Im Herzen der malerischen Stadt Colmar in der französischen Region Elsass gelegen, zieht das Unterlinden Museum, lokal bekannt als Musée Unterlinden, sowohl Kunstliebhaber als auch Geschichtsinteressierte an. Dieses kulturelle Juwel, untergebracht in einem ehemaligen Dominikanerkloster aus dem 13. Jahrhundert, bietet eine faszinierende Reise durch Jahrhunderte von Kunst, Geschichte und Architektur. Mit seinen vielfältigen Sammlungen, die von mittelalterlicher bis zeitgenössischer Kunst reichen, ist das Unterlinden Museum ein unverzichtbares Ziel für alle, die das reiche kulturelle Erbe von Colmar erkunden möchten.
Die Geschichte des Unterlinden Museums ist ebenso reich und vielfältig wie die Sammlungen, die es beherbergt. Der Name des Museums, Unterlinden, bedeutet unter den Lindenbäumen und verweist auf die ruhige Lage des ursprünglichen Dominikanerklosters. Gegründet im Jahr 1853, entstand das Museum aus dem Bestreben, das künstlerische Erbe der Region zu bewahren und zu präsentieren. Der gotische Kreuzgang des Klosters, mit seinem friedlichen Garten und der mittelalterlichen Architektur, bildet eine passende Kulisse für die Schätze des Museums.
Nach dem Abzug der Nonnen während der Französischen Revolution verfielen die Klostergebäude und wurden als Militärbaracken genutzt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Gebäude vor dem Abriss gerettet und in ein Museum umgewandelt. Die Gründung der Schongauer Gesellschaft, benannt nach dem berühmten Colmarer Künstler Martin Schongauer, spielte eine entscheidende Rolle in dieser Transformation. Die Bemühungen der Gesellschaft, zusammen mit der Entdeckung eines gallorömischen Mosaiks in Bergheim, legten den Grundstein für eines der bedeutendsten Museen Frankreichs.
Die Sammlungen des Unterlinden Museums umfassen eine bemerkenswerte Bandbreite an Epochen und Stilen und bieten den Besuchern einen umfassenden Überblick über die europäische Kunstgeschichte. Das Museum ist besonders bekannt für seine Sammlung rheinischer Kunst aus dem 15. und 16. Jahrhundert, einer Zeit, in der die Oberrheinregion eine kulturelle Blütezeit erlebte.
Eines der bekanntesten Stücke des Museums ist der Isenheimer Altar, ein Meisterwerk der Renaissancekunst, geschaffen von Matthias Grünewald zwischen 1512 und 1516. Dieses monumentale Werk, ursprünglich für das Kloster St. Antonius in Isenheim in Auftrag gegeben, wird für seine lebendigen und emotionalen Darstellungen religiöser Szenen gefeiert. Die komplizierten Details und dramatischen Kompositionen des Altars faszinieren weiterhin die Besucher und machen ihn zum Prunkstück der Sammlung des Museums.
Zusätzlich zum Isenheimer Altar beherbergt das Museum eine beeindruckende Sammlung mittelalterlicher und Renaissancekunst. Höhepunkte sind unter anderem die Kreuzigung von Lucas Cranach dem Älteren, der Altar der Stiftskirche St. Martin von Caspar Isenmann und ein Porträt von Hans Holbein dem Älteren. Diese Werke, zusammen mit zahlreichen anderen Gemälden, Skulpturen und Kunsthandwerken, bieten einen Einblick in die künstlerischen Errungenschaften der Vergangenheit.
Obwohl das Unterlinden Museum tief in der Geschichte verwurzelt ist, widmet es sich auch der Kunst der modernen Ära. Im Jahr 2015 wurde das Museum um einen bedeutenden Anbau erweitert, entworfen von den renommierten Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Dieser moderne Anbau fügt sich nahtlos in das historische Kloster ein und schafft eine harmonische Verbindung von Alt und Neu.
Die moderne Kunstsammlung umfasst Werke bedeutender Künstler des 20. Jahrhunderts, darunter Jean Dubuffet, Pierre Soulages und Pablo Picasso. Ein bemerkenswertes Stück ist Picassos Mann mit Strohhut, ein eindrucksvolles Beispiel für das Spätwerk des Künstlers. Die Sammlung umfasst auch Werke von Monet, Delaunay und Renoir und bietet den Besuchern eine vielfältige und dynamische Erkundung moderner Kunstbewegungen.
Im ersten Stock des Unterlinden Museums befindet sich eine exquisite Sammlung dekorativer Kunst, die das handwerkliche Können und die Kreativität von Kunsthandwerkern vom 17. bis zum 19. Jahrhundert zeigt. Besucher können wunderschön gefertigte Möbel, kunstvolle Fayencen und Porzellane sowie beeindruckende Beispiele religiöser und weltlicher Goldschmiedekunst bewundern. Diese Objekte heben nicht nur die künstlerischen Leistungen ihrer Schöpfer hervor, sondern geben auch Einblicke in die kulturelle und soziale Geschichte der Region.
Für Archäologieinteressierte bietet der Keller des Museums eine faszinierende Reise durch die Entwicklung der menschlichen Zivilisation. Die archäologische Sammlung umfasst Artefakte von der prähistorischen Zeit bis zur gallorömischen Periode, mit bemerkenswerten Stücken wie dem gallorömischen Mosaik aus Bergheim. Diese Objekte, die hauptsächlich in der nördlichen Haut-Rhin-Region entdeckt wurden, geben Aufschluss über das tägliche Leben und die Bestattungspraktiken antiker Gemeinschaften.
Das Unterlinden Museum beherbergt auch die bemerkenswerte Sammlung von Florine Langweil, einer leidenschaftlichen Kunsthändlerin und Sammlerin aus Wintzenheim. Zwischen 1914 und 1958 spendete Langweil etwa 250 Kunstwerke an das Museum, darunter eine bedeutende Anzahl ostasiatischer Artefakte. Ihre Sammlung umfasst japanische Tsubas (Schwertwachen), Medizinkästen, Gemälde aus der Ming-Dynastie und Vasen aus der Han-Dynastie. Diese Schätze, zusammen mit europäischen Gemälden von Künstlern wie Renoir und Jacques-Emile Blanche, verleihen den Angeboten des Museums eine einzigartige und eklektische Dimension.
Das Unterlinden Museum ist mehr als nur ein Kunstdepot; es ist ein Zufluchtsort, in dem Geschichte und Kreativität aufeinandertreffen. Der ruhige Kreuzgang, mit seinem üppigen Grün und der mittelalterlichen Architektur, bietet den Besuchern einen friedlichen Rückzugsort, um zu reflektieren und in die Schönheit der Vergangenheit einzutauchen. Die vielfältigen Sammlungen des Museums, die sich über Jahrhunderte und Kontinente erstrecken, bieten ein reichhaltiges und lohnendes Erlebnis für alle, die seine Türen betreten.
Ob ihr Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte oder einfach nur neugierige Reisende seid, das Unterlinden Museum in Colmar verspricht eine unvergessliche Reise durch Zeit und Kultur. Es steht als Zeugnis für die dauerhafte Kraft der Kunst, uns zu inspirieren, zu bilden und uns mit unserem gemeinsamen menschlichen Erbe zu verbinden.
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