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Martinikerk (Doesburg)

Martinikerk (Doesburg) Doesburg

Martinikerk (Doesburg)

Die Martinikerk, auch bekannt als die Grote oder Martinikerk, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes von Doesburg, einer malerischen Stadt in der Provinz Gelderland in den Niederlanden. Dieses spätgotische Meisterwerk mit seinem imposanten Turm und der kunstvollen Architektur dient nicht nur als Ort des Gebets, sondern ist auch ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit und historische Bedeutung der Stadt.

Die historische Entwicklung der Martinikerk

Die Geschichte der Martinikerk beginnt mit einer Erzählung von Zerstörung und Wiederaufbau. Der Vorgänger der heutigen Kirche wurde tragischerweise bei einer Überschwemmung im Jahr 1340 zerstört. Aus den Ruinen erhoben, wurde die neue Kirche dem Heiligen Martin geweiht und im Herzen von Doesburg errichtet. Im 15. Jahrhundert nahm die Kirche ihre heutige Form an, wobei der Turm um 1430 vollendet wurde.

Doch der Weg der Kirche war alles andere als einfach. 1483 verursachte ein verheerendes Feuer erhebliche Schäden, doch die Kirche wurde sorgfältig wiederaufgebaut, was den Wohlstand und die Bedeutung von Doesburg als Hansestadt widerspiegelte. Das Design der Kirche, eine Basilika im niederrheinischen gotischen Stil, zeichnet sich durch das Fehlen eines Querschiffs aus, mit Seitenschiffen, die sich entlang des Turms und des Chors erstrecken.

Architektonische Wunderwerke und Restaurierung

Ursprünglich verfügte die Martinikerk über steinerne Gewölbe im gesamten Kirchenschiff, doch ein Blitzschlag im Jahr 1547 verursachte erhebliche Brandschäden, wodurch mehrere Gewölbe einstürzten. Ein weiteres Gewölbe fiel 1552, wie auf einer Säule in der Kirche vermerkt. Bis 1888 wurden die ursprünglichen steinernen Gewölbe im Kirchenschiff durch hölzerne ersetzt.

Die Reformation im Jahr 1586 markierte einen bedeutenden Wendepunkt, als Doesburg den Protestantismus annahm und die Kirche als Grote oder Hervormde Kerk bekannt wurde. Der Turm erlebte weitere Prüfungen, als er 1672 von den Franzosen in Brand gesetzt wurde und 1717 ein weiterer Blitzschlag einen Brand entfachte. Bemerkenswerterweise war die Martinikerk die erste Kirche in den Niederlanden, die 1783 einen Blitzableiter installierte.

Der Zweite Weltkrieg hinterließ Spuren, als sich zurückziehende deutsche Truppen am 15. April 1945 den Turm zerstörten, was erhebliche Schäden am Kirchenschiff verursachte. Doch der Widerstand von Doesburg zeigte sich erneut, und bis 1965 wurde der Turm auf seine ursprüngliche Höhe von 94 Metern wiederhergestellt, womit er der höchste Kirchturm in Gelderland und der siebthöchste in den Niederlanden ist. Die vollständige Restaurierung der Kirche wurde 1972 abgeschlossen, und heute steht sie stolz als Symbol für Ausdauer und Glauben.

Innere Schätze und künstlerisches Erbe

Im Inneren der Martinikerk können Besucher eine Fülle historischer Artefakte und künstlerischer Schätze entdecken. Die Kirche beherbergt mehrere kleine heraldische Grabplatten aus dem 16. Jahrhundert sowie eine Kanzel, ein Taufgitter, Kirchenbänke, einen Abendmahlstisch und zwei Kronleuchter aus dem 17. Jahrhundert.

Im südlichen Seitenschiff verleiht ein Wandgemälde der Heiligen Agnes, möglicherweise aus dem 15. Jahrhundert, mittelalterlichen Charme. Das Annakoor beeindruckt mit Deckenmalereien aus der Zeit um 1530, und die Säulen sind mit Gemälden versehen, die jeden der 12 Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses mit entsprechenden Bibelversen kombinieren. Eine Gedenktafel von 1855 erinnert an Vizeadmiral Wemberich van Berchem, dessen Grabstein ebenfalls in der Kirche zu finden ist.

Die majestätischen Orgeln

Die Martinikerk beherbergt eine prächtige Walcker-Orgel aus dem Jahr 1916 mit vier Manualen, 75 Registern und 5.415 Pfeifen. Zudem gibt es eine Chororgel von Flentrop aus dem Jahr 1953 und eine Kabinettorgel, die um 1805 von Freytag gebaut wurde, die alle zum reichen musikalischen Erbe der Kirche beitragen.

Das bezaubernde Glockenspiel

Die Geschichte des Doesburger Glockenspiels reicht bis ins Jahr 1655 zurück, als Pieter und François Hemony ein kleines Glockenspiel mit 20 Glocken auf Probe lieferten. Trotz finanzieller Herausforderungen wurde das Glockenspiel installiert und im Laufe der Jahre erweitert und verbessert. Nach der Zerstörung des Turms im Jahr 1945 wurde 1965 ein schwereres Glockenspiel mit 47 Glocken installiert, darunter acht, die aus dem ursprünglichen Satz gerettet wurden. Das Glockenspiel verzaubert weiterhin Besucher mit seinen melodischen Klängen, ein Tribut an den unerschütterlichen Geist der Stadt.

Die Martinikerk in Doesburg ist nicht nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Denkmal für die Geschichte, Widerstandskraft und das künstlerische Erbe der Stadt. Ihre beeindruckende Präsenz und reiche Geschichte machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die die malerischen Landschaften und die reiche Vergangenheit Gelderlands erkunden möchten. Ob man von ihrer architektonischen Schönheit, ihrer historischen Bedeutung oder ihren musikalischen Schätzen angezogen wird, die Martinikerk verspricht eine unvergessliche Reise durch Zeit und Kultur.

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