Im Herzen von Lugano, eingebettet in die malerische Landschaft des südlichen Teils der Schweiz, befindet sich ein verstecktes Juwel für Audio-Enthusiasten und Geschichtsinteressierte—die Schweizerische Nationalphonothek. Diese bemerkenswerte Institution dient als akustisches Gedächtnis der Nation und bewahrt eine Vielzahl von Tonaufnahmen, die das kulturelle und historische Wesen der Schweiz einfangen.
Der Weg zur Gründung der Schweizerischen Nationalphonothek war lang und von Entschlossenheit geprägt. Die Idee wurde erstmals 1972 von Robert Wyler vorgeschlagen, der für die Spezialbestände der Schweizerischen Nationalbibliothek verantwortlich war. Seine Vision teilte Hans-Rudolf Dürrenmatt, Leiter der Musikabteilung der Zentralbibliothek Solothurn, der ebenfalls für eine nationale Phonothek plädierte. Ihre Bemühungen, unterstützt von der Phonothekenkommission des Verbands Schweizerischer Bibliothekare und der Schweizerischen Vereinigung für Dokumentation, legten den Grundstein für eine bedeutende kulturelle Institution.
Trotz anfänglicher Begeisterung verzögerten finanzielle Hürden die Realisierung des Projekts. Doch 1982 genehmigte der Schweizerische Bundesrat ein Startkapital von 120.000 Schweizer Franken, und die Stadt Lugano stellte großzügig ein ehemaliges Radiostudio für das Projekt zur Verfügung. Bis 1984 wurde der Aufbauverein Schweizerische Nationalphonothek gegründet, mit dem Ziel, die Phonothek zu etablieren und schließlich in die Schweizerische Nationalbibliothek zu integrieren. Die Umwandlung von einer Stiftung des Privatrechts zu einer vollwertigen nationalen Institution wurde 2016 abgeschlossen, als die Archive eine Abteilung der Schweizerischen Nationalbibliothek unter dem Bundesamt für Kultur wurden.
Die Schweizerische Nationalphonothek verfügt über eine beeindruckende Sammlung von über 500.000 Tonaufnahmen und erwirbt jährlich 20.000 bis 25.000 neue Audiodokumente. Die Mission der Archive ist es, Tonaufnahmen zu sammeln, zu katalogisieren und zugänglich zu machen, die sich auf die Geschichte und Kultur der Schweiz beziehen. Dazu gehören Werke von Schweizer Komponisten und Autoren, Aufnahmen von Schweizer Interpreten und Werke, die von Schweizer Unternehmen veröffentlicht wurden.
Die Sammlung ist ein reichhaltiges Gewebe akustischer Geschichte und umfasst:
Zu den bemerkenswerten Erwerbungen gehören die Archive des Dirigenten Théo Loosli, des Chansonniers Pierre Dudan und des Lorelei-Tonstudios. In den letzten Jahren haben die Archive auch die Sammlungen des Dirigenten Josef Krips, der Sängerin Caterina Valente und einen bedeutenden Teil des Archivs des Schaffhauser Jazzfestivals erworben.
Die Schweizerische Nationalphonothek ist nicht nur ein Archiv für Tonaufnahmen; sie ist eine dynamische Institution, die sich der Bewahrung und Zugänglichkeit des akustischen Erbes widmet. Die Archive nutzen modernste Digitalisierungstechniken, um die Langlebigkeit ihrer Sammlungen zu gewährleisten. Die FN-Base32-Datenbank, entwickelt von Revelation Software, katalogisiert die Aufnahmen und enthält derzeit über 40 Terabyte an Daten. Diese umfangreiche Datenbank ist online zugänglich, sodass Nutzer nach Audio-Dateien suchen und diese anhören können. Kopien der Aufnahmen können auf Anfrage für private oder berufliche Zwecke erworben werden.
Zusätzlich zu ihren digitalen Diensten bieten die Archive Zugang zu ihren Sammlungen über etwa 50 audiovisuelle Stationen in der ganzen Schweiz und Italien. Diese Stationen bieten der Öffentlichkeit eine einzigartige Möglichkeit, das akustische Erbe des Landes auf greifbare Weise zu erleben.
Die Schweizerische Nationalphonothek geht über die bloße Bewahrung hinaus und bietet eine Reihe von Dienstleistungen im Bereich der Audioarchivierung, einschließlich der Restaurierung. Die Expertise der Institution in diesem Bereich stellt sicher, dass selbst die fragilsten und am stärksten degradierten Aufnahmen wieder zum Leben erweckt werden können, um ihren historischen und kulturellen Wert für zukünftige Generationen zu bewahren.
Die Archive sind auch eine wertvolle Ressource für Forscher und bieten Zugang zu einer Fülle von Audiomaterial, das Einblicke in verschiedene Aspekte der Schweizer Geschichte und Kultur geben kann. Von Linguisten, die regionale Dialekte studieren, bis hin zu Historikern, die die soziale und politische Landschaft vergangener Jahrzehnte erforschen, bieten die Archive einen Schatz an Informationen, der darauf wartet, entdeckt zu werden.
Für diejenigen, die in die akustische Geschichte der Schweiz eintauchen möchten, ist ein Besuch der Schweizerischen Nationalphonothek in Lugano ein Muss. Die Archive befinden sich in einem schönen Gebäude, das einst als Radiostudio diente und dem Erlebnis einen Hauch historischen Charmes verleiht. Besucher können die Sammlungen erkunden, Aufnahmen anhören und mehr über die akribischen Prozesse erfahren, die zur Bewahrung und Katalogisierung des akustischen Erbes erforderlich sind.
Ob ihr Musikliebhaber, Geschichtsinteressierte oder einfach nur neugierig auf die Klänge seid, die die kulturelle Landschaft der Schweiz geprägt haben, die Schweizerische Nationalphonothek bietet ein faszinierendes und bereicherndes Erlebnis. Es ist ein Ort, an dem die Vergangenheit durch die Kraft des Klangs lebendig wird und die Besucher einlädt, zuzuhören, zu lernen und sich mit dem reichen Gewebe der Schweizer Geschichte zu verbinden.
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