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Wohnhäuser der Nordwolle

Wohnhäuser der Nordwolle Delmenhorst

Wohnhäuser der Nordwolle

Die Wohnhäuser der Nordwolle in Delmenhorst, Niedersachsen, bieten einen faszinierenden Einblick in die industrielle Vergangenheit der Region. Diese historischen Gebäude, die ab 1884 errichtet wurden, dienten ursprünglich als Arbeitersiedlung für die Beschäftigten der Nordwolle, einem bedeutenden Unternehmen in der Verarbeitung von Wolle und Kammgarn. Beim Spaziergang durch dieses Gebiet fühlt ihr euch in die Vergangenheit zurückversetzt, umgeben von der Anziehungskraft der roten Backsteinarchitektur und den Geschichten der Menschen, die hier einst lebten.

Die Geschichte der Nordwolle-Wohnhäuser

Die Nordwolle, auf einem 25 Hektar großen Areal gegründet, war ein bedeutendes Unternehmen der Textilindustrie. 1887 beschäftigte sie bereits 900 Menschen, bis 1911 stieg die Zahl auf 3.000 und erreichte schließlich bis zu 4.500 Arbeiter. Viele der Angestellten kamen aus Osteuropa, und die lokale Bevölkerung nannte die jungen Frauen und Mädchen aus Schlesien, Galizien und Böhmen liebevoll Wollmäuse. Die Fabrik war bis 1981 in Betrieb und hinterließ ein reiches Erbe, das tief in der Geschichte von Delmenhorst verwurzelt ist.

Als Reaktion auf die schlechten Wohnverhältnisse und den Mangel an Wohnraum begann die Nordwolle 1888 mit dem Bau der ersten Arbeitersiedlung. Diese Initiative zielte darauf ab, die Lebensbedingungen zu verbessern und die Bindung der Arbeiter an das Unternehmen zu stärken. Die Siedlung entwickelte sich zu einer Stadt in der Stadt, mit Wohnhäusern, Energieanlagen, einem Badehaus, einem Speisesaal, einem Krankenhaus, einer Kindertagesstätte, einer Bibliothek, einer Tankstelle, einer Werksfeuerwehr und einer Konsumgenossenschaft mit Laden und Bäckerei.

Architektonische Besonderheiten

Die Wohnhäuser der Nordwolle sind ein Beispiel für das funktionale und dennoch ansprechende Design des späten 19. Jahrhunderts. Entworfen wurden die Gebäude hauptsächlich vom Bremer Architekten Wilhelm Weyhe, mit späteren Beiträgen von Henrich Deetjen. Die Bauwerke zeichnen sich durch ihre einheitlichen Backsteinfassaden aus, die durch die Wiederholung und den Rhythmus einfacher stilistischer Elemente wie Pilaster und dekorative Gesimse eine harmonische Ästhetik schaffen.

Unter den bemerkenswerten Bauwerken befindet sich die Villa Lahusen, die zwischen 1886 und 1910 errichtet wurde und als verputztes Gebäude zwischen den Backsteinbauten hervorsticht. Die Beamtenhäuser, ab 1885 gebaut, waren für Manager und Ingenieure vorgesehen. Diese zwei- und dreistöckigen Backsteingebäude sind im historistischen Stil der Jahrhundertwende gehalten, mit Giebel- und Walmdächern, die ihren Charme ausmachen.

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Die Siedlung erkunden

Beim Erkunden der Wohnhäuser der Nordwolle trefft ihr auf eine Vielzahl von Gebäudetypen. Die Arbeiterhäuser entlang von Straßen wie der Kämmerei und der Pappelstraße sind weitgehend unverändert geblieben und bewahren die historische Integrität des Gebiets. Die Heimstraße, die in den 1960er Jahren vielen südeuropäischen Gastarbeitern ein Zuhause bot, wird in Selim Özdoğans Roman "Heimstraße 52" aus dem Jahr 2011 lebhaft beschrieben und bietet einen literarischen Einblick in das Leben im Viertel.

Unter den Wohngebäuden findet ihr das Mädchenwohnheim, ursprünglich ein 1884 erbautes und 1898 erweitertes Mädchenwohnheim, das 150 jungen Frauen aus Osteuropa Platz bot. Heute dient es als Seniorenresidenz und setzt seine Tradition der Gemeinschaftspflege fort. Das Junggesellenheim, 1900 erbaut, bot jungen, unverheirateten männlichen Angestellten und kaufmännischen Lehrlingen Unterkunft, ergänzt durch einen großen Garten und einen Tennisplatz.

Eine Reise durch die Zeit

Ein Spaziergang durch das Wohngebiet der Nordwolle gleicht einer Zeitreise. Der architektonische Stil, das Siedlungslayout und die Geschichten der ehemaligen Bewohner verbinden sich zu einem lebendigen Bild der Industriegeschichte. Das Gebiet ist mehr als nur eine Ansammlung von Gebäuden; es ist ein lebendiges Denkmal für das Leben und die Arbeit tausender Arbeiter, die zum Wohlstand der Nordwolle und von Delmenhorst beigetragen haben.

Erhaltung des Erbes

Viele der Wohnhäuser und Fabrikgebäude stehen heute unter Denkmalschutz, um ihre Erhaltung für zukünftige Generationen zu gewährleisten. Dieses Engagement für den Denkmalschutz ermöglicht es Besuchern und Einheimischen gleichermaßen, die historische und kulturelle Bedeutung der Wohnhäuser der Nordwolle zu schätzen.

Abschließend bieten die Wohnhäuser der Nordwolle in Delmenhorst einen einzigartigen Blick in die Vergangenheit, wo industrieller Ehrgeiz auf architektonische Eleganz traf. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, diese historische Siedlung bietet ein bereicherndes Erlebnis, das das bleibende Erbe der Nordwolle und ihrer Arbeiter hervorhebt.

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