.

Die historische Entwicklung des Rheintors

Ursprünglich war das Rheintor Teil einer mittelalterlichen Befestigungsanlage, ausgestattet mit einem hohen Turm und einem quadratischen Sockel, der stolz als Teil der Stadtmauer stand. Diese beeindruckende Struktur war ein entscheidendes Verteidigungselement und bewachte die Brücke über den Rhein, die die Stadt mit dem elsässischen Ufer verband. Der Turm wurde von einem äußeren Bauwerk mit einer Zugbrücke begleitet, die in Zeiten der Bedrohung hochgezogen werden konnte, ein typisches Merkmal mittelalterlicher Befestigungen.

Die Umgestaltung des Rheintors in seine heutige Form begann nach 1648, als Breisach unter französische Kontrolle fiel. Unter der Herrschaft von Ludwig XIV. gestalteten der berühmte französische Militäringenieur Sébastien le Prestre de Vauban und Jacques Tarade die Befestigungen neu, einschließlich des Baus des Rheintors um 1675. Dieses neue Design umfasste zwei halbkreisförmige Bastionen, von denen heute nur noch die südliche erhalten ist, und bietet einen Einblick in die strategische Militärarchitektur der damaligen Zeit.

Architektonische Pracht und künstlerische Details

Das Rheintor wurde als triumphales Eingangstor konzipiert, ein prächtiger Zugang zur ehemaligen Rheinbrücke, dessen Hauptfassade ursprünglich zum Fluss gerichtet war. Aus farbigem Doleritstein gefertigt, ist das Portal mit Kalksteinskulpturen verziert, die zu seinem königlichen Erscheinungsbild beitragen. Der Sockel des Bauwerks zeigt rustizierte Steinbearbeitung, die in einer halbkreisförmigen Form endet und seine Pracht betont.

Der zentrale Triumphbogen, 21 Meter breit und 15 Meter hoch, wird von Paaren römisch-dorischer Pilaster flankiert, die dem Bauwerk vertikale Eleganz verleihen. Über dem Eingang zeigt eine halbkreisförmige Nische stolz das französische Lilienemblem, ein Hinweis auf die französischen Ursprünge des Gebäudes. Neben dem Eingang befinden sich Nischen mit überlebensgroßen Statuen, darüber runde Reliefs, die römische Götter darstellen und eine mythische Note zur architektonischen Erzählung hinzufügen.

Symbolik und skulpturale Wunderwerke

Das filigrane Relief über dem Eingang, gekrönt von der königlichen Krone, ist von der Kette des Ordens vom Heiligen Geist und militärischen Trophäen umgeben, die Macht und Sieg symbolisieren. In den Nischen stehen Statuen von Mars und Herkules, die Macht und Stärke repräsentieren. Diese Figuren sind nicht nur dekorativ, sondern erinnern an das kriegerische Erbe des Bauwerks.

Das Dachgeschoss, verziert mit dem französischen Königswappen, wird von Obelisken und Statuen flankiert, die Flussgottheiten darstellen, oft als Rhein und Donau interpretiert. Diese Skulpturen, zusammen mit den gefesselten Figuren an der Basis der Obelisken, rufen Bilder von Sieg und Eroberung hervor, häufige Themen in der Kunst und Architektur des 17. Jahrhunderts.

Vom Festungsbau zum Museum

Im Jahr 1829 wurde die Rückseite des Rheintors erweitert, indem ein einfaches Gebäude mit einem Walmdach hinzugefügt wurde, das das ursprüngliche Erscheinungsbild etwas veränderte. Im Laufe der Jahre diente das Gebäude verschiedenen Zwecken, von einer Zollstation und Kaserne bis hin zu einem Krankenhaus, Armenhaus, einer Schule und einer Tabakfabrik. Zwischen 1838 und 1857 beherbergte es sogar eine Tapetenfabrik, was die adaptive Wiederverwendung historischer Gebäude widerspiegelt.

Heute beherbergt das Rheintor das Museum für Stadtgeschichte, wo ihr die reiche kulturelle und historische Erbe von Breisach erkunden könnt. Das Museum bietet Einblicke in die Vergangenheit der Stadt, von ihrer strategischen militärischen Bedeutung bis zu ihrer Entwicklung zu einer lebendigen Gemeinschaft.

Ein Besuch im Rheintor

Wenn ihr euch dem Rheintor nähert, stellt euch die geschäftige Aktivität der Vergangenheit vor, mit Soldaten, Händlern und Stadtbewohnern, die durch seinen prächtigen Torbogen ziehen. Die filigranen Details und die imposante Präsenz des Tores machen es zu einem Muss für Geschichts- und Architekturliebhaber.

Im Inneren des Museums findet ihr eine Schatzkammer von Artefakten und Ausstellungen, die die Geschichte von Breisach zum Leben erwecken. Von der Römerzeit bis heute bietet das Museum einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Stadt und liefert den Kontext für das architektonische Wunderwerk, das das Rheintor ist.

Abschließend ist das Rheintor nicht nur ein Tor, sondern ein Symbol für die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe von Breisach. Seine Mauern flüstern Geschichten von Eroberungen, Wandlungen und Widerstandsfähigkeit und laden euch ein, die Schichten der Geschichte zu erkunden und zu schätzen, die diese bemerkenswerte Stadt geprägt haben. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid oder einfach nur neugierig, das Rheintor verspricht ein fesselndes und aufschlussreiches Erlebnis.

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