Im Herzen von 's-Hertogenbosch in den Niederlanden erhebt sich die beeindruckende Oude Sint-Jacobskerk, auch bekannt als die Alte St. Jakobskirche oder das Große Arsenal. Dieses historische Bauwerk, das eine reiche Geschichte und zahlreiche architektonische Veränderungen erlebt hat, bietet Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart dieser lebendigen Stadt.
Unsere Reise beginnt im Jahr 1430, als die Bruderschaft des heiligen Jakob die Erlaubnis erhielt, eine Kapelle am Windmolenberg zu errichten. Diese Kapelle, die dem heiligen Jakob dem Großen gewidmet war, diente auch als Zufluchtsort für Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Im Laufe der Jahre wurden zusätzliche Altäre zu Ehren von Maria (1478) und dem heiligen Quirinus geweiht, was die wachsende Bedeutung dieses heiligen Ortes widerspiegelte.
Im Jahr 1569 wurde die Kapelle zur Pfarrkirche der neu gegründeten Pfarrei St. Jakob erhoben. Die Pfarreigrenzen erstreckten sich bis zur Geerlingse-Brücke und über die Stadtgrenzen hinaus in Richtung Rosmalen. Bis 1584 war die Kapelle zu ihrer heutigen Größe gewachsen, einer dreischiffigen Basilika mit einem einschiffigen Chor. Obwohl Seitenschiffe geplant waren, wurden sie vermutlich aufgrund des andauernden Achtzigjährigen Krieges nie fertiggestellt.
Die Belagerung von 's-Hertogenbosch im Jahr 1629 markierte einen bedeutenden Wendepunkt für die Kirche. Nach der Eroberung der Stadt wurde die Kirche enteignet und als protestantischer Gottesdienstraum umfunktioniert. Diese Zeit der protestantischen Nutzung dauerte bis 1650 und fügte der vielfältigen Geschichte des Gebäudes eine weitere Schicht hinzu.
Im Jahr 1650 erlebte die Kirche eine dramatische Umwandlung und wurde zunächst als Wagenhaus und später als Stall genutzt. Bis 1744 wurden die angrenzenden Jakobskasernen errichtet, und die Kirche selbst wurde 1752 in ein Waffenlager umgewandelt. Diese Umwandlung beinhaltete den Einbau mehrerer Stockwerke und den Austausch der gotischen Fenster durch kleinere, was das heutige Erscheinungsbild des Gebäudes maßgeblich prägt.
Der militärische Komplex um die Kirche wuchs im 19. Jahrhundert weiter. Von 1880 bis 1920 wurden die Kasernen von der Infanterie genutzt und als Große Arsenal-Kaserne oder Kazerne Groot Tuighuys bekannt. Der Name Tuighuis ist ein altes niederländisches Wort für Arsenal und spiegelt die militärische Funktion des Gebäudes wider. Im Jahr 1918 räumte die Infanterie die Kasernen, was den Weg für ein neues Kapitel in der Geschichte des Gebäudes ebnete.
Im Jahr 1925 fand das Große Arsenal eine neue Bestimmung als Heimat des Noordbrabants Museums. Die Provinzgesellschaft für Kunst und Wissenschaften in Nordbrabant, die sich der Förderung von Kunst und Wissenschaft widmete, hatte lange nach einem geeigneten Standort für ein Museum gesucht. Die soliden Böden und das geräumige Innere des Großen Arsenals machten es zur idealen Wahl.
Der Architekt Oscar Leeuw erhielt den Auftrag, das Gebäude in ein Museum umzuwandeln, und schuf die heutige Westfassade und einen passenden Eingang. Das Museum öffnete 1925 seine Türen und bot eine Halle für Kunstwerke, einen repräsentativen Sitzungssaal im Chor und Galerien zur Darstellung der Provinz- und Stadtgeschichte. Die Präsenz des Museums im Großen Arsenal war entscheidend für sein Wachstum und ermöglichte den Beginn und die Erweiterung seiner Sammlungen.
Bis 1967 veranstaltete das Museum eine große Ausstellung von Werken des Hieronymus Bosch, was einen bedeutenden kulturellen Meilenstein für Nordbrabant darstellte. Doch mit den wachsenden Aktivitäten und Ambitionen des Museums wurde klar, dass die Kirche für zukünftige Entwicklungen nicht ausreichen würde. 1986 zog das Museum in sein heutiges Gebäude in der Verwerstraat um.
1988 wurde das Große Arsenal erneut umfunktioniert, diesmal als Lagerstätte für das städtische Amt für Baugeschichte, Archäologie und Denkmäler (BAM). Der ehemalige Chor wurde 1989 zu Podium de Azijnfabriek, einem kleinen Veranstaltungsort für Konzerte und kulturelle Aktivitäten, der bis zu 285 Personen aufnehmen kann.
2014 startete 's-Hertogenbosch ein Projekt zur Zusammenführung mehrerer städtischer Abteilungen zu einer einzigen Abteilung für Kulturerbe, Erfgoed 's-Hertogenbosch. Diese neue Abteilung, die im Großen Arsenal untergebracht ist, umfasst das Stadtarchiv, BAM und die Taskforce für Befestigungen. Das Gebäude dient nun als Arbeitsplatz und Lager für den archäologischen Dienst, wobei im Erdgeschoss wechselnde Ausstellungen archäologischer Funde gezeigt werden und ein ArcheoHotspot eingerichtet ist, an dem Besucher mehr über die Arbeit der Archäologen erfahren können.
Heute steht die Oude Sint-Jacobskerk als Zeugnis der reichen und vielfältigen Geschichte von 's-Hertogenbosch. Sie ist vier Tage in der Woche für die Öffentlichkeit zugänglich und lädt Besucher ein, ihre bewegte Vergangenheit zu erkunden und die vielen Schichten der Geschichte zu entdecken, die dieses bemerkenswerte Gebäude geprägt haben. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid oder einfach nur neugierig auf das Erbe der Stadt, ein Besuch der Oude Sint-Jacobskerk wird euch sicherlich in Erinnerung bleiben.
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