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St. Peter und Paul (Eltville)

St. Peter und Paul (Eltville) Eltville am Rhein

St. Peter und Paul (Eltville)

In der reizvollen Stadt Eltville am Rhein, eingebettet zwischen den Weinbergen und sanften Hügeln Hessens in Deutschland, erhebt sich die prächtige Kirche St. Peter und Paul. Dieses architektonische Juwel, das eine reiche Geschichte und beeindruckende Merkmale aufweist, lädt Besucher aus nah und fern ein, seine bewegte Vergangenheit zu erkunden und seine künstlerischen Schätze zu bewundern.

Die historische Entwicklung von St. Peter und Paul

Die Ursprünge der Kirche St. Peter und Paul reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück, wobei archäologische Funde Überreste einer frühen kirchlichen Struktur offenbaren. Im 12. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einer romanischen Kirche, erkennbar an einer schlanken Rundsäule, die die Empore im Hauptschiff stützt. Doch als Eltville im 14. Jahrhundert zur Residenz der Erzbischöfe wurde, genügte die bestehende Kirche nicht mehr, was den Bau des heutigen Gebäudes notwendig machte.

Finanzielle Unterstützung für die neue Kirche kam aus verschiedenen Quellen, darunter das Mainzer Domkapitel und der lokale Adel, wobei Ablässe, die 1352 oder 1353 gewährt wurden, das Vorhaben weiter förderten. Der Bau begann wahrscheinlich 1305, und der Chor war 1359 nutzbar. Ursprünglich war die Kirche eine einschiffige Halle, die den Turm ihres romanischen Vorgängers nutzte. Ein wundersames Ereignis im Jahr 1400 führte jedoch zur Hinzufügung eines südlichen Seitenschiffs, wodurch die Kirche zu einer zweischiffigen Halle wurde, um den Zustrom von Pilgern aufzunehmen.

Architektonische Wunder und künstlerische Pracht

Der Westturm der Kirche, ein prägendes Merkmal der Eltviller Skyline, wurde um 1420 hinzugefügt. Entworfen von einem Schüler des berühmten Frankfurter Baumeisters Madern Gerthener, ist der Turm mit aufwendigen spätgotischen Verzierungen geschmückt. Das Westportal, das das Wappen des Erzbischofs Konrad von Dhaun trägt, erinnert an Gertheners Arbeiten an anderen bedeutenden Kirchenbauten.

Ein Blitzschlag im Jahr 1683 verursachte einen Brand, der den ursprünglichen gotischen Turmhelm zerstörte, der 1686 durch eine barocke Kuppel ersetzt wurde, die vom Mainzer Dombaumeister Veit Schneider geschaffen wurde. Das heutige Dach mit seinem eleganten Dachreiter stammt aus dem Jahr 1783, nach einem weiteren Brand im Vorjahr.

Im Inneren von St. Peter und Paul: Eine Reise durch die Zeit

Besucher, die St. Peter und Paul betreten, werden von einer Fülle künstlerischer Schätze empfangen. Besonders bemerkenswert sind die spätgotischen Wandmalereien, darunter ein Wappenfries über dem Triumphbogen und eine sorgfältig erhaltene Darstellung des Jüngsten Gerichts von einem Meister des Mittelrheins, die um 1400 entstanden ist. Diese Kunstwerke, die bis zu ihrer Wiederentdeckung 1961 unter Farbschichten verborgen waren, bieten einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Vergangenheit der Kirche.

Die Kirche beherbergt auch ein exquisites Taufbecken aus dem Jahr 1517, das die zwölf Apostel und Christus als Weltenrichter zeigt, zugeschrieben Peter Schro, einem Schüler von Hans Backoffen. Weitere bemerkenswerte Stücke sind zwei Skulpturen der Madonna, eine von Schro und eine andere vom sogenannten Meister mit dem Lätzchen, beide aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Die Klänge von St. Peter und Paul: Glocken und Orgeln

Die Glockengeschichte der Kirche ist ebenso reich wie ihre Architektur. Ursprünglich mit vier großen Glocken ausgestattet, verstummten die Glockenschläge des Turms 1782 durch ein Feuer. Anschließend wurden neue Glocken gegossen, wobei das aktuelle Geläut 1953 vervollständigt wurde und der Kirche ihren harmonischen Klang zurückgab.

St. Peter und Paul verfügt über zwei Orgeln, darunter eine Schwalbennestorgel, die 1868/69 von Louis-Benoît Hooghuys gefertigt wurde. Obwohl sie seit 2015 schweigt, bleibt diese Orgel ein Zeugnis des musikalischen Erbes der Kirche. Die Hauptorgel, die 1962 von Förster & Nicolaus gebaut wurde, integriert ältere Register und sorgt dafür, dass die Kirche weiterhin mit den Klängen sakraler Musik erfüllt ist.

Ein lebendiges Erbe

Heute dient St. Peter und Paul als Pfarrkirche der Pfarrei St. Peter und Paul Rheingau, die 2016 durch den Zusammenschluss mehrerer pastoraler Bereiche gegründet wurde. Diese lebendige Gemeinschaft, die zahlreiche lokale Kirchen umfasst, stellt sicher, dass die Kirche ein lebendiges Zentrum des geistlichen Lebens und kulturellen Erbes bleibt.

Zusammengefasst ist St. Peter und Paul in Eltville am Rhein nicht nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Zeugnis von Geschichte, Kunst und Glauben. Ihre Mauern hallen von den Geschichten vergangener Jahrhunderte wider und laden Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und die zeitlose Schönheit und Bedeutung dieses bemerkenswerten Ortes zu erleben.

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