Das Schloss Jelgava, lokal als Jelgavas pils bekannt, ist ein beeindruckendes Zeugnis der architektonischen und historischen Pracht Lettlands. Im Herzen von Jelgava gelegen, ist dieses weitläufige Schloss nicht nur das größte in Lettland, sondern auch ein Symbol des reichen kulturellen Erbes der Region. Auf einer Insel zwischen der Lielupe und ihrem Nebenfluss Driksa gelegen, blickt das Schloss auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück, die von mittelalterlichen Befestigungen bis zu seiner heutigen Rolle als akademisches Zentrum reicht.
Die Geschichte des Schlosses Jelgava beginnt im 13. Jahrhundert, als der Livländische Orden die erste hölzerne Burg errichtete. Diese erste Struktur, die zwischen 1265 und 1266 gebaut wurde, diente als strategische Befestigung gegen die lokalen Semgaller und später gegen litauische Invasoren. Allerdings wurde die hölzerne Burg 1345 während einer Belagerung durch den litauischen Großfürsten Algirdas zerstört.
Im 14. Jahrhundert ersetzte eine haltbarere Steinfestung die ursprüngliche Holzkonstruktion. Diese mittelalterliche Festung, aus Feldsteinen, Dolomit und Ziegeln gebaut, diente als bedeutende Verteidigungsanlage. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte sie zahlreiche Schlachten und Belagerungen, darunter den Polnisch-Schwedischen Krieg und den Zweiten Nordischen Krieg, die die Burg stark beschädigten.
Das heutige Schloss Jelgava verdankt seine Existenz Herzog Ernst Johann von Biron, der im frühen 18. Jahrhundert Herrscher des Herzogtums Kurland und Semgallen wurde. 1737 beauftragte Biron den berühmten Architekten Francesco Bartolomeo Rastrelli, ein neues Schloss an der Stelle der alten mittelalterlichen Burg zu entwerfen. Der Bau begann 1738 und das Schloss wurde in zwei Phasen errichtet: von 1738 bis 1740 und von 1763 bis 1772.
Das neue Schloss wurde mit bemerkenswerter Geschwindigkeit gebaut, oft unter Verwendung der Überreste der alten Burg in seinen Fundamenten. Trotz Unterbrechungen durch Birons Verhaftung und Exil im Jahr 1740 wurde das Schloss schließlich fertiggestellt, und Biron zog 1772 in seine neue Residenz. Das Schloss, mit seinen barocken und Rokoko-Architekturelementen, wurde zu einem Symbol der Macht und des Einflusses der Biron-Dynastie.
Das Schloss Jelgava hat im Laufe seiner Geschichte zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse beherbergt. Im späten 18. Jahrhundert diente es als Residenz des exilierten französischen Königs Ludwig XVIII. und seines Hofes. Der König residierte von 1798 bis 1800 und erneut von 1804 bis 1807 im Schloss, was seiner bewegten Vergangenheit eine königliche Note verlieh.
Nach der Eingliederung des Herzogtums in das Russische Reich im Jahr 1795 wurde das Schloss zur Residenz des Gouverneurs von Kurland. Es diente weiterhin administrativen Zwecken bis zum frühen 20. Jahrhundert. Während des Ersten Weltkriegs wurde das Schloss als Hauptquartier der deutschen Armee genutzt und erlitt erhebliche Schäden während des Konflikts.
In der Zwischenkriegszeit wurde das Schloss Jelgava umfassend restauriert und als Bildungseinrichtung umgenutzt. 1937 wurde es zur Heimat der Jelgava Landwirtschaftsakademie, die später zur Lettischen Universität für Landwirtschaft wurde. Die Umwandlung des Schlosses in ein akademisches Zentrum markierte ein neues Kapitel in seiner Geschichte, das seine reiche Vergangenheit mit einem Fokus auf Bildung und Forschung verband.
Der Zweite Weltkrieg brachte weitere Zerstörungen für das Schloss Jelgava, da es während der Sommerkämpfe von 1944 schwer beschädigt wurde. Doch der unerschütterliche Geist des lettischen Volkes führte zur Restaurierung des Schlosses in den Nachkriegsjahren. Bis 1961 war das Äußere des Schlosses vollständig in seinen früheren Glanz zurückversetzt, während das Innere weiterhin zu Bildungszwecken genutzt wurde.
Eine der faszinierendsten Aspekte des Schlosses Jelgava ist die herzogliche Gruft im Keller des Schlosses. Gegründet 1740, beherbergt die Gruft die Überreste von 24 Mitgliedern der Kettler- und Biron-Dynastien, darunter Herzog Ernst Johann von Biron. Die Metallsarkophage und Holzsärge bieten einen eindrucksvollen Einblick in das Leben und Sterben dieser historischen Persönlichkeiten.
1973 begannen Bemühungen, die Gruft zu inventarisieren und zu restaurieren, um sicherzustellen, dass dieser wichtige Teil der Schlossgeschichte für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Seit 1992 ist die Gruft für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, eine Verbindung zur Vergangenheit herzustellen.
Heute steht das Schloss Jelgava als Leuchtturm des kulturellen Erbes Lettlands. Besucher können seine prächtigen Hallen erkunden, die barocke Architektur bewundern und durch geführte Touren mehr über seine reiche Geschichte erfahren. Die malerische Lage des Schlosses auf der Insel zwischen den Flüssen Lielupe und Driksa trägt zu seinem Charme bei und macht es zu einem Muss für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsreisende gleichermaßen.
Ob ihr euch für die architektonische Brillanz von Francesco Bartolomeo Rastrelli, die faszinierende Geschichte der Biron-Dynastie oder die ruhige Schönheit der umliegenden Landschaft interessiert, das Schloss Jelgava bietet ein fesselndes Erlebnis, das euch in die Vergangenheit zurückversetzt. Während ihr durch seine Hallen und Gärten wandert, werdet ihr eine tiefere Wertschätzung für die Widerstandsfähigkeit und das bleibende Erbe dieses bemerkenswerten lettischen Wahrzeichens gewinnen.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen