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Maria-Magdalenen-Kirche

Maria-Magdalenen-Kirche Eberswalde

Maria-Magdalenen-Kirche

Im Herzen von Eberswalde erhebt sich die Maria-Magdalenen-Kirche als ein Zeugnis jahrhundertelangen Glaubens, Durchhaltevermögens und architektonischer Pracht. Diese evangelisch-lutherische Kirche, die Maria Magdalena gewidmet ist, hat seit ihrer Errichtung im frühen 14. Jahrhundert die Zeit überdauert und ist heute ein Leuchtfeuer der Geschichte und Kultur in Brandenburg.

Die historische Entwicklung der Maria-Magdalenen-Kirche

Die Ursprünge der Maria-Magdalenen-Kirche sind eng mit der Ausdehnung der Mark Brandenburg im 13. Jahrhundert verbunden. Mit der Erweiterung des Gebiets von der Havel bis zur Oder begann die Siedlung Eversberg, später bekannt als Eberswalde, zu gedeihen. Die frühen Siedler errichteten eine Kirche in der Nähe der markgräflichen Burg, die wahrscheinlich zwischen 1241 und 1251 geweiht wurde. Über dieses erste Bauwerk ist wenig bekannt, es wird jedoch angenommen, dass es sich um ein dreischiffiges Gebäude handelte.

Die heutige gotische Kirche begann im Jahr 1333 Gestalt anzunehmen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrfach umgebaut, insbesondere nach dem verheerenden Stadtbrand von 1499. Im Jahr 1503 wurde die Kirche umfassend renoviert, weitere Veränderungen folgten 1726. Die Reformation erreichte die Region 1539, und 1542 fand hier der erste evangelische Gottesdienst statt.

Ein bemerkenswertes historisches Ereignis ereignete sich im Jahr 1632, als der gefallene schwedische König Gustav II. Adolf in der Kirche aufgebahrt wurde. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche unter der Leitung von Hermann Blankenstein umfassend renoviert, der die basilikale Struktur wiederherstellen wollte. Der Turm wurde nach einem Entwurf von Friedrich August Stüler vollendet, und wertvolle Terrakotta-Reliefs aus den frühen Tagen der Kirche schmücken das Portal. Das Innere der Kirche wurde 1977 grundlegend renoviert, und die Außenfassade wurde 1993 restauriert. Archäologische Ausgrabungen im Jahr 2001 brachten eine spätmittelalterliche Schmiede und die Fundamente einer lateinischen Schule aus dem 16. Jahrhundert zutage.

Im Dezember 2019 verursachte die Hitze einer Lampe einen Schwelbrand, der das Holzgeländer auf der südlichen Empore des Chors entzündete. Obwohl das Feuer schnell gelöscht wurde, dauerte die anschließende Reinigung drei Monate. Bei der Restaurierung des barocken Altars wurden zuvor unbekannte Gewölbemalereien entdeckt. Der Brandschaden, der auf 1,4 Millionen Euro geschätzt wurde, wurde von der Versicherung gedeckt, und es wurden weitere Pläne zur Modernisierung der elektrischen Anlage und anderer Installationen der Kirche entwickelt.

Architektonische Wunder und reiche Innenausstattung

Die architektonische Eleganz der Maria-Magdalenen-Kirche ist sofort erkennbar. Die Kirche verfügt über einen ein-schiffigen Ostchor und einen Westturm mit Vorhalle. Die Terrakottafiguren an den Portalen gehören zu den ältesten in Brandenburg und spiegeln die lange historische Bedeutung der Kirche wider.

Im Inneren können Besucher ein bronzenes Taufbecken aus der Vorgängerkirche bewundern, das aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt. Die Kirche besitzt auch einen geschnitzten Altar aus dem Jahr 1606, der ihre reiche Sammlung historischer Artefakte ergänzt. Ein weiteres Highlight ist die Orgel, die zwischen 1781 und 1783 von Ernst Julius Marx aus Berlin gebaut wurde. Dieses prächtige Instrument mit seinen Ebenholz- und Elfenbeintasten, dem Eichenpedal und der aufwendigen Pfeifenarbeit kostete 1.900 Taler und enthält 1.622 Pfeifen. 1878 wurde die Orgel von Friedrich Kienscherf aus Eberswalde restauriert, der das noch heute vorhandene Orgelgehäuse baute.

Ein Symbol für Widerstandskraft und Erneuerung

Die Geschichte der Maria-Magdalenen-Kirche ist eine Erzählung von Widerstandskraft und Erneuerung. Die Kirche hat Brände, Kriege und Jahrhunderte überstanden und ist jedes Mal mit neuer Kraft und Anmut hervorgegangen. Im Jahr 2002 wurde eine neue Glocke installiert, die von der Glockengießerei Rudolf Perner gefertigt wurde und die gesprungene Barbara-Glocke von 1518 ersetzte, die nun als historisches Artefakt außerhalb der Kirche ruht.

Heute dient die Maria-Magdalenen-Kirche weiterhin als Ort des Gottesdienstes, der Gemeinschaft und der historischen Reflexion. Ihre imposante Präsenz und die filigranen Details bieten einen Einblick in das reiche Erbe Eberswaldes und laden Besucher ein, die dauerhafte Bedeutung dieser bemerkenswerten Kirche zu erkunden und zu schätzen.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur neugierige Reisende seid, die Maria-Magdalenen-Kirche verspricht eine faszinierende Reise durch die Zeit. Wenn ihr durch ihre alten Portale tretet, werdet ihr in eine vergangene Ära versetzt, in der Glaube, Kunst und Geschichte in einer harmonischen Symphonie zusammenkommen. Die ruhige Atmosphäre und die beeindruckende Schönheit der Kirche machen sie zu einem unverzichtbaren Halt bei jedem Besuch in Eberswalde und hinterlassen einen bleibenden Eindruck bei allen, die ihren heiligen Raum betreten.

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