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St. Nikolaus (Diksmuide)

St. Nikolaus (Diksmuide) Diksmuide

St. Nikolaus (Diksmuide)

Im Zentrum von Diksmuide in Belgien erhebt sich die beeindruckende Sint-Niklaaskerk, ein Symbol für Widerstandskraft und architektonische Pracht. Diese römisch-katholische Kirche, die dem heiligen Nikolaus gewidmet ist, ist seit Jahrhunderten ein Leuchtfeuer des Glaubens und der Geschichte. Ihre Geschichte ist eng mit der Stadt verbunden, da sie Kriege und Zerstörung überstanden hat und als Symbol der Hoffnung und Beständigkeit gilt.

Die reiche Geschichte der Sint-Niklaaskerk

Die Geschichte der Sint-Niklaaskerk beginnt im Jahr 1144, als sie von Bischof Milo von Thérouanne als eigenständige Pfarrkirche geweiht wurde. Dem heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer und Kaufleute, gewidmet, wurde sie schnell zu einem spirituellen Zufluchtsort für die lokale Gemeinschaft. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche zahlreiche Umgestaltungen, die ihrer reichen Vergangenheit weitere Schichten hinzufügten.

Im 13. Jahrhundert wurde die Kirche erweitert, wobei Überreste früherer Bauwerke in das neue Design integriert wurden. Ein verheerendes Feuer im Jahr 1333 machte jedoch einen umfassenden Wiederaufbau notwendig. Der Wiederaufbau integrierte gotische Elemente, die das ästhetische Erscheinungsbild der Kirche für die kommenden Jahrhunderte prägen sollten. Die Widerstandskraft der Kirche wurde erneut im 16. und 17. Jahrhundert auf die Probe gestellt, als sie mehreren Bränden ausgesetzt war, die Reparaturen und den Bau eines neuen Glockenturms erforderlich machten.

Wiederaufbau und Widerstandskraft

Das frühe 20. Jahrhundert brachte beispiellose Herausforderungen mit sich. Im Ersten Weltkrieg wurde die Kirche schwer bombardiert und lag in Trümmern. Doch von 1923 bis 1925 wurde die Sint-Niklaaskerk unter der Leitung des Architekten Jozef Viérin sorgfältig wieder aufgebaut. Dabei wurde die Vorkriegsgröße gewahrt, während einige umstrittene Restaurierungen aus dem 19. Jahrhundert weggelassen wurden.

1940 schlug das Schicksal erneut zu, als deutsche Streitkräfte Diksmuide bombardierten und ein weiteres verheerendes Feuer verursachten. Die anschließende Restaurierung, geleitet von Jozef und Luc Viérin, zog sich bis in die frühen 1950er Jahre. Heute steht die Kirche als geschütztes Denkmal und zeugt vom unerschütterlichen Geist von Diksmuide und seinen Bewohnern.

Architektonisches Wunderwerk

Die Sint-Niklaaskerk ist ein beeindruckendes Beispiel regionaler Backsteingotik. Ihr Grundriss umfasst eine dreischiffige Basilika mit einem Pseudotransept und einem polygonalen Chor. Das südliche Seitenschiff, das mit dem imposanten Westturm verbunden ist, dient als Taufkapelle, während ein Treppenturm mit einem Backsteinspitz die charakteristische Silhouette der Kirche ergänzt.

Die Außenfassade der Kirche ist eine harmonische Mischung aus gelbem Backstein und Naturstein, gekrönt von einem Schieferdach. Der vierstöckige Westturm, der mit einer durchbrochenen Schieferlaterne abgeschlossen ist, ist ein markantes Merkmal, flankiert von gestuften Strebepfeilern und verziert mit spitzbogigen Schallöffnungen.

Im Inneren ist die Kirche ein ruhiger Raum, in Weiß gehalten und geprägt von spitzbogigen Arkaden, die auf Natursteinsäulen mit Knospenkapitellen ruhen. Die hölzerne Gewölbedecke mit ihren polychromen Rippen und Eichenbindern verleiht dem Inneren Wärme und Eleganz. Die Taufkapelle unter dem Westturm verfügt über ein Rippengewölbe, das an ihre mittelalterlichen Ursprünge erinnert.

Kunst und Artefakte

Leider gingen viele der ursprünglichen Kunstwerke der Kirche im Ersten Weltkrieg verloren, darunter ein Gemälde von Jacob Jordaens und ein beeindruckendes Steinkreuz von J. Bertet. Doch es wurden Anstrengungen unternommen, diese Schätze zu restaurieren und zu ersetzen. Zu den bemerkenswerten Ergänzungen gehören ein Taufbecken aus dem 17. Jahrhundert, das 1925 rekonstruiert wurde, und ein bronzenes Kreuzwegrelief aus den 1930er Jahren.

Die Buntglasfenster im Chor, in den Seitenkapellen und in der Taufkapelle, die 1963 geschaffen wurden, zeigen geometrische und abstrakte Designs und verleihen der historischen Atmosphäre der Kirche einen modernen Touch. Die Orgel, gefertigt von Joseph Loncke & Söhne im Jahr 1966, verfügt über 54 Register und bietet eine reiche musikalische Kulisse für Gottesdienste und Veranstaltungen.

Besuch der Sint-Niklaaskerk

Ein Besuch der Sint-Niklaaskerk ist eine Reise durch die Zeit. Beim Näherkommen beeindruckt der Anblick der majestätischen Türme und der filigranen Steinmetzarbeiten. Im Inneren lädt die friedliche Atmosphäre zur Reflexion ein und zur Bewunderung der architektonischen Details und künstlerischen Elemente, die liebevoll bewahrt und restauriert wurden.

Die zentrale Lage der Kirche in Diksmuide macht sie leicht zugänglich. Nach der Erkundung der Kirche können Besucher durch die Stadt schlendern, wo der ehemalige Kirchhof nahtlos in das städtische Gefüge integriert wurde. In der Nähe bieten der Vrijheidsplein und die De Breyne Peelaertstraat charmante Ausblicke und einen Einblick in das lebendige Stadtleben.

Zusammenfassend ist die Sint-Niklaaskerk mehr als nur ein historisches Gebäude; sie ist ein Symbol für Ausdauer, Glauben und Gemeinschaft. Ihre Mauern erzählen die Geschichten derer, die sie gebaut, wieder aufgebaut und über die Jahrhunderte hinweg geschätzt haben. Für jeden, der Diksmuide besucht, ist ein Abstecher zur Sint-Niklaaskerk nicht nur empfehlenswert – er ist unerlässlich, um das Herz und die Seele dieser bemerkenswerten Stadt zu verstehen.

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