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St. Nikolai

St. Nikolai Döbeln

St. Nikolai

Die St. Nicolai Kirche, auch bekannt als St. Nikolai, erhebt sich eindrucksvoll am östlichen Rand der Altstadt von Döbeln in Sachsen, Deutschland. Dieses architektonische Juwel mit seiner imposanten Erscheinung und reichen Geschichte ist ein Muss für jeden, der die Region erkundet. Erbaut im 14. Jahrhundert, hat die Kirche im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen durchlaufen, bleibt aber dennoch ein bedeutendes historisches Wahrzeichen.

Die Geschichte von St. Nicolai

Die genauen Ursprünge der St. Nicolai Kirche sind etwas rätselhaft. Die erste urkundliche Erwähnung eines Pfarrers an diesem Ort stammt aus dem Jahr 1293. Das ursprüngliche einfache Kirchengebäude wurde 1333 bei einem verheerenden Stadtbrand zerstört. Daraufhin begann der Bau einer dreischiffigen Basilika im frühgotischen Stil. Bis 1479 wurde die Kirche in eine spätgotische Hallenkirche umgebaut, was die sich wandelnden architektonischen Vorlieben der Zeit widerspiegelt.

Die Kirche blieb nicht von den Verwüstungen der Zeit und Katastrophen verschont. Ein großer Brand im Jahr 1730 verursachte erhebliche Schäden, insbesondere am Kirchturm. Das Feuer, das in den frühen Morgenstunden des 21. Juni ausbrach, zerstörte einen Großteil der Stadt, einschließlich des Kirchturms. Nach dieser Katastrophe wurde der erhaltene quadratische Unterturm mit einem neuen, achteckigen Oberteil ab einer Höhe von 30 Metern wieder aufgebaut. Dieser Wiederaufbau verlieh der Kirche ein barockes Flair.

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr St. Nicolai zahlreiche Reparaturen, Ergänzungen und Veränderungen. Trotz dieser Änderungen blieb die Kernstruktur der Kirche weitgehend wie im 15. Jahrhundert erhalten. Diese historische Kontinuität führte dazu, dass die Kirche in den 1970er Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde. Bedeutende Restaurierungsarbeiten im Jahr 1885, geleitet von den Architekten Hugo Altendorff und Paul Hentschel, brachten bemerkenswerte Veränderungen an den Fenstern des Chors und des Kirchenschiffs sowie eine Neugestaltung kleinerer Spitzbogenportale unter neogotischen Einflüssen.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden 1997 umfangreiche Innenrenovierungen durchgeführt, um die Kirche in ihrem ursprünglichen Design und Dekor wiederherzustellen. Allerdings stellte die Kirche während der Hochwasserkatastrophe im August 2002 eine weitere Herausforderung dar, die erhebliche Schäden verursachte und weitere Restaurierungsarbeiten erforderte, die bis 2004-2005 abgeschlossen wurden.

Architektonische Höhepunkte

Die architektonische Pracht von St. Nicolai ist sofort erkennbar. Die Westseite der Kirche wird von einem massiven 68 Meter hohen Turm dominiert. Der untere Teil des Turms hat eine überdimensionierte quadratische Basis, die oberhalb der Dachlinie des Hauptschiffs in eine schlankere, achteckige barocke Form übergeht. Dieser obere Abschnitt enthält eine begehbare Plattform, die einen Panoramablick auf die Umgebung bietet. Der Turm wird von einem doppelt geschwungenen Dach mit zwei Laternen und einer Spitze gekrönt.

Der Haupteingang, der sich an der Basis des Turms befindet, ist ein beeindruckendes gotisches Portal aus dem Jahr 1370. Dieser Eingang mit seiner reichen Profilierung und dekorativen Elementen wurde während der Restaurierung von 1885 weiter verschönert. Die Südseite der Kirche verfügt über zwei zusätzliche, kleinere Spitzbogenportale.

Um die Kirche herum befinden sich 24 Strebepfeiler, die das Kirchenschiff, die südliche Sakristei (bekannt als Marienkapelle), den Chor und den Turm stützen. Das Kirchenschiff selbst besteht aus einem zentralen Gang mit einem Sterngewölbe und zwei Seitenschiffen mit einfachen Kreuzgewölben. Der Sakristeianbau verdeckt das ehemalige große Spitzbogenportal an der Südseite, das aus Sandstein besteht. Neben dem Turm und der Südseite des Kirchenschiffs befinden sich zwei Treppentürme mit spitzen Dächern, die 1885 hinzugefügt wurden.

Das Maßwerk der Chorfenster stammt aus dem 14. Jahrhundert und fügt der Architektur der Kirche eine weitere historische Tiefe hinzu.

