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St.-Johannes-der-Täufer-Kirche

St.-Johannes-der-Täufer-Kirche Loxstedt

St.-Johannes-der-Täufer-Kirche

Die St.-Johannes-der-Täufer-Kirche, lokal bekannt als St.-Johannes-der-Täufer-Kirche, ist ein bemerkenswertes Beispiel moderner Kirchenarchitektur in Loxstedt, Niedersachsen, Deutschland. Diese Kirche beeindruckt mit ihrem einzigartigen Design und ihrer reichen Geschichte und bietet Besuchern Einblicke in die architektonischen Innovationen der 1960er Jahre sowie die kulturellen Veränderungen im Nachkriegsdeutschland.

Die Geschichte der St.-Johannes-der-Täufer-Kirche

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich die Landschaft von Loxstedt und seiner Umgebung erheblich. Der Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen, hauptsächlich aus Schlesien und Ostpreußen, führte zu einer wachsenden katholischen Gemeinde in einer Region, die zuvor überwiegend protestantisch geprägt war. Der Bedarf an einem eigenen katholischen Gotteshaus wurde immer deutlicher.

Zunächst fanden die katholischen Gottesdienste in der örtlichen protestantischen Kirche statt, doch 1965 begannen die Planungen für eine neue Kirche. Entworfen vom Bremerhavener Architekten Jo Filke, wurde die St.-Johannes-der-Täufer-Kirche 1966 fertiggestellt und am 15. Oktober desselben Jahres von Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht. Ursprünglich als Filialkirche der St. Nikolaus Kirche in Bremerhaven-Wulsdorf gedacht, wurde sie 1981 eine eigenständige Pfarrei.

Architektonisches Wunderwerk

Die St.-Johannes-der-Täufer-Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel der Kirchenarchitektur der Mitte des 20. Jahrhunderts. Ihr Design ist sowohl modern als auch traditionsverwurzelt und erinnert mit seinem Atrium und der klosterähnlichen Anordnung an mittelalterliche Klosterkomplexe. Die Hauptstruktur der Kirche besteht aus niederländischen Klinkersteinen, die ihr ein robustes, fast festungsartiges Erscheinungsbild verleihen.

Der Grundriss des Gebäudes ist von italienischen Baptisterien inspiriert und weist einen achteckigen Grundriss auf, der ein quadratisches Kirchenschiff mit trapezförmigen Erweiterungen an beiden Enden integriert. Diese Erweiterungen beherbergen den Chorraum und den Eingangsbereich mit der Taufkapelle und schaffen eine verlängerte achteckige Form. Im Inneren ist die Kirche hell und einladend, mit Licht, das durch eine Reihe schlanker Fenster auf der rechten Seite strömt.

Erkundung des Innenraums

Beim Betreten der Kirche werden die Besucher von einem ruhigen und harmonischen Innenraum empfangen. Die Wände, ursprünglich in einem düsteren Grau gehalten, wurden weiß gestrichen, was das natürliche Licht verstärkt und eine friedliche Atmosphäre schafft. Der leicht erhöhte Altarbereich ist ein Blickfang und zeigt ein beeindruckendes Mosaik, das 2001 hinzugefügt wurde. Dieses Kunstwerk, geschaffen von Pater Benedikt Schmitz, zeigt Themen aus der Offenbarung, darunter das himmlische Jerusalem und das Lamm Gottes.

Das Mobiliar der Kirche, entworfen von Wilhelm Keudel, besteht aus poliertem Muschelkalkstein, während die bronzenen Kerzenständer und Apostelleuchten mit blauem Email verziert sind. Diese Elemente, zusammen mit den symbolischen Motiven in den Buntglasfenstern, bereichern die visuelle Erzählung der Kirche.

Die Taufkapelle und Marienkapelle

Die Taufkapelle, die sich in der Nähe des Eingangs befindet, ist eine Anspielung auf mittelalterliche Kirchentraditionen, bei denen Taufen in der Nähe des Eingangs durchgeführt wurden. Dieser Bereich ist leicht vertieft, was den Abstieg in ein Taufbecken symbolisiert. Neben dem Kirchenschiff bietet die Marienkapelle einen ruhigen Raum zur Besinnung, dessen Wände jetzt weiß gestrichen sind, nachdem sie einst in Marienblau gehalten waren.

Künstlerische Schätze

Eines der wertvollsten Besitztümer der Kirche ist das Gemälde "Heilige Familie mit dem kleinen Johannes" von Andrea Sacchi, ein Geschenk, das zur Widmung der Kirche an Johannes den Täufer beitrug. Dieses Kunstwerk, das 1641 geschaffen wurde, ist ein Zeugnis der Verbindung der Kirche zur historischen Kunst und ihrer Rolle bei der Bewahrung des kulturellen Erbes.

Gemeinschaft und Vermächtnis

Die St.-Johannes-der-Täufer-Kirche ist mehr als nur ein Ort der Anbetung; sie ist ein zentraler Punkt der lokalen katholischen Gemeinschaft. Im Laufe der Jahre hat sie sich den sich ändernden Bedürfnissen ihrer Gemeinde angepasst und 2006 eine neue Pfarreiengemeinschaft mit der Herz-Jesu-Kirche in Bremerhaven-Geestemünde gebildet. Die Kirche bleibt ein lebendiges Zentrum des Gemeindelebens und veranstaltet verschiedene religiöse und kulturelle Veranstaltungen.

Die architektonische und historische Bedeutung der Kirche, kombiniert mit ihrer Rolle in der Gemeinschaft, macht sie zu einem Muss für jeden, der sich für moderne Kirchenarchitektur und die Nachkriegsgeschichte Deutschlands interessiert. Ihr einzigartiges Design und die Geschichten, die sie birgt, bieten einen faszinierenden Einblick in eine entscheidende Phase der Geschichte der Region.

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