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Benediktinerkloster St. Mang, Füssen

Benediktinerkloster St. Mang, Füssen Füssen

Benediktinerkloster St. Mang, Füssen

Das Benediktinerkloster St. Mang, eingebettet in die malerische Stadt Füssen in Bayern, Deutschland, ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur und zeugt von einer reichen, jahrhundertealten Geschichte. Umgeben von den majestätischen Alpen und an einem strategisch wichtigen Punkt entlang der historischen Via Claudia Augusta gelegen, bietet das Kloster seinen Besuchern einen einzigartigen Einblick in die spirituelle und politische Vergangenheit der Region.

Die historische Entwicklung der Abtei St. Mang

Die Ursprünge der Abtei St. Mang reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück, als sie von den Bischöfen von Augsburg als Eigenkloster gegründet wurde. Inspiriert wurde die Gründung durch den Einsiedler Magnus, der in der Gegend eine Zelle und ein Oratorium errichtete. Seine unvergänglichen Überreste und Wunder bildeten die spirituelle Grundlage für das Kloster. Über seine religiöse Bedeutung hinaus war das Kloster strategisch entlang wichtiger Handelsrouten gelegen und wurde so zu einem Mittelpunkt von Macht und Einfluss.

Im Mittelalter war das Kloster ein Zentrum benediktinischen Lebens und durchlief zahlreiche Reformbewegungen. Diese Reformen führten oft zu spirituellem, wirtschaftlichem und architektonischem Wachstum, das in der Errichtung eines großartigen barocken Komplexes zwischen 1696 und 1726 gipfelte. Diese Transformation wurde von Abt Gerhard Oberleitner und dem Architekten Johann Jakob Herkomer geleitet, die ein Meisterwerk schaffen wollten, das Kunstliebhaber in Staunen versetzt.

Architektonische Pracht und künstlerische Meisterschaft

Die barocke Umgestaltung der Abtei St. Mang ist ein harmonisches Zusammenspiel von Symmetrie und Pracht. Der Komplex mit seiner majestätischen Kirche und den beeindruckenden Kreuzgängen steht als monumentales Reliquiar zu Ehren des Heiligen Magnus. Die Abteikirche, inspiriert von venezianischen Vorbildern, zeigt einen atemberaubenden Freskenzyklus, der das Leben des lokalen Heiligen erzählt und in der süddeutschen Barocktradition einzigartig ist.

Eines der architektonischen Highlights ist der Kaisersaal, entworfen von Carlo Andrea Maini und geschmückt mit Fresken von Franz Georg Hermann. Dieser prächtige Saal, mit seiner komplexen Zahlensymbolik und Darstellungen der Kardinaltugenden, zeugt von der Bestrebung des Klosters nach kaiserlicher Unmittelbarkeit und seiner bedeutenden Rolle in der Kirchengeschichte.

Kulturelles und Bildungszentrum

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erweiterte die Abtei St. Mang ihren Fokus auf gesellschaftliche Beiträge wie Seelsorge, Wissenschaft, Musik und Bildung. Obwohl sie nie den gewünschten Status der kaiserlichen Unmittelbarkeit erreichte, wurde die Abtei zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum, das Füssen und die umliegende Region maßgeblich beeinflusste.

Die Säkularisation des Klosters im Jahr 1802 bedeutete das Ende des klösterlichen Lebens, doch sein Erbe lebte weiter. Die ehemalige Abteikirche wurde der Pfarrei Füssen übertragen, und der Komplex ging 1909 in den Besitz der Stadt über. Heute beherbergt er das Stadtmuseum Füssen, das die barocken Prunkräume des Klosters präsentiert und einen Einblick in dessen bewegte Vergangenheit bietet.

Die Schätze der Abtei entdecken

Besucher der Abtei St. Mang können in ihre reiche Geschichte und künstlerischen Schätze eintauchen. Das Museum im Südflügel bietet eine beeindruckende Sammlung barocker Kunst und Architektur. Die von Johann Jakob Herkomer entworfene Bibliothek und das Refektorium sind architektonische Meisterwerke. Das ovale Design der Bibliothek mit Blick ins Refektorium symbolisiert die Einheit von Geist und Körper und diente einst als Veranstaltungsort für musikalische Darbietungen bei festlichen Mahlzeiten.

Die St. Anna Kapelle, ursprünglich im 9. Jahrhundert erbaut, ist heute Teil des Stadtmuseums. Sie bietet einen Einblick in das frühe religiöse Leben des Klosters und dient als letzte Ruhestätte für die Ritter von Freyberg-Eisenberg.

Ein modernes Kulturzentrum

Heute ist die Abtei St. Mang ein lebendiger kultureller Veranstaltungsort. Der Kaisersaal, bekannt für seine hervorragende Akustik, ist Schauplatz der Kammermusikkonzerte, die jährlich von Juni bis September stattfinden. Diese Veranstaltungen ziehen Musikliebhaber aus aller Welt an und bieten eine einzigartige Gelegenheit, die historische Atmosphäre des Klosters zu erleben.

Fazit

Die Abtei St. Mang ist mehr als nur ein historischer Ort; sie ist ein lebendiges Zeugnis des spirituellen, kulturellen und künstlerischen Erbes von Füssen und Bayern. Ihre Mauern erzählen Geschichten vergangener Jahrhunderte und laden Besucher ein, die reichhaltige Geschichte zu erkunden und zu erleben, die in ihrem Gewebe verwoben ist. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach auf der Suche nach einer ruhigen Auszeit seid, die Abtei St. Mang bietet eine faszinierende Reise durch die Zeit.

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