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Sint-Guibertuskerk

Sint-Guibertuskerk Gembloux

Sint-Guibertuskerk

Die Église Saint-Guibert de Gembloux, auch als Sint-Guibertuskerk bekannt, ist ein beeindruckendes Zeugnis des historischen und architektonischen Erbes von Gembloux, Belgien. Diese römisch-katholische Kirche, die im Herzen der Stadt liegt, war einst die Abteikirche der Benediktinerabtei von Gembloux. Heute dient sie der örtlichen katholischen Gemeinde als Hauptort des Gottesdienstes und als Verehrungsstätte für den Heiligen Guibert.

Die Geschichte der Église Saint-Guibert de Gembloux

Die Ursprünge der Église Saint-Guibert de Gembloux reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück, als der Heilige Guibert die Abtei Sankt Peter in Gembloux gründete. Über Jahrhunderte hinweg war die Abtei das Zentrum des sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens in der Stadt. Doch 1678 verwüstete ein verheerendes Feuer die Abtei und große Teile von Gembloux, was fast ein Jahrhundert später zu umfangreichen Wiederaufbaumaßnahmen führte.

Das heutige Kirchengebäude, das zwischen 1762 und 1779 errichtet wurde, ist das Werk von Laurent-Benoit Dewez, einem bekannten Architekten aus den südlichen Niederlanden. Der Wiederaufbau wurde unter der Leitung von Abt Legran initiiert, der die frühere Pracht der Abtei wiederherstellen wollte. Allerdings vertrieben die französischen Revolutionsbehörden 1797 die Mönche und beschlagnahmten deren Besitz. Die Abteigebäude wurden als nationale Güter verkauft, aber die Abteikirche erfuhr ein anderes Schicksal. 1812 wurde sie als Pfarrkirche Sankt Guibert umgewidmet und ersetzte die alte Pfarrkirche Sankt-Sauveur.

Architektonische Wunder

Die Église Saint-Guibert de Gembloux ist ein beeindruckendes Beispiel für die kirchliche Architektur des 18. Jahrhunderts. Die aus Ziegeln und Stein erbaute Kirche verfügt über ein Kalksteinfundament und einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes. Die Fassade, die zum Platz André Hénin hin ausgerichtet ist, besitzt ein rundbogiges Portal aus der ursprünglichen Bauzeit, das mit einem mit Laubwerk verzierten Schlussstein geschmückt und von einem dreieckigen Giebel gekrönt ist.

Das Kirchenschiff besteht aus drei Jochen, mit trapezförmigen Fenstern im oberen Bereich und rundbogigen Fenstern im unteren Bereich. Das Innere wird rhythmisch von korinthischen Pilastern unterbrochen, die ein Gebälk mit Gesimsen und Konsolen tragen. Der Kreuzungspunkt des Querschiffs wird von einem Glockenturm aus dem 19. Jahrhundert überragt, während die östliche Flanke einen Turm mit einem glockenförmigen Dach und einer Laterne aufweist.

Das Querschiff selbst wird an seinen Ecken von vier niedrigen Kapellen flankiert. Der Kreuzungspunkt ist von einer Blindkuppel und Tonnengewölben überragt. Entlang der Wände des Chors und des flachen Chorschlusses sind zwei Reihen von Chorgestühlen aus der monastischen Ära erhalten geblieben, die den historischen Charme der Kirche unterstreichen.

Ein Ort der Verehrung

Der rechte Querarm der Kirche ist der Verehrung des Heiligen Guibert gewidmet. Hier finden Besucher ein Heiligtum mit den Reliquien des Heiligen, eine Nische mit einer Statue des Heiligen Guibert und ein Reliquiar. Obwohl keine großen Wallfahrten zu Ehren des Heiligen Guibert mehr organisiert werden, bleibt sein Erbe tief in der Geschichte von Gembloux verwurzelt, und die Kirche hält diese jahrhundertealte Tradition weiterhin aufrecht.

Die Statuen in der Kirche sind stark von den benediktinischen Traditionen beeinflusst, die dem Orden angehören, dem der Heilige Guibert angehörte. Die doppelten Säulen jeder Pilaster an der Kreuzung rahmen große Statuen der Heiligen Benedikt, Guibert, Gertrud und Scholastika ein. Darüber hinaus beherbergen die großen Wandnischen Statuen der Heiligen Maurus, Macloué und Placidus, während die andere Seite des Querschiffs Statuen der Kirchenväter Gregor, Anselm und Peter Celestine (Celestine V) zeigt.

Künstlerisches Erbe

Die Chorgestühle im Sanktuarium, die von dem Namurer Künstler Denis-George Bayar gefertigt wurden, sind ein bemerkenswertes Merkmal des künstlerischen Erbes der Kirche. Im rechten Querarm werden die Reliquien des Heiligen Guibert unter einer großen Nische mit einer Statue des Heiligen aufbewahrt, die ein Modell seiner Abtei hält. Am hinteren Ende des Sanktuariums, am flachen Chorschluss, befindet sich ein großes Gemälde, das die feierliche Aufnahme der Reliquien des Heiligen darstellt, obwohl der Künstler unbekannt ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Église Saint-Guibert de Gembloux nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein Schatz der Geschichte und Kunst ist. Ihre Mauern erzählen Geschichten aus der Vergangenheit, von der Gründung durch den Heiligen Guibert über den Wiederaufbau nach dem Feuer bis hin zur Umwandlung in eine Pfarrkirche. Besucher dieser bemerkenswerten Kirche können in ihr reiches Erbe eintauchen, ihre architektonische Schönheit bewundern und dem Heiligen huldigen, der eine entscheidende Rolle in der Geschichte von Gembloux spielte.

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