In der malerischen Stadt Emden, im Herzen Ostfrieslands gelegen, erhebt sich die beeindruckende Martin-Luther-Kirche. Dieses markante Bauwerk ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für Widerstandskraft und architektonische Schönheit. Als größte Nachkriegskirche der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers nimmt sie einen besonderen Platz im Herzen der Einheimischen und Besucher ein.
Die Geschichte der Martin-Luther-Kirche ist eine Erzählung von Ausdauer und Wiedergeburt. Nachdem die ursprüngliche Kirche, die 1775 erbaut wurde, während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, war die Gemeinde entschlossen, sie wieder aufzubauen. Nach dem Krieg versammelten sich die Gläubigen in einer provisorischen Holzkirche, einer ehemaligen Wehrmachtsbaracke, bis die Pläne für einen Neubau umgesetzt werden konnten.
Der Bau der neuen Martin-Luther-Kirche begann 1956, der Grundstein wurde am 1. Juli gelegt. Entworfen von dem renommierten Architekten Ernst Witt, wurde die Kirche am 14. Dezember 1958 von Bischof Johannes Lilje eingeweiht. Das neue Gebäude, eine dreischiffige Basilika, entstand an der historischen Stätte in der Bollwerkstraße und symbolisierte Hoffnung und Erneuerung.
Die Martin-Luther-Kirche ist ein architektonisches Juwel, das traditionelle und moderne Designelemente vereint. Mit einer Kapazität von 1.200 Sitzplätzen ist sie die größte Kirche, die die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers nach dem Krieg errichtet hat. Ihr 50 Meter hoher Turm ist ein markantes Merkmal der Emder Skyline und zieht Besucher aus der Ferne an.
Die Fassade der Kirche ist durch rotes Backsteinmauerwerk und ein steil geneigtes Dach geprägt, typisch für die norddeutsche Architektur. Der Haupteingang befindet sich an der westlichen Giebelwand und führt in ein geräumiges Kirchenschiff, das von natürlichem Licht durch hohe, schmale Bleiglasfenster durchflutet wird. Diese Fenster mit ihren horizontalen Sprossen schaffen eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnung im Inneren der Kirche.
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Die Martin-Luther-Kirche ist bekannt für ihr musikalisches Erbe, insbesondere für ihre Orgel. Die aktuelle Orgel, 1995 von Rudolf von Beckerath erbaut, ist die größte in Emden und die drittgrößte in Ostfriesland. Mit 44 Registern, verteilt auf drei Manuale und ein Pedal, ist die Orgel ein Meisterwerk der Handwerkskunst, das eine Vielzahl musikalischer Stile, insbesondere romantisch-symphonische Kompositionen, ermöglicht.
Die mechanische Traktur und die elektrische Registertraktur der Orgel erlauben komplexe Aufführungen, was sie zu einem wesentlichen Bestandteil des musikalischen Angebots der Kirche macht. Ob bei einem Gottesdienst oder einem Konzert, die majestätischen Töne der Orgel hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Kunst spielt eine bedeutende Rolle in der Martin-Luther-Kirche und verstärkt ihre spirituelle und ästhetische Anziehungskraft. Über dem südlichen Eingang lädt ein Sandsteinrelief des Bildhauers Kurt Lettow mit dem Titel „Gruppe der Zuhörer“ zur Kontemplation ein. Im Inneren ist der Altar aus Anröchter Dolomit schlicht und elegant, ergänzt durch eine Kanzel und ein Taufbecken aus Sandstein.
Eines der faszinierendsten Merkmale der Kirche ist das „Phönix-Fenster“ im westlichen Giebel. Dieses runde Buntglasfenster zeigt die feurige Zerstörung Emdens, die sich in einen aufsteigenden Phönix verwandelt – ein kraftvolles Symbol für die Auferstehung der Stadt und das Versprechen neuer Anfänge.
Der Glockenturm der Kirche beherbergt ein fünfstimmiges Geläut, das 1958 von der Glockengießerei Gebrüder Rincker gegossen wurde. Die Glocken mit ihren harmonischen Tönen cis’, e’, fis’, gis’ und a’ sind seit ihrer Einweihung ein beliebtes Merkmal der Kirche. Aufgrund struktureller Bedenken schweigt die größte Glocke jedoch seit 2017 und wartet auf ihre Restaurierung.
Über ihre architektonische und künstlerische Bedeutung hinaus dient die Martin-Luther-Kirche als lebendiges Zentrum der Gemeinschaft. Als Predigtkirche des Regionalbischofs des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems spielt sie eine zentrale Rolle im spirituellen Leben der Region. Seit 2007 ist Emden Sitz des lutherischen Superintendenten, was die Bedeutung der Kirche in der Gemeinschaft weiter festigt.
Besucher von Emden sind eingeladen, die Martin-Luther-Kirche zu erkunden, sei es bei einem Gottesdienst, einem Konzert oder einfach nur, um ihre architektonische Schönheit zu bewundern. Diese bemerkenswerte Kirche ist nicht nur ein Gebäude; sie ist ein lebendiges Zeugnis des Glaubens, der Widerstandskraft und des unerschütterlichen Geistes von Emden.
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