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St. Mariä Himmelfahrt (Jülich)

St. Mariä Himmelfahrt (Jülich) Jülich

St. Mariä Himmelfahrt (Jülich)

St. Mariä Himmelfahrt in Jülich, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein eindrucksvolles Symbol für den unerschütterlichen Geist dieser historischen Stadt. Als die älteste und bedeutendste römisch-katholische Kirche in Jülich dient sie nicht nur als Ort der Anbetung, sondern bewahrt auch eine reiche Geschichte und kulturelles Erbe.

Die historische Entwicklung von St. Mariä Himmelfahrt

Die Ursprünge von St. Mariä Himmelfahrt werden auf die Römerzeit zurückgeführt, wobei die heutige Kirche teilweise auf den Fundamenten der römischen Stadtmauer aus dem 4. Jahrhundert ruht. Diese Verbindung zur alten Geschichte ist spürbar, wenn ihr das Kirchengelände erkundet. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 945, als Erzbischof Wichfried das Patronat dem Ursulastift in Köln übertrug. Ursprünglich dem heiligen Martin von Tours gewidmet, wurde sie im 15. Jahrhundert unter den Schutz der Aufnahme Mariens in den Himmel gestellt.

Im Laufe der Jahrhunderte war die Kirche Zeuge bedeutender historischer Ereignisse. 1147 predigte der berühmte Bernhard von Clairvaux hier und rief die Ritter von Jülich auf, sich den Kreuzzügen anzuschließen. Die Kirche war das Zentrum des Jülicher Dekanats, einer großen kirchlichen Verwaltungseinheit, die 71 Kirchen in der Umgebung umfasste. Diese historische Tiefe bereichert jeden Winkel dieses heiligen Ortes.

Die architektonische Entwicklung

Die architektonische Entwicklung von St. Mariä Himmelfahrt ist ebenso faszinierend wie ihre Geschichte. Ursprünglich war die Kirche eine schlichte Hallenkirche, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickelte. Die unteren drei Geschosse des heutigen Glockenturms stammen aus dem 12. Jahrhundert und zeigen den romanischen Stil, der in dieser Epoche vorherrschte. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche zahlreiche Veränderungen, darunter der Anbau eines Chors mit Apsis im 13. Jahrhundert und die Einwölbung des Kirchenschiffs im 13. oder 14. Jahrhundert.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche durch den Kölner Architekten Heinrich Wiethase im neoromanischen Stil umgestaltet. Dies umfasste ein neues Kirchenschiff und die Restaurierung des Glockenturms. Doch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs hinterließen die Kirche in Trümmern, nur Teile des Turms und die Außenmauern der Apsis blieben erhalten.

Der Wiederaufbau im Jahr 1952, geleitet vom Aachener Architekten Peter Salm, integrierte diese erhaltenen Elemente in ein neues Design und verlieh der Kirche ihre heutige Form. Die geweihte Einweihung der wiederaufgebauten Kirche fand am 14. Dezember 1952 statt und markierte ein neues Kapitel in ihrer bewegten Geschichte.

Das Grab der seligen Christina

Eines der wertvollsten Merkmale der Kirche ist das Grab der seligen Christina von Stommeln. Ihre Überreste wurden 1386 von Herzog Wilhelm II. nach Jülich gebracht, und ihr Grab überstand bemerkenswerterweise die Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg. Christinas mystisches Leben und ihr bleibendes Vermächtnis ziehen weiterhin Pilger und Besucher an.

Die majestätische Orgel

In der Kirche befindet sich eine prächtige Orgel, die 1998 von der Orgelbaufirma Vleugels gefertigt wurde. Mit 42 spielbaren Registern und einer Vielzahl einzigartiger Effekte ist dieses Instrument ein Wunderwerk moderner Handwerkskunst. Seine Klänge spiegeln die natürliche Schönheit der Umgebung wider und bieten ein einzigartiges Hörerlebnis für Besucher und Gläubige.

Die Glocken und ihre Melodien

Die Glocken der Kirche, mit dem Motiv „Veni creator spiritus“, verleihen der friedlichen Atmosphäre von Jülich einen melodischen Hintergrund. Diese Glocken rufen seit Generationen die Gläubigen zum Gebet und ihre Klänge hallen durch die ganze Stadt.

Ein Besuch in St. Mariä Himmelfahrt

Besucher von St. Mariä Himmelfahrt können in eine reiche Geschichte und Spiritualität eintauchen. Die Kirche ist ein Leuchtfeuer der Widerstandskraft und des Glaubens, ihre Mauern erzählen die Geschichten derer, die im Laufe der Jahrhunderte ihre Hallen durchschritten haben. Ob ihr von ihrer architektonischen Schönheit, ihrer historischen Bedeutung oder ihrer spirituellen Präsenz angezogen werdet, St. Mariä Himmelfahrt bietet ein tiefgehendes und bewegendes Erlebnis.

Abschließend ist St. Mariä Himmelfahrt nicht nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Denkmal für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Jülich. Ihr bleibendes Erbe und ihre lebendige Gemeinschaft machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die diese historische Region Deutschlands erkunden.

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