Eingebettet in die malerische Landschaft Niedersachsens in Deutschland, bietet das Internationale Wind- und Wassermühlen-Museum in Gifhorn einen einzigartigen und faszinierenden Einblick in die Welt der traditionellen Mühlen. Auf einer Fläche von über 15 Hektar präsentiert dieses Freilichtmuseum eine beeindruckende Sammlung von Wind- und Wassermühlen aus verschiedenen Ländern, jede in einer Landschaft platziert, die an ihre Herkunft erinnert. Dadurch wird das Museum zu einem einzigartigen Ziel in Europa, das Besucher aus aller Welt anzieht.
Die Geschichte des Internationalen Wind- und Wassermühlen-Museums beginnt mit Horst Wrobel, dem Gründer des Museums. Im Jahr 1965 entdeckte Wrobel während einer Reise nach Elm in Abbenrode eine alte Bockwindmühle, die noch in Betrieb war. Diese Entdeckung entfachte seine Leidenschaft für Wind- und Wassermühlen, was ihn dazu brachte, ein Modell der Mühle zu bauen und umfangreiches Material über Mühlen zu sammeln. 1974 gründete er ein privates Museum in Suhlendorf, in dem er seine wachsende Sammlung von Mühlenmodellen ausstellte. Doch Wrobels Vision reichte über eine private Sammlung hinaus. Er träumte von einer größeren Institution, und 1977, mit Unterstützung des Landkreises Gifhorn, begann diese Vision Wirklichkeit zu werden.
Im Jahr 1977 begannen umfangreiche Bauarbeiten, bei denen Bulldozer und Bagger die Landschaft veränderten. Zahlreiche Gräben, Teiche und der fünf Hektar große Mühlensee wurden angelegt, die nicht nur die ästhetische Anziehungskraft erhöhten, sondern auch praktische Zwecke wie Hochwasserschutz und Wasserregulierung für die Ise erfüllten. Die ersten Bauwerke, die entstanden, waren die Ausstellungshalle und drei Mühlen: eine niederländische Galerieholländer-Mühle, eine Bockwindmühle und eine Tiroler Wassermühle. Am 8. Mai 1980 öffnete das Museum offiziell seine Türen und markierte den Beginn eines neuen Kapitels in der Bewahrung und Feier des Mühlenhandwerks.
Im Zentrum des Museums steht eine 800 Quadratmeter große Ausstellungshalle, die eine faszinierende Sammlung von Mühlenartefakten beherbergt. Besucher können 49 sorgfältig gefertigte Miniaturmodelle von Wind- und Wassermühlen aus 20 verschiedenen Ländern erkunden. Diese Modelle bieten Einblicke, wie Menschen Wind- und Wasserkraft nutzten, um mühsame Aufgaben vor der Erfindung der Dampfmaschinen zu bewältigen. Die Ausstellungshalle ist ein Zeugnis menschlicher Ingenieurskunst und der Entwicklung der Mühlentechnologie im Laufe der Jahrhunderte.
Der Dorfplatz ist das Herzstück des Freilichtmuseums und besteht aus einem charmanten Ensemble von drei Fachwerkhäusern, die in traditioneller Rundlingsdorf-Manier angeordnet sind. Das Backhaus, gebaut 1983, ist ein geräumiges Hallenhaus, das etwa 250 Gäste aufnehmen kann. Das Brothaus, errichtet 1985, ist eine Nachbildung eines historischen Backhauses von einem nahegelegenen Bauernhof. Hier können Besucher frisch gebackenes Brot und Kuchen kaufen, die in holzbefeuerten Steinöfen nach traditionellen Rezepten hergestellt werden. Das Trachtenhaus, 1990 fertiggestellt, bietet einen Einblick in die historische Architektur mit seiner alten Bäckerei und einem Restaurant, das bis zu 500 Gäste beherbergen kann. Den Dorfplatz dominiert der Internationale Mühlenbaum, ein 30 Meter hoher Mast, der mit den Wappen aller im Museum vertretenen Mühlen sowie Holzschnitzereien mit Mühlenmotiven geschmückt ist.
Auf dem Museumsgelände befinden sich 13 große Mühlen, jede mit ihrer eigenen einzigartigen Geschichte und ihrem Charme. Die deutsche Bergholländer-Mühle, ursprünglich 1848 in Westdorf erbaut, steht als Zeugnis fortschrittlicher Mühlentechnologie mit einer automatischen Windrose und verstellbaren Jalousien. Die Tiroler Wassermühle, etwa 300 Jahre alt, zeigt traditionelle Handwerkskunst mit ihren massiven Lärchenstämmen und zwei oberschlächtigen Wasserrädern. Die deutsche Bockwindmühle Viktoria, aus dem nahegelegenen Dorf Osloß, repräsentiert ein klassisches Beispiel für ein Mühlenhaus, das auf einem Bock montiert ist, sodass es in den Wind gedreht werden kann.
Die internationale Sammlung des Museums umfasst die griechische Windmühle Irini, eine auffällige weiße Turmwindmühle mit zwölf Segelblättern, die nach dem Vorbild der Mühlen auf der Insel Mykonos gebaut wurde. Die ukrainische Windmühle Natascha, 1988 in Anwesenheit des sowjetischen Generalkonsuls eingeweiht, symbolisiert positive diplomatische Beziehungen. Diese Mühle hat eine Blockhaus-Basis aus Kiefer- und Fichtenstämmen, die mit aufwendigen Schnitzereien verziert ist. Die ungarische Donau-Schiffsmühle Julischka, 1989 gebaut, bietet einen einzigartigen Einblick in die flussbasierte Müllerei mit ihren zwei hölzernen Booten und dem zentralen Schaufelrad.
Das Internationale Wind- und Wassermühlen-Museum ist nicht nur eine statische Ausstellung historischer Artefakte; es ist ein lebendiges, atmendes Zeugnis für die Einfallsreichtum und die Widerstandsfähigkeit der Müller im Laufe der Geschichte. Das Museum wurde vor seiner Wiedereröffnung im Mai 2023 umfassend renoviert und konzeptionell überarbeitet, um sicherzustellen, dass es weiterhin zukünftige Generationen bildet und inspiriert. Mit seinen faszinierenden Ausstellungen, der idyllischen Umgebung und der reichen Geschichte ist das Internationale Wind- und Wassermühlen-Museum in Gifhorn ein Muss für jeden, der sich für das kulturelle Erbe der Müllerei interessiert.
Ob ihr Geschichtsbegeisterte seid, Liebhaber traditioneller Handwerkskunst oder einfach auf der Suche nach einem einzigartigen und lehrreichen Ausflug, das Internationale Wind- und Wassermühlen-Museum verspricht ein unvergessliches Erlebnis. Schlendert durch die malerischen Anlagen, bestaunt die detailreichen Mühlenmodelle und taucht ein in die faszinierende Welt der Wind- und Wassermühlen. Dieses versteckte Juwel in Niedersachsen ist eine Feier menschlicher Innovation und ein Tribut an die zeitlose Kunst der Müllerei.
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