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Mariä-Empfängnis-Dom

Mariä-Empfängnis-Dom Linz

Mariä-Empfängnis-Dom

Der Neue Dom, lokal bekannt als Mariä-Empfängnis-Dom, steht als monumentales Zeugnis des Glaubens und architektonischer Brillanz in Linz, Österreich. Diese neugotische römisch-katholische Kathedrale, oft einfach als Mariendom oder Neuer Dom bezeichnet, ist nicht nur die größte Kirche Österreichs nach Fassungsvermögen, sondern auch ein Leuchtturm der reichen historischen und kulturellen Vielfalt der Stadt.

Die Geschichte des Neuen Doms

Der Ursprung des Neuen Doms geht auf das Jahr 1855 zurück, als Bischof Franz Joseph Rudigier den Bau als Ausdruck des Dankes für die päpstliche Bulle Ineffabilis Deus initiierte, die das Dogma der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria verkündete. Der Grundstein wurde am 1. Mai 1862 gelegt, was den Beginn eines großartigen Projekts markierte, das sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken sollte. Die Kathedrale wurde am 1. Mai 1924 von Bischof Johannes Maria Gföllner als Kirche der Jungfrau Maria geweiht, obwohl ihre Fertigstellung bis 1935 dauerte, was mit dem 150-jährigen Jubiläum der Diözese Linz zusammenfiel.

Das Design des Neuen Doms stammt vom Kölner Diözesanarchitekten Vincenz Statz. Seine Vision orientierte sich mehr am belgisch-niederländischen Hochgotikstil als am französischen Gotikstil und ließ sich von Bauwerken wie der Kathedrale von Utrecht inspirieren. Der Bau wurde von mehreren Baumeistern unterstützt, darunter Otto Schirmer, sein Sohn Franz Statz und Matthäus Schlager, die entscheidende Rollen bei der Umsetzung des Projekts spielten.

Architektonisches Wunder

Der Neue Dom, gelegen am Domplatz 1, ist ein architektonisches Wunder. Sein Turm, der 134,8 Meter hoch ist, ist nur knapp zwei Meter niedriger als der Stephansdom in Wien, was auf eine populäre, aber unbestätigte Legende zurückzuführen ist, dass kein Gebäude in Österreich-Ungarn die Höhe des Südturms des Stephansdoms übertreffen durfte.

Die Kathedrale erstreckt sich über eine Länge von 130 Metern, mit einer Firsthöhe von 44 Metern. Das Hauptschiff ist 27,5 Meter breit, während das Querschiff eine Spannweite von 60 Metern hat. Der Innenraum ist ebenso beeindruckend, mit einer Fläche von 5.170 Quadratmetern, 142 Fenstern, 54 Säulen und 17 Altären. Die verwendeten Materialien stammen überwiegend aus Österreich, darunter Neuhauser Granit für die tragenden Säulen und Sandstein aus Altlengbach für die Wände. Die Gewölbe sind aus Wienerberger Ziegeln gebaut, und die filigranen Rippengewölbe, Fenstermaßwerke und Kapitelle bestehen aus St. Margarethener Kalkstein und Mannersdorfer Stein.

Den Neuen Dom erkunden

Besucher des Neuen Doms werden von einer Vielzahl beeindruckender Merkmale und Kunstwerke begrüßt. Besonders bemerkenswert sind die Buntglasfenster der Kathedrale, wobei das berühmteste das Linzer Fenster ist, das Szenen aus der Geschichte von Linz darstellt. Diese Fenster zeigen auch die Porträts verschiedener Sponsoren, die zum Bau der Kathedrale beigetragen haben.

Die Glocken und Orgeln

Der Neue Dom verfügt über ein bemerkenswertes Set von neun Glocken. Die beiden ältesten, die Annaglocke und die Joachimsglocke, hängen seit dem 29. September 1869 an ihrem ursprünglichen Platz zwischen zwei Strebepfeilertürmen der Votivkapelle. Die restlichen sieben Glocken, die das Hauptgeläut bilden, befinden sich im Turm und wiegen zusammen 17.700 Kilogramm. Wenn sie zusammen geläutet werden, erzeugen sie das melodische Motiv von Salve Regina.

Die Kathedrale beherbergt auch zwei prächtige Orgeln. Die Hauptorgel, die sich auf der Westempore befindet, ist ein Meisterwerk des dänischen Orgelbauers Marcussen & Søn und wurde am 8. Dezember 1968 eingeweiht. Sie verfügt über 70 Register und 5.890 Pfeifen, die einen reichen und resonanten Klang erzeugen, der den weiten Innenraum der Kathedrale füllt. Die Chororgel, gebaut von der Vorarlberger Orgelbau-Firma Pflüger im Jahr 1989, ergänzt die Hauptorgel und wird für liturgische Zwecke genutzt.

Die Krypta und Gedenkstätten

Unter dem Hauptboden der Kathedrale liegt die Krypta, die als letzte Ruhestätte der Bischöfe von Linz dient. Die Krypta beherbergt auch ein Kenotaph für Bischof Franz Joseph Rudigier und eine Sammlung seiner Gewänder. Eines der bezauberndsten Merkmale der Krypta ist die Krippenszene, die von Sebastian Osterrieder zwischen 1908 und 1913 geschaffen wurde und über vierzig handgeschnitzte Figuren aus Lindenholz umfasst.

Moderne Ergänzungen und Renovierungen

In den letzten Jahren hat der Neue Dom mehrere Renovierungen durchlaufen, um seine Pracht zu bewahren und seine Funktionalität zu verbessern. Im Jahr 2017 wurde das Innere für 1,2 Millionen Euro renoviert, was die Verlagerung des Altars zum Kreuzungspunkt, die Modernisierung des Heizsystems und die Neuauslegung von Teilen des Bodens umfasste. Trotz eines unglücklichen Vorfalls im Jahr 2018, bei dem ein Arbeiter versehentlich eine 3,4 Meter hohe Steinspitze während der Reparaturarbeiten löste, bleibt die Kathedrale ein Symbol der Widerstandsfähigkeit und Schönheit.

Schlussfolgerung

Der Neue Dom in Linz ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Leuchtturm der Geschichte, Kultur und architektonischen Pracht. Seine imposante Präsenz, die detaillierten Verzierungen und die reiche Geschichte machen ihn zu einem Muss für jeden, der Linz erkundet. Ob ihr von seiner spirituellen Bedeutung, seiner künstlerischen Schönheit oder seiner historischen Wichtigkeit angezogen seid, der Neue Dom verspricht ein Erlebnis, das sowohl erleuchtend als auch beeindruckend ist.

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