Im malerischen Städtchen Goes in der Provinz Zeeland erhebt sich stolz der Fernsehturm Goes, lokal bekannt als Televisietoren Goes. Dieses 139 Meter hohe Bauwerk ist nicht nur ein Signalgeber für Fernsehen und Radio, sondern auch ein Zeugnis der niederländischen Geschichte und technologischen Fortschritte. Lasst uns einen genaueren Blick auf dieses faszinierende Wahrzeichen werfen, das seit Mitte des 20. Jahrhunderts Teil der niederländischen Landschaft ist.
Die Geschichte des Fernsehturms Goes beginnt in den 1950er Jahren, als die niederländische Regierung beschloss, das Fernsehen im Land einzuführen. Dafür mussten mehrere Fernsehtürme im ganzen Land errichtet werden, und der Turm für die Südwest-Niederlande sollte in Goes gebaut werden. Der Fernsehturm Goes hat die Auszeichnung, der erste permanente Fernsehturm in den Niederlanden zu sein, noch vor dem berühmten Gerbrandy-Turm.
Der Bau des Turms begann im Sommer 1955. Mit einer neuartigen Bauweise unter Verwendung von Gleitschalungen mit Rüttelnadeln wurde der Betonschaft des Turms in nur 25 Tagen errichtet. Der Turm war anfangs 86 Meter hoch, mit 82 Metern über dem Erdboden. Ein 34 Meter hoher Stahlrohrmast, gekrönt von einem 14 Meter hohen Gittermast, brachte die Gesamthöhe auf über 130 Meter. Im Laufe der Jahre wurde die Höhe mehrmals angepasst, um neue Sender aufzunehmen.
Der Fernsehturm Goes ist ein architektonisches Meisterwerk mit 21 Stockwerken und einem Fundament, das von 70 Franki-Pfählen getragen wird, die jeweils etwa 16 Meter lang sind. Die kreisförmige Fundamentplatte hat einen Durchmesser von 16 Metern und ist 2 Meter dick, was gleichzeitig als Kellerboden dient. Der Innendurchmesser des Turms beträgt 10,3 Meter, die Betonwände sind 20 cm dick, während der Außendurchmesser der Plattformen und Ringe 17,4 Meter beträgt. In Erinnerung an die verheerende Nordseeflut von 1953 wurde der Turm auch als Mikrowellen-Relaisstation für die Telefonie konzipiert und mit einer Notfalltür im ersten Stock ausgestattet.
Zwischen 1955 und 1957 wurden identische Betontürme in Mierlo, Roosendaal und Loon op Zand gebaut. Der Turm in Goes ist jedoch einzigartig mit seinen sechs Plattformen, während die anderen fünf haben. Die niedrigste dieser Plattformen, bekannt als Dienst- oder Arbeitsring, befindet sich um die 15. Etage in einer Höhe von 56,90 Metern und ist mit Stahlrahmen und einer Glaswand umschlossen. Der Reportagering in der 19. Etage, mit einem Boden auf 73,64 Metern über dem Erdboden, ist die höchste Haltestelle für den Aufzug, wobei das oberste Stockwerk über Treppen zugänglich ist.
Der Fernsehturm Goes nahm offiziell am 10. Dezember 1957 den Betrieb auf, nachdem am 5. November desselben Jahres Testsendungen begonnen hatten. Der Turm hat im Laufe der Jahrzehnte mehrere Zwecke erfüllt, darunter Radio-, Fernseh- und Telefonübertragungen sowie Mobiltelefonie, ANWB und RIVM. Mit den sich entwickelnden Technologien wurden viele dieser Funktionen durch neue ergänzt oder ersetzt, wie z.B. mobiles Internet, Datenspeicherung und digitales Fernsehen (DVB-T2) und Radio (DAB+).
Im Herbst 1962 wurden zwei UKW-Sender für den öffentlichen Rundfunk im Turm installiert, jeder mit einer Leistung von 12 kW. Die Ausstrahlungen begannen am 24. Dezember 1962, und am 3. Juni 1969 startete der Stereo-Rundfunk. Ab 2024 überträgt der Turm mehrere Radiostationen, darunter 100%NL, NPO Radio 1, NPO Radio 2, NPO 3FM, NPO Klassiek, Omroep Zeeland, Radio 10, Radio 538, Joe, Sky Radio, SOB FM und Qmusic.
Ursprünglich war der Turm im Staatsbesitz, bis zur Privatisierung der PTT. Der Mast und die Rundfunksender wurden von Nozema verwaltet, wobei der niederländische Staat Mehrheitseigner war. Im Dezember 2006 wurde der Turm an das französische Unternehmen TDF S.A. verkauft, das sich auf Übertragungsanlagen spezialisiert hat. Der Betonturm ist seit 2017 im Besitz von Cellnex (ehemals Alticom), während der Stahlmast vertraglich NOVEC gehört und das Land um den Turm KPN gehört.
Im Februar 2007 wurden die analogen Sendeantennen durch digitale Fernsehantennen (DVB-T) ersetzt, und das 1987 installierte rot-weiße Kunststoffrohr wurde durch eine 11 Meter kürzere Stahlspitze ersetzt. Diese Änderung brachte die Gesamthöhe des Turms auf 139 Meter. Der Austausch wurde von einem spezialisierten Hubschrauberteam aus der Schweiz durchgeführt, eine Entscheidung, die aus praktischen Überlegungen der Gemeinde Goes getroffen wurde.
Einer der bezauberndsten Aspekte des Fernsehturms Goes ist seine Beleuchtung. An Donnerstagen, Freitagen und Samstagen wird der Turm abends beleuchtet, eine wunderbare Initiative der Stiftung StichtLicht aus Goes. Diese Beleuchtung verleiht der Skyline einen magischen Touch und macht den Turm zu einem Leuchtfeuer der Technologie.
Der Fernsehturm Goes ist nicht nur ein funktionales Bauwerk, sondern ein Symbol für technologischen Fortschritt und historische Bedeutung. Seine imposante Präsenz und vielfältigen Rollen im Laufe der Jahrzehnte machen ihn zu einem faszinierenden Wahrzeichen, das es zu erkunden lohnt. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Technikbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, der Fernsehturm Goes bietet einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung der Kommunikation in den Niederlanden.
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