Die Alte Druckerei Luyken in Gummersbach, eingebettet in die malerische Region Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein bemerkenswertes historisches Wahrzeichen, das die Geschichte des reichen kulturellen und industriellen Erbes der Stadt erzählt. Dieses ehrwürdige Gebäude, einst ein geschäftiges Druckhaus, steht als Zeugnis für die Entwicklung der Druckindustrie und den unerschütterlichen Innovationsgeist, der Gummersbach seit Jahrhunderten prägt.
Die Wurzeln der Alten Druckerei Luyken reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Das ursprüngliche Bauwerk, das 1812 errichtet wurde, soll auf den Fundamenten eines noch älteren Gebäudes stehen, das möglicherweise bei einem der vielen Brände, die die Stadt heimsuchten, zerstört wurde. Die Nähe des Gebäudes zum Oberbergischen Dom, dem ikonischen Dom von Gummersbach, weist auf eine gemeinsame historische Erzählung hin, die religiöse und weltliche Einflüsse miteinander verbindet.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb Friedrich Gerhard Amberger, ein angesehener Drucker, Verleger und Buchhändler aus Solingen, das Gebäude. Er gründete hier eine Niederlassung seines Solinger Druckgeschäfts, womit die lange Verbindung des Gebäudes mit der Druckindustrie begann. Die Druckerei, bekannt als Alte Druckerei Luyken, blieb bis 1905 im Besitz von Friedrich Luyken und seinem Sohn Carl, bevor sie an Otto Waelde verkauft wurde. Trotz des Besitzerwechsels blieb der Name Friedrich Luyken mit der Druckerei verbunden, eine Bedingung, die im Kaufvertrag festgelegt war.
Die Alte Druckerei Luyken war mehr als nur eine Druckerei; sie war ein Zentrum für Innovation und kulturellen Austausch. Um 1835 wurde der südliche Teil des Gebäudes erweitert, um mehr Platz für fortschrittlichere Druckmaschinen zu schaffen. Diese Erweiterung markierte den Beginn einer Phase bedeutenden Wachstums und Entwicklung für die Druckerei.
Die Druckerei spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Informationen und Ideen in der Region. Hier wurde 1835 die erste regionale und überregionale Zeitung, das Aggerblatt, gedruckt. Die Zeitung, die Nachrichten aus Waldbröl, Engelskirchen, Gummersbach und Wipperfürth abdeckte, wurde 1843 in Gummersbacher Kreisblatt umbenannt, um ihre Aufnahme offizieller Bekanntmachungen widerzuspiegeln. Diese Publikation war maßgeblich daran beteiligt, Gummersbach als regionales Zentrum für Kommunikation und Information zu etablieren.
Die historische Bedeutung der Alten Druckerei Luyken geht über ihre Beiträge zur Druckindustrie hinaus. Hier wurden die Grundlagen für eines der erfolgreichsten Industrieunternehmen in der Oberbergischen Region gelegt: L. & C. Steinmüller. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870-71 suchte Friedrich Luyken nach einer effizienteren Möglichkeit, seine neue englische Druckpresse zu betreiben. Die damaligen Dampfkessel waren unzuverlässig und neigten zu Explosionen, was ein erhebliches Risiko für die Druckerei darstellte.
Hier kam Lebrecht Steinmüller ins Spiel, ein talentierter junger Ingenieur, der Luykens Tochter Elise geheiratet hatte. Steinmüller, der in der Papiermühle seines Vaters aufgewachsen war und sich mit der neuesten Dampftechnologie auskannte, bot an, einen Dampfkessel für die Druckerei zu bauen. 1873 reisten Luyken und Steinmüller zur Weltausstellung in Wien, um geeignete Technologie zu finden, jedoch ohne Erfolg. Unbeirrt entschied sich Steinmüller, den Kessel selbst zu bauen.
Das Ergebnis war der erste Steinmüller-Kessel, der 1874 in der Alten Druckerei Luyken installiert und in Betrieb genommen wurde. Dieses wegweisende Gerät blieb bis 1883 in Betrieb und ist heute im Deutschen Museum in München ausgestellt, ein Zeugnis für den Einfallsreichtum und den unternehmerischen Geist jener Zeit.
Trotz seiner historischen Bedeutung stand die Alte Druckerei Luyken im 20. Jahrhundert vor zahlreichen Herausforderungen. 1936 wurde die Druckerei von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, und nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie den Betrieb bis in die frühen 1980er Jahre wieder auf, als sie in das Industriegebiet Wiehl-Bomig umzog, um weiteres Wachstum zu ermöglichen.
In den 1960er Jahren diente das Gebäude kurzzeitig als Heimatstube des Heimatkreises Lauenburg - Pommern, ein lokales Geschichtsmuseum. Bis April 2010 waren jedoch Teile des Gebäudes verfallen, was zur Abriss einiger Erweiterungen führte, da Dachstürze und die Gefahr struktureller Schäden drohten.
Das letzte Kapitel in der Geschichte der Alten Druckerei Luyken wurde im Januar 2012 geschrieben, als die verbleibenden oberirdischen Strukturen abgerissen wurden. Während der Heizkeller und einige kleinere Kellerfassaden erhalten blieben, wurde der alte Gewölbekeller des Kerngebäudes ohne vorherige archäologische Untersuchung zerstört, ein Verlust, der von Historikern und Denkmalpflegern gleichermaßen beklagt wird.
Heute erinnert der Ort, an dem die Alte Druckerei Luyken einst stand, an das reiche industrielle Erbe von Gummersbach. Obwohl das Gebäude selbst verschwunden ist, lebt sein Vermächtnis in den Geschichten von Innovation, Widerstandsfähigkeit und kulturellem Austausch weiter, die die Menschen in Gummersbach und darüber hinaus weiterhin inspirieren.
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