Die St.-Petri-Kirche, im Volksmund auch als St. Petrikirche bekannt, ist ein beeindruckendes Beispiel für den neugotischen Baustil in Chemnitz, Sachsen, Deutschland. In der Nähe des lebhaften Theaterplatzes gelegen, bietet diese prächtige Kirche nicht nur eine spirituelle Zuflucht, sondern dient auch als historisches und kulturelles Wahrzeichen, das Besucher von nah und fern anzieht.
Die Anfänge der St.-Petri-Kirche reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1875 wurde die St. Petri-Gemeinde gegründet, nachdem sie sich von der Muttergemeinde St. Johannis getrennt hatte. Doch erst ein Jahrzehnt später erhielt die Gemeinde ihren eigenen Gottesdienstraum. Die Stadt Chemnitz spendete 1883 großzügig ein 1200 Quadratmeter großes Grundstück, was den Weg für den Bau dieses architektonischen Schmuckstücks ebnete.
Der Entwurf der St.-Petri-Kirche stammte von dem Leipziger Architekten Hans Enger, dessen Vision aus 58 Beiträgen in einem Architekturwettbewerb ausgewählt wurde. Der Bau begann mit der Grundsteinlegung am 23. Juli 1885. Am 18. August 1887 wurde das goldene Turmkreuz auf seine imposante Höhe von 82 Metern gehievt, und die Kirchenglocken wurden noch im selben Jahr geweiht. Das gesamte Projekt wurde mit einem Aufwand von 700.000 Mark verwirklicht und 1888 feierlich eröffnet.
Die Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel für den neugotischen Stil, erbaut aus einer Kombination von Sandstein und Ziegel. Sie erstreckt sich über 59 Meter in der Länge und 36 Meter in der Breite und bietet Platz für 1200 Gläubige. Die kunstvolle Eisenkonstruktion des Daches wurde von der Königin-Marien-Hütte gefertigt, und die heutigen Turmglocken stammen aus der kriegszerstörten Lukaskirche.
Eines der auffälligsten Merkmale der St.-Petri-Kirche ist ihr großes Portal, geschmückt mit einem Relief über dem Tympanon, das eindrucksvoll die biblische Einladung "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid" darstellt. Diese und andere skulpturale Verzierungen wurden nach den Modellen des Leipziger Bildhauers Werner Stein geschaffen. Das Design der Kirche kombiniert harmonisch Elemente wie die flankierenden Treppentürme, die geschlossenen Querschiffe und die polygonalen Erweiterungen für Sakristei und Taufkapelle zu einer einzigartigen Ästhetik.
Beim Betreten werden die Besucher von der Pracht des Kircheninneren empfangen, das im Kreuzbereich eine Höhe von 22 Metern erreicht. Der Raum ist in ein gedämpftes Licht getaucht, das durch große Mosaikfenster gefiltert wird, während die hohen Spitzbogenfenster der Apsis exquisite Buntglasdarstellungen der Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Christi zeigen. Diese Kunstwerke, zusammen mit den Figurenfenstern der Kapelle, wurden von der renommierten Werkstatt Hertel & Lersch in Düsseldorf gefertigt.
Der Altar, die Kanzel, das Taufbecken und das Lesepult, geschnitzt aus feinem weißen französischen Kalkstein und Zöblitzer Serpentinstein, heben sich von der reichhaltig farbigen Dekoration des Altarbereichs ab. Der Altar ist mit schönen Reliefs verziert, die das Opfer Isaaks und Christus in Gethsemane darstellen, während die Kanzel mit Statuetten der vier Evangelisten geschmückt ist. Die Orgelempore wird von Figuren Luthers und Melanchthons geziert, alles unter der künstlerischen Leitung von Werner Stein und Bildhauer Peter Horst geschaffen.
In der St.-Petri-Kirche befindet sich eine historische Orgel, gebaut von der renommierten Friedrich Ladegast Werkstatt in Weißenfels. Ursprünglich mit 57 Registern über drei Manuale und ein Pedal mit 3902 Pfeifen ausgestattet, wurde die Orgel gemeinsam mit der Kirche 1888 eingeweiht. Im Laufe der Jahre erfuhr sie mehrere Anpassungen, darunter der Wechsel zu pneumatischer Traktur durch die Werkstatt Gebrüder Jehmlich in Dresden. Trotz Herausforderungen wurde die Orgel 2008 mit Unterstützung der Gemeindekampagne "Eine Königin für Chemnitz" in ihren ursprünglichen Glanz zurückversetzt.
Auch die Glocken der Kirche haben eine bewegte Vergangenheit. Das ursprüngliche Geläut, 1887 von G. A. Jauck in Leipzig gegossen, umfasste drei Bronzeglocken. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zwei davon für Metallzwecke beschlagnahmt, wobei die mittlere Glocke, versehen mit einem Vers aus Hebräer 13:8, im Turm verblieb. Nach dem Krieg erwarb die Kirche ein Geläut aus Stahlglocken von der zerstörten Lukaskirche, die bis heute erklingen.
Besucher der St.-Petri-Kirche können nicht nur die architektonische Pracht genießen, sondern auch die ruhige Atmosphäre, die diesen heiligen Ort durchdringt. Ob ihr von der historischen Bedeutung, der künstlerischen Schönheit oder einfach einem Moment der Besinnung angezogen werdet, die St.-Petri-Kirche bietet eine Fülle an Eindrücken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St.-Petri-Kirche mehr als nur ein Ort des Gebets ist; sie ist ein Leuchtfeuer der Geschichte, der Kunst und des Gemeinschaftsgeistes. Ihr hoher Turm und das kunstvolle Design inspirieren weiterhin Ehrfurcht und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel im Herzen von Chemnitz.
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