Die Marienkirche in Dessau-Roßlau, gelegen im Herzen von Sachsen-Anhalt, Deutschland, vereint auf faszinierende Weise Geschichte, Architektur und kulturelle Bedeutung. Dieses beeindruckende Bauwerk hat Jahrhunderte des Wandels miterlebt, Zerstörung und Wiederaufbau überstanden und steht heute als Symbol für Widerstandsfähigkeit und Erneuerung. Heute dient sie als lebendiger Kulturort, an dem Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen stattfinden.
Die Ursprünge der Marienkirche gehen auf einen romanischen Vorgängerbau zurück, der 1263 geweiht wurde. Der Bau der heutigen gotischen Struktur begann jedoch am 25. Mai 1506, als Fürst Ernst von Anhalt-Dessau den Grundstein legte. Unter der Leitung des Baumeisters Ulrich von Schmiedeberg wurde der Bau 1523 abgeschlossen, nicht zuletzt dank der Bemühungen der Fürstin Margarethe von Münsterberg. Die Kirche wurde feierlich von Kardinalerzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg geweiht.
Im 16. Jahrhundert diente die Marienkirche sowohl als Schloss- als auch als Stadtkirche und war bis zum Bau eines neuen Mausoleums im Dessauer Tierpark die Begräbnisstätte der askanischen Fürsten. Der Innenraum der Kirche wurde zwischen 1780 und 1784 von Georg Christoph Hesekiel unter der Leitung von Fürst Franz umgestaltet, was den sich ändernden architektonischen Geschmack der Zeit widerspiegelte.
Die architektonische Pracht der Kirche zeichnete sich durch ihr spätgotisches Design aus, das eine dreischiffige Halle mit einem umlaufenden Chor und einem Westturm umfasste. Der Westturm, der zwischen 1551 und 1554 hinzugefügt wurde, war mit Gemälden aus der Schule von Lucas Cranach dem Jüngeren geschmückt.
Am 7. März 1945 ereilte die Marienkirche ein tragisches Schicksal, als ein Luftangriff sie in Trümmer legte und nur der Turm, die Umfassungsmauern und die Innenpfeiler verschont blieben. Die Zerstörung vernichtete unschätzbare Kunstwerke, darunter eine Sandsteinkanzel von 1540 und ein Taufbecken von Ludwig Binder aus dem Jahr 1533. Auch die berühmte Rühlmann-Orgel mit 52 Registern ging verloren.
In einer bemerkenswerten Geschichte der Wiedergeburt wurden die Ruinen 1983 an die Stadt Dessau übergeben, und 1989 begannen die Wiederaufbauarbeiten. Bis 1998 war die Kirche in einen öffentlichen Veranstaltungsort verwandelt, der kulturelle Veranstaltungen beherbergt und neues Leben in die historischen Mauern bringt. Der Wiederaufbau stellte die barocke Kuppel des Turms, das steile Satteldach und die dekorativen Giebel über den querhausartigen Erweiterungen originalgetreu wieder her.
Im September 2022 begrüßte die Marienkirche das Mitteldeutsche Theater, gegründet von dem in Dessau geborenen Dieter Hallervorden, und festigte damit ihre Rolle als kulturelles Zentrum.
Im Inneren erwartet die Besucher eine kurze, vierjochige Halle mit einem Umgang um den dreiachtel polygonalen Chor. Während die ursprünglichen Rippengewölbe mit Rauten- und Sternmustern durch eine flache Holzdecke ersetzt wurden, sind die spätgotischen Gewölbeanfänge an den Säulen erhalten geblieben. Die Fenster, die mit einfachem Fischblasenmaßwerk verziert sind, wurden während des Wiederaufbaus erneuert.
Die zweigeschossigen quadratischen Anbauten, die einst vom Kirchenschiff aus zugänglich waren, dienten wahrscheinlich als Sakristeien. Über ihnen befand sich eine hochgewölbte Galerie, die zerstört wurde, aber auf die einstige Pracht der Kirche hinweist. Eine Wand des Vorgängerbaus, die in die Westwand integriert wurde, fügt eine weitere Schicht historischer Intrige hinzu.
Obwohl ein Großteil der ursprünglichen Ausstattung verloren ging, konnten drei Gemälde aus der Werkstatt Cranachs, darunter das Dessauer Abendmahl, gerettet und in der Johanniskirche untergebracht werden. Einige Grabdenkmäler und Epitaphe sind an der Außenseite erhalten, wie der Grabstein von Caspar von Drauswitz (gest. 1542) an der Südseite, die einen Einblick in die reiche Geschichte der Kirche bieten.
Die Marienkirche steht nicht nur als Denkmal der Vergangenheit, sondern auch als Leuchtfeuer der Hoffnung und kulturellen Lebendigkeit. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Widerstandskraft, von ihrer gotischen Entstehung bis zu ihrer modernen Rolle als Kulturstätte. Besucher von Dessau-Roßlau finden in der Marienkirche einen Ort, an dem Geschichte und Kunst aufeinandertreffen und ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis schaffen.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen