Die Kaiserpfalz Kaiserslautern, oft einfach als Kaiserpfalz bezeichnet, ist ein faszinierendes historisches Bauwerk im Herzen von Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Diese alte Kaiserresidenz, die im 12. Jahrhundert von Kaiser Friedrich Barbarossa errichtet wurde, zeugt von der reichen mittelalterlichen Geschichte und der architektonischen Meisterleistung der Region.
Die Geschichte der Kaiserpfalz Kaiserslautern ist sowohl tiefgehend als auch spannend. Archäologische Ausgrabungen in den Jahren 1991 und 1992 brachten Hinweise auf menschliche Besiedlung bis ins 6. Jahrtausend v. Chr. zutage. Diese Funde zeigen, dass das Gebiet lange vor seiner Nutzung als königliche Residenz bewohnt war. Bereits im Jahr 830 war die Gegend während der karolingischen Ära als villa luthra bekannt, und es wird angenommen, dass hier bereits im 7. Jahrhundert ein Herrenhaus stand. Das Gelände diente auch als Nekropole, wobei 188 Gräber auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern entdeckt wurden.
Im Jahr 985 kam das Gebiet unter die Kontrolle der Salierdynastie, und bis 1114 wurde es als curtis, also Herrenhof, bezeichnet. Eine im 10. Jahrhundert errichtete Verteidigungsmauer markierte die östlichen und südlichen Grenzen der Siedlung. Der Name Rittersberg, der noch heute in Gebrauch ist, deutet darauf hin, dass das Gebiet von niederem Adel verwaltet wurde.
Im Jahr 1152 begann Kaiser Friedrich Barbarossa mit dem Bau eines prächtigen Palastes an diesem Ort, der 1158 fertiggestellt wurde. Der Palast, bekannt als domus regalis, diente sowohl als Verteidigungsanlage als auch als Verwaltungszentrum. Barbarossa ernannte Gotfried von Lutra 1162 zum Verwalter der Burg, und der Palast wurde zu einer regelmäßigen Residenz für Herrscher, darunter Barbarossa selbst und sein Sohn Heinrich VI., der 1184 zu Besuch war. Barbarossas Enkel, Friedrich II., der 1220 Kaiser wurde, besuchte den Palast ebenfalls häufig und hielt dort 1234 Hof.
Der Palast erlebte viele bedeutende Ereignisse, darunter die Hochzeit von König Richard von England mit Beatrix von Valkenburg im Jahr 1269. Bis 1305 war der Palast Heimat von 13 Adligen, darunter die Grafen von Zweibrücken-Bitsch, die als königliche Burgmannen dienten. Der Palast wechselte mehrfach den Besitzer und wurde 1357 schließlich Teil der Kurpfalz. Weitere Bauarbeiten fanden 1367 unter Kurfürst Ruprecht I. statt.
Im späten 16. Jahrhundert ließ Pfalzgraf Johann Casimir ein prächtiges Renaissanceschloss neben der Kaiserpfalz errichten. Beide Bauwerke erlitten jedoch während des Dreißigjährigen Krieges und des Pfälzischen Erbfolgekrieges erhebliche Schäden. Im Jahr 1703 setzten die Franzosen das Schloss in Brand, und es wurde schließlich abgerissen.
1714 verwandelte Kurfürst Johann Wilhelm die Überreste der Kaiserpfalz in ein Jagdschloss, das später als Verwaltungszentrum diente, bis es 1792 von französischen Revolutionstruppen niedergebrannt wurde. Das teilweise wieder aufgebaute Gebäude beherbergte 1804 den Bezirksverwalter. 1813 wurde das Anwesen versteigert, was zu weiteren Abbrucharbeiten und Veränderungen führte. Bis 1820 war die nordwestliche Ecke abgerissen worden, um Platz für ein zentrales Gefängnis zu schaffen, und 1842 wurde der südöstliche Teil in eine private Brauerei umgewandelt.
Während der NS-Zeit wurden neuere Gebäude auf dem Gelände abgerissen, und 1935 wurden erhebliche Veränderungen an den verbliebenen Strukturen vorgenommen. Umfangreiche archäologische Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten fanden zwischen 1959 und 1964 statt. Leider führte der Bau des neuen Rathauses von Kaiserslautern 1968 zur unwiederbringlichen Zerstörung von Teilen der Kaiserpfalz und des Renaissanceschlosses. Die während des Rathausbaus durchgeführten Ausgrabungen sind noch nicht vollständig analysiert.
Heute ist die Kaiserpfalz Kaiserslautern ein geschütztes historisches Denkmal. Besucher können die ursprünglichen Quader aus rotem Sandstein von den Fundamenten des Palastes und die spärlichen Überreste der zwischen 1160 und 1215 erbauten Doppelkapelle erkunden. Diese Überreste befinden sich in der südwestlichen Ecke des Geländes. Der Grundriss des großen Saals, der 28 mal 19 Meter misst, ist durch Pflasterungen auf dem unteren Rathausplatz markiert.
Bei Bauarbeiten rund um die Kaiserpfalz wurden zusätzliche Mauerwerke und unterirdische Gänge freigelegt. Sichtbare Spuren von Wegen, die zum vermuteten alten Eingang des Palastes führen, sind neben der neueren Casimir-Halle zu sehen. Im Keller des Schlosses ist Mauerwerk aus der späten Salierzeit sichtbar, das möglicherweise mit Barbarossas Vater, Herzog Friedrich dem Einäugigen, in Verbindung steht.
Die Kaiserpfalz Kaiserslautern ist reich an Legenden und Folklore. Eine solche Geschichte ist die des Hecht im Kaiserwoog, eines mythischen Hechts, der angeblich im Burggraben lebt. Eine andere Legende erzählt von einer geisterhaften Prozession, die am 10. Juni, dem Todestag von Kaiser Barbarossa, erscheint. Der Legende nach steigen die Geister der Ritter und Knappen, die Barbarossa dienten, aus ihren Gräbern und marschieren zu seinen Ehren durch die Stadt, nur um beim ersten Hahnenschrei zu verschwinden.
Eine weitere faszinierende Legende handelt von Kaiser Barbarossa selbst, der angeblich nicht im Fluss Saleph ertrunken ist, sondern von den Türken gefangen gehalten wurde. Nach seiner Flucht kehrte er zu seinem Palast in Lautern zurück, wurde jedoch verflucht, dort zu bleiben, bis die Raben aufhörten, die Burg zu umkreisen. Ein neugieriger Ritter von der nahegelegenen Burg Beilstein wagte sich einmal in die unterirdischen Kammern des Palastes und fand Barbarossa schlafend an einem Tisch. Als der Kaiser erwachte und fragte, ob die Raben weg seien, ließ die negative Antwort des Ritters Barbarossa wieder in seinen verzauberten Schlaf fallen.
Die Kaiserpfalz Kaiserslautern ist mehr als nur ein historischer Ort; sie ist ein Ort, an dem Geschichte, Architektur und Legenden miteinander verschmelzen. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur neugierige Reisende seid, ein Besuch dieses alten Palastes wird euch in die Vergangenheit zurückversetzen und euch eine tiefe Wertschätzung für das reiche Erbe von Kaiserslautern vermitteln.
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