Maria Königin in Lingen, Niedersachsen, Deutschland, ist eine bemerkenswerte römisch-katholische Kirche, die als Pfarrkirche für die gleichnamige Gemeinde dient. Gemeinsam mit der St.-Marien-Kirche in Lingen-Biene bildet sie die Pfarreiengemeinschaft Lingen-Nord. Diese Kirche ist ein Zeugnis des Wiederaufbaus nach dem Krieg und der sich wandelnden architektonischen Trends der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Die Ursprünge von Maria Königin reichen in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, als in Lingen zwei neue Siedlungen, Telgenkamp und Heukampstannen, entstanden. Mit der wachsenden Bevölkerung wurde der Bedarf an einer neuen Kirche offensichtlich, zumal die bestehende St.-Bonifatius-Kirche in der Altstadt weniger als 900 Meter entfernt war. Am 20. April 1953 beschloss der Kirchenvorstand von St. Bonifatius den Bau einer neuen Kirche, und die Grundsteinlegung fand am 15. März 1954 statt.
Die Architekten Theodor Burlage, Bernhard Niebuer und Hermann Klaas entwarfen Maria Königin, inspiriert von romanischen Hallenkirchen. Die Kirche wurde am 7. Dezember 1954 von Weihbischof Johannes von Rudloff geweiht, und die erste Heilige Messe wurde am folgenden Tag von Bischof Wilhelm Berning gefeiert. Am 1. Oktober 1955 wurde Maria Königin eine eigenständige Pfarrei, getrennt von der Bonifatius-Pfarrei, mit neu definierten Pfarrgrenzen.
Maria Königin hat im Laufe der Jahre mehrere Renovierungen und Veränderungen erfahren, die die sich wandelnden liturgischen Praktiken und ästhetischen Vorlieben widerspiegeln. Im Juni 1966, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, wurden bedeutende Änderungen vorgenommen. Der Hochaltar wurde in die Mitte des Chorraums verlegt, um als Volksaltar zu dienen, die Kanzel wurde entfernt und die Kommunionbänke wurden umfunktioniert, um den Ambo und den Tabernakel-Sockel zu schaffen. Die ursprünglich cremefarbene Rückwand des Chorraums wurde dunkelgrün gestrichen.
Im Sommer 1986 wurde die Kirche erneut renoviert, einschließlich der Erneuerung des alten Bodens, der Installation einer neuen Heizungsanlage und der Auffrischung der Farbe. Die Marienkapelle wurde 1995 renoviert und neu gestaltet. Im Oktober 2003 erhielt die Kirche ein neues Mikrofonsystem, und der Chorraum wurde umgestaltet, um den ehemaligen Hochaltar wieder an die Rückwand zu stellen, wobei eine fast ebene Holzplattform vor den Chorraumstufen geschaffen wurde. Dies erforderte die Entfernung der ersten paar Bankreihen, die zusammen mit dem Taufbecken in den Chorraum verlegt wurden.
Die jüngste größere Renovierung fand von Mai bis November 2013 statt. Der Chorraum wurde vollständig geräumt, ein neuer Altarbereich wurde geschaffen und die Rückwand wurde in ihrer ursprünglichen Farbe wiederhergestellt. Die Beleuchtung wurde auf ein computergesteuertes LED-System umgestellt, die Orgelempore wurde erweitert und darunter ein verglaster Eingangsbereich hinzugefügt. Das Taufbecken wurde in den Raum zwischen Eingang und Chorraum verlegt, und ein neuer Beichtstuhl wurde in der ehemaligen Familienkapelle geschaffen. Zudem wurden neue Bänke, Liedtafeln und ein neu gestalteter Literaturstand installiert.
Maria Königin ist Maria, der Königin von Himmel und Erde (lateinisch: Regina Coeli Et Terrae), gewidmet, mit dem Patronatsfest am 22. August.
Die ursprünglichen Holzeingangstüren der Kirche wurden 1982 aufgrund von Wetterschäden durch Bronzetüren ersetzt. Entworfen von Joseph Krautwald, wurden diese Türen am 22. Mai 1983 feierlich geweiht. Die drei Doppeltüren zeigen das Erlösungswerk des dreieinigen Gottes: Ich bin, der ich bin aus dem Alten Testament, Ich bin der Weg aus dem Neuen Testament und Ich mache alles neu aus dem Buch der Offenbarung.
Der Chorraum wird von einem großen Mosaik an der Rückwand dominiert, das etwa 3,6 mal 9 Meter misst. Es wurde 1954 von Ruth Landmann geschaffen und zeigt Szenen aus dem Buch der Offenbarung. Das keramische Mosaik wurde 2013 restauriert. Das aktuelle Chorgestaltung, mit einem neuen Altar, Ambo und Osterkerzenhalter aus Sandstein von Künstler Tobias Eder, wurde während der Renovierung 2013 abgeschlossen. Der Altar enthält Reliquien der Heiligen Auctus aus Amphipolis (Mazedonien) und Bischof Eumenius aus Gortyna (Kreta).
Der 36 Meter hohe Glockenturm von Maria Königin ist durch einen Anbau, der einst als Seitenkapelle diente und nun den Beichtstuhl beherbergt, mit dem Kirchengebäude verbunden. Am 3. März 1958 weihte Pastor Jaeger die vier Stahlglocken der Kirche, die von J.F. Weule hergestellt wurden. Die Glocken läuteten erstmals in der Osternacht am 23. März 1958. Der Glockenstuhl und die Glocken wurden von Juli bis September 1998 renoviert und neu eingestellt, und die acht Schallfenster erhielten neue Holzlamellen. Die Glocken, mit den Schlagtönen d', e', g' und a', bilden ein erweitertes Gloria-Motiv, auch bekannt als das Christus ist erstanden-Motiv.
Im Inneren der Kirche befindet sich ein aus Stein gegossener Kreuzweg, der vom Lingener Bildhauer Wilhelm Böing geschaffen und am 4. April 1965 geweiht wurde.
Die Marienkapelle, die hauptsächlich für Wochentagsgottesdienste oder kleinere Versammlungen genutzt wird, befindet sich nordwestlich des Kircheneingangs. Sie wurde 1994/95 von Architekt Ulrich Recker neu gestaltet. Die Kapelle verfügt über halbkreisförmig angeordnete Holzbänke um einen zentralen Altar, mit Holzreliefs der Gebrüder Winkelmann, die Szenen aus dem Leben Marias darstellen. Der Tabernakel, der nun der einzige in der Kirche ist, befindet sich ebenfalls hier, wodurch die Marienkapelle zur Sakramentskapelle wird.
Seit 1963 ist in Maria Königin eine Klais-Orgel (Opus 1259) im Einsatz. Die Planung der Orgel begann um 1960, und nach mehreren Entwurfsdurchgängen wurde der endgültige Vertrag im Frühjahr 1963 unterzeichnet. Die Orgel, die über ein Principal 16' und andere bemerkenswerte Register verfügt, wurde am 29. Dezember 1963 geweiht. Die Orgel hat mehrere Renovierungen und Modifikationen erfahren, einschließlich des Austauschs der ursprünglichen Seilzugmechanik durch eine mechanische Traktur im Jahr 1988.
Maria Königin ist nicht nur ein Ort des Gebets; sie ist ein lebendiges Denkmal, das die Widerstandskraft und den Glauben der Lingener Gemeinde widerspiegelt. Ihre reiche Geschichte, architektonische Schönheit und ruhige Atmosphäre machen sie zu einem Muss für jeden, der diese charmante deutsche Stadt erkundet.
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