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Stadtkirche St. Laurentii

Stadtkirche St. Laurentii Itzehoe

Stadtkirche St. Laurentii

St. Laurentii, auch bekannt als Stadtkirche St. Laurentii, ist das größte sakrale Gebäude in Itzehoe, Schleswig-Holstein, Deutschland. Dieses beeindruckende Bauwerk zeugt von der reichen Geschichte und architektonischen Tradition der Stadt und zieht Besucher mit seinem markanten barocken Design und seiner bewegten Vergangenheit an.

Die Geschichte von St. Laurentii

Die Ursprünge von St. Laurentii reichen bis ins Jahr 1196 zurück, als die Kirche erstmals als dem heiligen Laurentius gewidmet erwähnt wurde. Im Jahr 1263 wurde die Kirche Teil eines Zisterzienserinnenklosters, nachdem die Nonnen von Ivenfleth nach Itzehoe umgezogen waren. Die Kirche diente als Klosterkirche, um die herum die anderen Klostergebäude errichtet wurden. Bemerkenswerterweise ist das Kloster das einzige überirdische mittelalterliche Denkmal in Itzehoe, das bis heute erhalten ist. Die Krypten unter der Kirche, die aus dem Mittelalter stammen, wurden als Begräbnisstätten für die Grafen von Schauenburg, die Grafen von Rantzau und die Äbtissinnen des Klosters genutzt.

St. Laurentii hat viele Prüfungen überstanden. Während des Dänisch-Schwedischen Krieges wurde die ursprüngliche zweischiffige gotische Hallenkirche 1657 durch ein Stadtfeuer weitgehend zerstört. Obwohl sie provisorisch wiederhergestellt wurde, führten strukturelle Probleme 1713 zu ihrem Einsturz. Zwischen 1716 und 1718 wurde die heutige Kirche als barocke Backsteinhalle mit einer weitgespannten hölzernen Tonne neu errichtet.

Der Turm und seine Veränderung

Der ursprüngliche Turm von St. Laurentii war bescheiden und ragte kaum über das Kirchendach hinaus, mit einem flachen Spitzdach. Doch zwischen 1894 und 1896 veränderte der Architekt Johannes Otzen die Skyline von Itzehoe dramatisch, indem er den Turm auf beeindruckende 79,45 Meter erhöhte. Das neue Design umfasste eine barocke Zwiebelhaube, vier spitze Türmchen an den Ecken und eine Aussichtsplattform. Die verschiedenen Bauphasen des Turms sind an den unterschiedlichen Farben der Ziegel erkennbar. Im Jahr 2002 verursachte ein schwerer Sturm erhebliche Schäden am Turm, aber bis 2005 wurde er vollständig restauriert.

Das Innere und seine Schätze

Das Innere von St. Laurentii ist ein wahres Schatzkästchen barocker Kunst. Viele der Einrichtungsgegenstände der Kirche stammen aus der Zeit nach dem Brand von 1657. Margaretha Wasmer, geborene Kielmann, eine Wohltäterin aus Hamburg, stiftete 1661 den Altar und die Kanzel. Der prächtige geschnitzte Altar, ein Highlight der Kirche, zeigt eine Serie von 24 kleinen, kunstvoll geschnitzten Szenen biblischer Ereignisse, die dem Hamburger Holzschnitzer Hein Baxmann zugeschrieben werden. Das Rahmenwerk des Altars ist ein feines Beispiel für den Knorpelbarock, einen barocken Stil, der durch seine komplizierten und kunstvollen Designs gekennzeichnet ist. Die Kanzel, die ursprünglich in der Mitte der Kirche stand, befindet sich jetzt auf der Nordempore und zeigt Reliefs von Szenen aus dem Leben Jesu.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist das große Triumphkreuz und das geschnitzte Taufbecken, beide aus den 1660er Jahren. Die Emporen der Kirche, die bei einer Renovierung 1961 entfernt wurden, wurden 1985 teilweise wiederhergestellt und tragen zur historischen Atmosphäre der Kirche bei.

Die Glocken und die Orgel

Im Turm von St. Laurentii befinden sich drei Stahlglocken, die 1891 vom Bochumer Verein gegossen wurden, mit den Tönen a0, d1 und f1. Die Orgel der Kirche hat eine bewegte Geschichte, die bis ins Jahr 1523 zurückreicht, als zwei Orgeln vorhanden waren. Nach mehreren Umbauten und Restaurierungen im Laufe der Jahrhunderte enthält die heutige Orgel Elemente des renommierten Orgelbauers Arp Schnitger und spätere Modifikationen durch verschiedene Handwerker. Die jüngsten Aktualisierungen der Orgel im Jahr 2000 fügten ein zweites Manual hinzu, sodass die historischen Prospektpfeifen der Arp Schnitger Orgel wieder gespielt werden können.

Die Krypten und ihre Geheimnisse

Unter St. Laurentii liegen Krypten, die die Überreste von Adelsdamen des Itzehoer Klosters und Mitgliedern der Familie Rantzau beherbergen, darunter bedeutende Persönlichkeiten wie Äbtissin Metta Christina von Ahlefeldt und Graf Christian zu Rantzau. Diese Krypten, die im Laufe der Zeit in Vergessenheit gerieten, wurden während Renovierungsarbeiten in den 1960er Jahren wiederentdeckt. Obwohl sie derzeit aus Erhaltungsgründen für die Öffentlichkeit geschlossen sind, fügen sie der Kirche eine Schicht von Geheimnis und historischer Tiefe hinzu.

Ein Blick in die Vergangenheit

St. Laurentii ist nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch ein Denkmal, das die historische und kulturelle Entwicklung von Itzehoe widerspiegelt. Ihre Mauern erzählen die Geschichten mittelalterlicher Mönche, barocker Kunsthandwerker und der Adelsfamilien, die die Geschichte der Stadt prägten. Besucher von St. Laurentii können in dieses reiche Geflecht eintauchen und die architektonischen Wunder und historischen Schätze erkunden, die diese Kirche zu einem Eckpfeiler des Erbes von Itzehoe machen.

Egal, ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur neugierige Reisende seid, ein Besuch in St. Laurentii bietet eine fesselnde Reise durch die Zeit und zeigt die Widerstandsfähigkeit und Schönheit dieser bemerkenswerten Kirche.

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