Im Herzen der bezaubernden Stadt Maaseik in Belgien erhebt sich die beeindruckende Sint-Catharinakerk, ein architektonisches Juwel aus dem 19. Jahrhundert, das Besucher mit seiner reichen Geschichte und seinem markanten Design anzieht. Diese neoklassizistische Kirche, die der Heiligen Katharina von Alexandria gewidmet ist, ist nicht nur die Hauptpfarrkirche von Maaseik, sondern auch eine Schatzkammer religiöser Artefakte und historischer Bedeutung.
Die heutige Sint-Catharinakerk ist die zweite oder dritte Kirche, die an diesem historischen Ort steht. Die früheste Kirche stammt vermutlich aus dem Jahr 1245, als die Pfarrei Maaseik gegründet wurde. Der Vorgänger der heutigen Kirche war eine einschiffige gotische Struktur aus Mergelstein, mit einem Schiff, das von fünf Strebepfeilern gestützt wurde, und Spitzbogenfenstern. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach erweitert und umgebaut. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche vergrößert, und im 17. Jahrhundert wurde der Chor neu gebaut. Der massive quadratische Turm, der 1596 wieder aufgebaut wurde, war möglicherweise ein Überbleibsel einer älteren romanischen Kirche. Dieser Turm, der mit einer niedrigen Spitze und Zinnen gekrönt war, diente als Haupteingang zur Kirche.
Von 1570 bis 1797 fungierte die Sint-Catharinakerk als Stiftskirche des Unserer-Lieben-Frauen-Kapitels, das die Abtei Aldeneik ablöste. Die Kanoniker, die sich zu Beginn des Achtzigjährigen Krieges außerhalb der Stadtmauern unsicher fühlten, zogen nach Maaseik. Der gotische Vorgänger der Sint-Catharinakerk wurde dann mit einem Kanonikerchor erweitert, und in der Umgebung entstanden mehrere Kanonikerhäuser und Kapitelsgebäude. 1797 wurde das Kapitel von den französischen Besatzern aufgelöst, und die ursprüngliche Kirchenausstattung ging in dieser Zeit vollständig verloren.
Im Jahr 1800 beschädigte ein Sturm das Kirchendach, und aufgrund des antiklerikalen Klimas dieser Zeit wurden die Reparaturen verzögert. 1802 stürzte eine Wand der Taufkapelle und ein Teil des Turms ein. Der verbleibende Turm stürzte 1804 ein, wodurch die Kirche unbenutzbar wurde. Die Pfarrkirche, die die Stiftskirche ersetzt hatte, zog in die ehemalige Minoritenkirche um. 1806 wurden die Ruinen der alten Pfarrkirche öffentlich verkauft und abgerissen. 1837 wurde beschlossen, an derselben Stelle eine neue Kirche zu bauen, die vom Architekten H. Leemans entworfen wurde. Der Bau begann 1840, und die Kirche wurde 1845 geweiht. Der Turm, der vom Architekten Herman Jaminé entworfen wurde, wurde 1859 fertiggestellt und musste mehrmals repariert werden, unter anderem nach einem schweren Sturm im Jahr 1899 und Schäden im Zweiten Weltkrieg.
Die Sint-Catharinakerk ist eine neoklassizistische Basilika mit einem dreischiffigen Langhaus von acht Jochen und einem Chor mit einer halbkreisförmigen Apsis. Die Kirche ist aus Ziegeln auf einem Sockel aus Namurer Stein gebaut. Die Westfassade weist einen Risalit mit Eckbändern aus Hartstein über die Breite des Mittelschiffs auf, der mit einem dreieckigen Giebel gekrönt ist. Flankiert wird der Risalit von rundbogigen Nischen, in denen Statuen der Apostel Petrus und Paulus stehen, die 1913 aufgestellt wurden. Aus der Westfassade erhebt sich der 76 Meter hohe Kirchturm, der 1948 mit einer markanten grünen Kupferspitze versehen wurde. Die Sakristei auf der Nordseite ist späteren Ursprungs.
Im Inneren ist die Kirche vollständig im neoklassizistischen Stil gehalten, mit weiß verputzten Wänden. Das Mittelschiff und der Chor sind mit kuppelförmigen Gewölben zwischen breiten Gurtbögen mit Kassettendekoration bedeckt. Die Seitenschiffe sind durch Säulen mit toskanischen Kapitellen vom Mittelschiff getrennt.
Die Kirchenausstattung ist bemerkenswert, darunter der barocke Hauptaltar (P.G. Tabaquit und G.F. Godin/Goffin, um 1700), der ursprünglich aus der Kirche Saint Perpetuus in Dinant stammt und 1868 in der Sint-Catharinakerk installiert wurde. Der Altar zeigt ein großes Altarbild, das die Himmelfahrt Mariens darstellt und Gerard de Lairesse oder J. Riga zugeschrieben wird, und ist mit einer Marmorstatue von Christus Pantokrator des Dinanter Bildhauers F. Sacré gekrönt. Die barocken Seitenaltäre, die dem Heiligen Antonius von Padua und der Heiligen Katharina von Siena gewidmet sind, stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die Eichenchorgestühle aus der Kirche Saint Aldegondis in Alken und das Orgelgehäuse sind ebenfalls Werke des 18. Jahrhunderts. Das Taufbecken aus rotem Marmor mit einem Messingdeckel stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Die vier Eichenbeichtstühle sind neobarock (1871, 1897). Weitere Dekorationen aus derselben Zeit sind die bemalten Kreuzwegstationen von I. Lange (1863) und die Buntglasfenster (1869).
Die Sakristei beherbergt einen außergewöhnlichen Kirchenschatz, darunter mehrere sehr alte Kunstwerke. Die meisten dieser Gegenstände wurden 1570 von den Kanonikern aus der ehemaligen Abtei Aldeneik mitgebracht. Obwohl die Kirchengüter 1796 von den Franzosen beschlagnahmt wurden, gelang es dem Küster, die meisten Schätze zu retten und sie vor Zerstörung, Einschmelzen oder Zwangsverkauf zu bewahren. Ein Vergleich mit einem Inventar von 1647 zeigt, dass der Schatz nahezu vollständig erhalten ist.
Der Kirchenschatz umfasst den Codex Eyckensis aus dem 8. Jahrhundert, das älteste Evangelienbuch in den Benelux-Ländern. Es gibt auch verschiedene Reliquien, die den Heiligen Harlindis und Relindis zugeschrieben werden. Einige Reliquiare im Schatz stammen aus dem 9. oder 10. Jahrhundert. Die Textilsammlung, obwohl klein, enthält einige sehr seltene Stücke, darunter die sogenannte David-Seide (8./9. Jahrhundert), den Schleier von Harlindis, ein stolaähnliches Gewebe (9. Jahrhundert, möglicherweise mit älteren Teilen) und die ältesten angelsächsischen Stoffe der Welt (8./9. Jahrhundert).
2019 und 2020 war der Kirchenschatz Teil des Kunstprojekts Flämische Meister in Situ, das seine historische und künstlerische Bedeutung hervorhob.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Sint-Catharinakerk in Maaseik nicht nur ein Ort des Gebets ist; sie ist ein Leuchtturm der Geschichte, Kunst und Kultur. Ihre Wände und Schätze erzählen Geschichten, die Jahrhunderte überspannen, und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der diese schöne belgische Stadt besucht.
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