Die Glocken von St. Nicolai

Seit Jahrhunderten beherbergt der Turm von St. Nicolai ein vierteiliges Glockenspiel. Im 16. Jahrhundert goss die Glockengießerei Hilliger in Freiberg vier Bronzeglocken für die Kirche. Diese Glocken wurden jedoch 1629 bei einem Blitzschlag zerstört. Neue Glocken wurden daraufhin gegossen, aber auch sie gingen beim Brand von 1730 verloren. Die in Dresden ansässige Glockengießerei Michael Weinhold wurde dann beauftragt, vier neue Glocken zu gießen, die 1731 installiert wurden.

Diese Glocken blieben jahrhundertelang in Gebrauch, bis im Ersten Weltkrieg drei der größten Glocken für Kriegszwecke beschlagnahmt wurden. 1921 wurden dank großzügiger Spenden der Döbelner Bürger vier neue Stahlglocken installiert. Diese Glocken dienten der Kirche bis 2011, als sie aufgrund ihres schlechten Zustands entfernt und außerhalb der Kirche ausgestellt wurden.

2012 beauftragte die Kirche die Glockengießerei Rudolf Perner in Passau mit dem Guss neuer Bronzeglocken. Diese neuen Glocken sind mit Inschriften und künstlerischen Designs versehen, darunter das Lamm Gottes, St. Nikolaus, das Christogramm und das Taufbecken der Kirche. Die neuen Glocken wurden am 18. März 2012 geweiht und markieren ein neues Kapitel in der akustischen Geschichte der Kirche.

Innenraumprächtigkeit

Das Innere von St. Nicolai ist ebenso beeindruckend, wobei das aktuelle Farbschema aus dem Jahr 1929 stammt. Bedeutende Renovierungen in den Jahren 1976-1977 sicherten die strukturelle Integrität des Gebäudes. Beim Betreten durch das Hauptportal befindet man sich in einem Foyer, das die Basis des quadratischen Turms bildet und ein sternförmiges Gewölbe aus dem 15. Jahrhundert aufweist.

Das zentrale Kirchenschiff wird von zwei Seitenschiffen flankiert, die jeweils Galerien haben. Die Hauptsäulen des Hallengewölbes haben einen achteckigen Querschnitt, und die Decke weist eine Kombination aus Stern- und Kreuzrippengewölben auf. Der Chor und sein Vorraum werden von komplizierten Netzgewölben überspannt.

Der Altar und andere künstlerische Elemente

Der Altar der Kirche ist ein bemerkenswertes Beispiel sakraler Kunst in Sachsen. Dieser aufwendige Flügelaltar, der um 1520 vom Meister des Döbelner Hochaltars, einem mutmaßlichen Schüler Cranachs aus der Freiberger Schule, geschaffen wurde, ist beeindruckende 11 Meter hoch. Der zentrale Teil des Altars, das Retabel, zeigt geschnitzte Figuren der Heiligen Wenzel, Nikolaus und Leonhard. Das Retabel wird von dekorativen Stäben flankiert, die jeweils zwei kleine Figuren tragen. Der linke Stab zeigt Hieronymus und Augustinus, während der rechte Stab Gregor den Großen und Ambrosius darstellt.

Die Altarflügel zeigen stehende geschnitzte Figuren, darunter die Evangelisten an Schreibpulten. Der linke Flügel zeigt Johannes den Evangelisten und St. Florian, während der rechte Flügel Maria Magdalena und St. Barbara darstellt.

Die Renaissancekanzel, die 1599 von Daniel Schatz geschaffen wurde, ist ein weiteres Highlight. Dieses kunstvoll geschnitzte Stück verfügt über einen gestuften Schalldeckel und reichlich figürliche Dekoration. Die Innenseite der Kanzeltür zeigt ein lebensechtes Gemälde des Apostels Petrus.

Weitere bemerkenswerte Elemente sind ein Abendmahlskelch von 1470 und ein Relief aus dem 16. Jahrhundert.

Die Taufbecken

St. Nicolai beherbergt zwei Taufbecken. Das neuere Taufbecken, das sich in der Nähe des Altars befindet, besteht aus Elbsandstein mit grünen Serpentinensäulen. Das ältere Taufbecken, das im südlichen Seitenschiff steht, stammt aus dem Jahr 1603 und ist ein Renaissance-Meisterwerk von H. Köhler dem Jüngeren, ebenfalls aus Elbsandstein.

Die Orgel

Die Orgel der Kirche, die 1929 von der Orgelbauwerkstatt Eule in Bautzen gebaut wurde, wurde von den spätromantischen Klangidealen Max Regers beeinflusst. Die Orgel wurde 2000-2001 von den

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