Die St. Nikolaikirche, im Volksmund als Nikolaikirche bekannt, ist ein beeindruckendes Beispiel gotischer Architektur im Herzen von Jüterbog, Brandenburg. Dieses markante Bauwerk, das erstmals 1307 erwähnt wurde, ist nicht nur ein bedeutendes spirituelles Zentrum, sondern auch ein faszinierendes Kapitel der regionalen Geschichte. Mit ihrer imposanten Erscheinung prägt die Kirche die Skyline und bietet einen spannenden Einblick in vergangene Zeiten.
Die St. Nikolaikirche ist tief in der Geschichte verwurzelt, mit Ursprüngen, die bis ins frühe 14. Jahrhundert zurückreichen. Man nimmt an, dass die Kirche wahrscheinlich 1488 geweiht wurde, nach zwei großen Bauphasen. Ihre Geschichte ist eng mit den religiösen und politischen Umwälzungen jener Zeit verknüpft. Besonders bemerkenswert ist die Verbindung der Kirche mit dem berüchtigten Johann Tetzel, dessen Ablasshandel Martin Luther dazu veranlasste, seine 95 Thesen zu verfassen, was der Kirche eine bedeutende historische Rolle zuschreibt.
Der Bau der Kirche erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte, wobei bedeutende Ergänzungen und Renovierungen ihre Entwicklung markieren. Besonders beachtenswert sind die beiden Türme, die um 1500 vollendet wurden. Jeder Turm zeigt ein einzigartiges Design und spiegelt die architektonischen Stile und Herausforderungen der Epoche wider. Der Nordturm, gekrönt von einer barocken Kuppel, die 1617 fertiggestellt wurde, steht im scharfen Kontrast zum spitzen Turmhelm des Südturms und schafft so eine auffällige Silhouette gegen den Himmel.
Die Pracht der St. Nikolaikirche zeigt sich in ihren beeindruckenden Ausmaßen: 71 Meter lang und 23 Meter breit, ist sie das größte kirchliche Bauwerk in der Region Jüterbog. Die Architektur der Kirche ist ein harmonisches Zusammenspiel von Materialien und Stilen, wobei der Hauptbau vorwiegend gotische Backsteinelemente aufweist, durchsetzt mit Feldsteinpartien. Die Türme, aus Feldstein mit Sandsteindetails, verleihen dem Bau Eleganz und Raffinesse.
Die Außenfassade der Kirche ist mit kunstvollen Strebepfeilern und hohen Fenstern verziert, die das Innere mit Licht durchfluten und eine ruhige, kontemplative Atmosphäre schaffen. Das Hauptportal, aus Sandstein gefertigt, wird von einer fast lebensgroßen Statue des heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Kirche, gekrönt und empfängt die Besucher mit Anmut und Ernsthaftigkeit.
Im Inneren ist die St. Nikolaikirche ein Fest für die Sinne, mit lebhaften Farben und aufwendig restaurierten Wandmalereien. Die Bögen des Kirchenschiffs sind mit komplizierten Mustern und Motiven verziert, während Gemälde von Heiligen, darunter der heilige Mauritius, die Wände schmücken und Einblicke in das spirituelle Leben des 15. Jahrhunderts bieten.
Die Kirche beherbergt mehrere Epitaphe, die Geistlichen und Herzögen gewidmet sind, jedes ein Zeugnis der Personen, die die Geschichte der Kirche geprägt haben. Der erhöhte Altar, mit seinen exquisiten Schnitzereien und bunten Putten, ist ein Meisterwerk barocker Kunst aus dem Jahr 1700. Das zentrale Gemälde zeigt Christus im Tempel von Jerusalem, flankiert von Doppelsäulen, die seine Majestät betonen.
Eines der faszinierendsten Merkmale der St. Nikolaikirche ist das Vorhandensein einer seltenen Ablasskiste, bekannt als Tetzelkasten. Dieses Relikt der Reformation, verbunden mit Johann Tetzel, unterstreicht die zentrale Rolle der Kirche in einer der bedeutendsten religiösen Bewegungen der Geschichte. Das nahegelegene Mönchenkloster-Museum bietet weitere Einblicke in diese Epoche und beherbergt Ablassbriefe aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Für diejenigen, die Höhen lieben, ist der Aufstieg über 217 Stufen zur Aussichtsplattform zwischen den Türmen ein Muss. Hier werden Besucher mit atemberaubenden Ausblicken auf Jüterbog und die umliegende Landschaft belohnt, die eine einzigartige Perspektive auf diese historische Stadt bieten.
Musikliebhaber werden das reiche musikalische Erbe der Kirche schätzen, das sich in ihrer großen Orgel widerspiegelt, die 1909 von Wilhelm Rühlmann erbaut wurde. Mit 49 Registern und pneumatischer Traktur bleibt sie ein wesentlicher Bestandteil des musikalischen Lebens der Kirche. Die kleinere Positive Orgel, die auf das Jahr 1657 zurückgeht, ist die älteste erhaltene Orgel in Brandenburg und fügt der historischen Vielfalt der Kirche eine weitere Schicht hinzu.
Die St. Nikolaikirche ist mehr als nur ein Ort der Anbetung; sie ist ein Denkmal für den unerschütterlichen Geist von Jüterbog und seinen Menschen. Mit ihrer reichen Geschichte, architektonischen Pracht und kulturellen Bedeutung steht sie als Leuchtfeuer des Glaubens und der Widerstandsfähigkeit und lädt Besucher ein, ihre vielen Geschichten und Geheimnisse zu entdecken.
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