Am linken Ufer der Maas, an der Kreuzung von Quai de la Batte und Rue sur Meuse, befindet sich das Hôtel de la Cloche in Huy, Belgien. Dieses beeindruckende Beispiel frühbarocker Architektur stammt aus dem Jahr 1606 und wird lokal als Hotel van de Klok bezeichnet. Seit dem 14. Januar 1950 steht es unter Denkmalschutz. Heute dient es als privates Wohnhaus, doch seine reiche Geschichte und architektonische Schönheit faszinieren weiterhin alle, die daran vorbeigehen.
Im 17. Jahrhundert war das Hôtel de la Cloche ein belebtes Gasthaus, an dem Boote, die zwischen Lüttich und Namur verkehrten, anlegten. Der einzigartige Name des Hotels, der auf Deutsch "Hotel der Glocke" bedeutet, stammt von der Glocke der ankommenden Boote, die die Ankunft von Reisenden und Waren ankündigte. Diese lebhafte Atmosphäre machte das Hôtel de la Cloche zu einem zentralen Dreh- und Angelpunkt des Geschehens und Handels entlang der Maas.
Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte sich das Gebäude von einem Gasthaus zu einer Wohnstätte für zahlreiche einfache Familien, was ihm den Spitznamen Maison des 36 ménages oder Haus der 36 Haushalte einbrachte. Diese Anpassung führte zu erheblichen Veränderungen der Struktur, die manche als Verstümmelungen bezeichnen würden. In dieser Zeit wurde das Hôtel de la Cloche gelegentlich mit einem anderen Hotel ähnlichen Namens, dem Hôtel de la Couronne, verwechselt, das inzwischen modernen Häusern weichen musste.
Ende des 19. Jahrhunderts erlebte das Gebäude eine Art Wiederbelebung, als der Besitzer, Herr Régimont, umfangreiche Restaurierungen vornahm. Er entfernte die Kalkfarbe, die die Hauptfassade bedeckte, installierte neue Stützen unter den Erkerfenstern des Erdgeschosses und setzte die vier Dachgauben mit ihren Spitzen wieder ein. Er restaurierte auch die kleinen Fenster mit grünen Scheiben und die Eichenshutters mit Eisenbeschlägen, was das Gebäude in seinen früheren Glanz zurückversetzte und die Gemeinde von Huy erfreute.
Die architektonische Gestaltung des Hôtel de la Cloche ist sowohl komplex als auch harmonisch. Die Hauptfassade ist in zwei deutlich unterschiedliche Abschnitte unterteilt, die durch eine feine Naht von der Erde bis zum Dach getrennt sind. Diese Teilung deutet darauf hin, dass das Gebäude in zwei Phasen erbaut worden sein könnte, wobei die rechte Seite älter ist als die linke. Trotz dieser Unterscheidung teilen beide Abschnitte identische architektonische Elemente.
Die Fassade besteht aus einem hohen Sockel aus Stein, gefolgt von einer Reihe abwechselnder Ziegel- und Kalksteinregister. Das erste Register ist leer, mit Reihen von vier Fenstern, die von einem Steinbalken überragt werden. Darauf folgt ein Gesims, ein weiteres Ziegelregister und ein zweites leeres Kalksteinregister. Das letzte Register ist eine Mischung aus kleinen Fenstern, die in Kalkstein eingerahmt sind, und Ziegelwänden. Darüber befindet sich ein Gesims und ein Schieferdach mit vier Dachgauben und Spitzen, die das Gebäude vervollständigen.
Die Rückfassade, die das Datum 1606 in Ziegeln trägt, ist mit drei skulptierten Figuren geschmückt. Von links nach rechts stellen diese Figuren einen Mann, eine Szene, die einen Reisenden unter einem Laubbaum oder eine rustikale Mahlzeit darstellen könnte, und die Büste einer Frau dar. Zusätzlich verzieren fünf Maskarons (dekorative Gesichter) das obere Register, jedes mit einzigartigen Merkmalen wie einem Krieger- oder Bürgerkopf, einer fantastischen Kreatur und zwei weiblichen Gesichtern.
Die rechte Seitenfassade spiegelt das Design der Hauptfassade wider, obwohl alle Fenster im ersten und zweiten Stockwerk zugemauert sind und eine Tür an der rechten Seite der Wand hinzugefügt wurde.
Das Hôtel de la Cloche ist ein herausragendes Beispiel für die Renaissance-Mosan-Architektur, ein Stil, der von etwa 1560 bis 1700 blühte. Dieser Stil zeichnet sich durch die Verwendung von Ziegeln und Steinen für strukturelle Elemente wie Fensterrahmen und Ecken aus. Der Stein dient einem technischen Zweck, indem er das Gewicht der Wände verstärkt und trägt, anstatt nur zur Dekoration zu dienen. Dieser praktische und dennoch elegante Designansatz ist in der robusten und ästhetisch ansprechenden Fassade des Hôtel de la Cloche deutlich sichtbar.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Hôtel de la Cloche nicht nur ein Gebäude ist; es ist ein Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Genialität von Huy. Seine Wände erzählen Geschichten von lebhaftem Handel, gemeinschaftlichem Leben und sorgfältiger Restaurierung. Ob ihr Architekturenthusiasten oder Geschichtsinteressierte seid, ein Besuch im Hôtel de la Cloche bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und die Möglichkeit, die dauerhafte Schönheit des Renaissance-Mosan-Designs zu bewundern.
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