Versteckt im malerischen Herzen von Kreuztal, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, befindet sich ein faszinierendes Relikt der reichen Bergbaugeschichte der Region: der Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen, lokal bekannt als Kronprinz Friedrich Wilhelm Erbstollen. Dieser historische Bergbaustollen, der den Namen des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm trägt, gewährt einen spannenden Einblick in die industrielle Vergangenheit des Siegerlandes und ist ein unverzichtbares Ziel für Geschichtsinteressierte, Abenteurer und neugierige Touristen.
Der Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen wurde am 16. August 1826 begonnen und war ursprünglich als Tiefer Martinshardter Stollen bekannt. Sein Hauptzweck bestand darin, die Wasserableitung für die Martinshardter Gruben zwischen Littfeld und Müsen zu regeln, wobei ein besonderer Fokus auf der Funktion als tieferer Wasserlösungsstollen für die Stahlberggrube lag. Dieses ehrgeizige Projekt zielte darauf ab, ein umfangreiches unterirdisches Netzwerk zu schaffen, und bis 1878 hatte es eine beeindruckende Länge von 4.053 Metern erreicht und verband sich in einer Tiefe von 144 Metern mit dem Stahlbergschacht.
Die Planung für dieses monumentale Vorhaben begann lange vor dem Bau, wobei erste Schätzungen davon ausgingen, dass es 86 Jahre dauern und etwa 125.000 Taler kosten würde. Der tatsächliche Bau begann jedoch erst 1825, ein Jahrzehnt nachdem das Siegerland Teil Preußens geworden war. Das Projekt wurde zu Ehren des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm benannt, der die Baustelle am 16. Oktober 1833 besuchte. Zu dieser Zeit hatte der Stollen eine Länge von nur 104 Metern erreicht.
Die Finanzierung des Projekts kam zunächst vom preußischen Staat bis 1856, danach übernahm der Cöln-Müsener Bergwerksverein. Bis 1865 hatte der Stollen eine Länge von 2.860 Metern erreicht und die Kuhlenberggrube erreicht. Der Bau ging weiter, und bis 1870 wurden Anstrengungen unternommen, vom Stahlbergschacht in Richtung Stollen zu graben, was acht Jahre später zu einer erfolgreichen Verbindung führte. Der Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen diente der Stahlberggrube bis 1931, als die Grube als letzte in der Region geschlossen wurde.
Heute können Besucher des Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen eine Zeitreise unternehmen und die Überreste dieses bedeutenden Bergbauunternehmens erkunden. Der Eingang des Stollens ist durch eine Inschrift mit seinem Namen und dem Jahr 1825 gekennzeichnet, flankiert von einem preußischen Adler, was seine historischen Wurzeln symbolisiert. Der Stollen war mit einer 12-PS-Dampfmaschine ausgestattet, und bis 1854 beschäftigte er 13 Arbeiter. Ein Lüftungsschacht wurde bei der 1.000-Meter-Marke gebaut und erreichte eine Tiefe von 74 Metern, mit einem weiteren 78 Meter tiefen Schacht, der später hinzugefügt wurde.
Gegenüber dem Stolleneingang wurde um 1865 ein kleines Gebäude, das sogenannte Stollenhäuschen, errichtet. Dieses Gebäude diente mehreren Zwecken, darunter als Büro für den Bergbauaufseher und zur Lagerung wichtiger Materialien. Bevor die Bergleute den Stollen betraten, versammelten sie sich in diesem Haus für Lieder und Gebete, was ihrer harten Arbeit eine spirituelle Dimension verlieh.
Der Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen spielte über seine Bergbauoperationen hinaus eine wichtige Rolle. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Schutzbunker für die Bewohner von Kreuztal und bot einen sicheren Zufluchtsort vor den Kriegswirren. In den Nachkriegsjahren fand der Stollen eine neue Bestimmung als Trinkwasserreservoir, was seine Anpassungsfähigkeit und anhaltende Bedeutung für die lokale Gemeinschaft unterstreicht.
In Anerkennung seiner historischen Bedeutung wurde der Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen am 25. März 1985 als geschütztes Denkmal ausgewiesen. Diese Auszeichnung stellt sicher, dass zukünftige Generationen weiterhin über das Bergbauerbe der Region lernen und es schätzen können. 1980 wurden vor dem Stollen ein Denkmal und eine Informationstafel installiert, zusammen mit einer Querschnittsanzeige der Stahlberg- und Brüchegruben. Zusätzlich wurden drei mit Gestein und Schutt gefüllte Bergbauwagen ausgestellt, die eine greifbare Verbindung zur Vergangenheit bieten.
Ein Besuch des Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen ist eine Reise durch die Industriegeschichte des Siegerlandes. Während ihr die Stätte erkundet, könnt ihr euch die Herausforderungen vorstellen, denen die Bergleute unter Tage gegenüberstanden, die technologischen Fortschritte, die ihre Arbeit unterstützten, und die Widerstandsfähigkeit einer Gemeinschaft, die den Stollen in Notzeiten neu nutzte. Das Stollenhäuschen, mit seiner historischen Bedeutung und informativen Ausstellungen, bietet ein tieferes Verständnis für das tägliche Leben der Bergleute und die spirituellen Rituale, die ihre Arbeit begleiteten.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, Studenten des industriellen Erbes oder einfach neugierige Reisende seid, der Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen in Kreuztal ist ein Ziel, das verspricht, zu erleuchten und zu inspirieren. Seine reiche Vergangenheit, bewahrt für die Nachwelt, steht als Zeugnis für die Einfallsreichtum, Ausdauer und Anpassungsfähigkeit der Menschen, die die Geschichte der Region geprägt haben. Verpasst nicht die Gelegenheit, dieses faszinierende Kapitel der deutschen Industriegeschichte zu erkunden und das bleibende Erbe des Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen zu entdecken.
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