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Neumarktkirche St. Thomae (Merseburg)

Neumarktkirche St. Thomae (Merseburg) Merseburg

Neumarktkirche St. Thomae (Merseburg)

Die Neumarktkirche St. Thomae Cantuariensis in Merseburg, gelegen im Saalekreis in Sachsen-Anhalt, Deutschland, ist eine beeindruckende romanische Kirche, die ein Zeugnis mittelalterlicher Architektur und kirchlicher Geschichte darstellt. Diese malerische und dennoch majestätische Kirche gehört zur Merseburger Pfarrei innerhalb der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und ist eine bedeutende Station auf der Straße der Romanik, einer malerischen Route, die die architektonischen Wunder der Romanik präsentiert.

Die Ursprünge der Neumarktkirche St. Thomae

Der Bau der Neumarktkirche St. Thomae begann zwischen 1173, dem Jahr der Heiligsprechung von St. Thomas Becket, und 1188, als die Kirche erstmals in einem Dokument von Kaiser Friedrich I. Barbarossa erwähnt wurde. Die Kirche wurde in zwei Phasen von Osten nach Westen errichtet, und bis 1188 waren die östlichen Teile bereits in Gebrauch. Ursprünglich wurde im frühen 14. Jahrhundert ein Kanonikerstift hier gegründet, das jedoch bald zur Sixtikirche verlegt wurde.

Das ursprüngliche Bauwerk war eine flachgedeckte, steil proportionierte Basilika mit abwechselnden Stützen, einem quadratischen Chor mit Apsis, zwei Seitenapsiden am Querhaus und zwei Türmen an den westlichen Enden der Seitenschiffe. Die Westseite hatte eine Galerie, die sich durch zwei Arkaden ins Mittelschiff öffnete. Bei einer Restaurierung in den Jahren 1825/26 wurden das nördliche Seitenschiff, die südliche Seitenapsis und eine mittelalterliche Sakristei an der Südseite des Chors abgerissen. Das südliche Seitenschiff, der südliche Turm und die nördliche Seitenapsis waren bereits verloren gegangen, wahrscheinlich aufgrund schlechter Bodenverhältnisse nahe der Saale. Das Gelände wurde um 1,5 bis 2 Meter angehoben, um dem steigenden Grundwasserspiegel entgegenzuwirken, was dem Gebäude ein versunkenes Erscheinungsbild verlieh.

Architektonische Höhepunkte

Die Außenmauern der Neumarktkirche St. Thomae bestehen aus regelmäßigem Bruchsteinmauerwerk, was ihr ein einfaches, aber robustes Erscheinungsbild verleiht. Das Dachgesims der Hauptapsis ist mit einem Kugelfries verziert, und das reiche Sockelprofil setzt sich um die Portale fort. Die westliche Struktur ist schlicht, abgesehen von einem rundbogigen Fenster, das von zwei monolithischen Vierpassfenstern am Westgiebel flankiert wird. Der erhaltene nördliche Turm hat rechteckige Schlitzfenster und paarweise angeordnete Schallarkaden im oberen Geschoss, gekrönt von einem Satteldach und einem Dachreiter.

Bemerkenswert sind die beiden Säulenportale an der Nordseite, die während der Restaurierung von 1821 vertauscht wurden. Das heutige Mittelschiffsportal war ursprünglich im Querhaus installiert und zeigt eine verzierte Säule im Stil der Kirche in Königslutter. Das Hauptportal am Querhaus befand sich ursprünglich im nördlichen Seitenschiff und zeigt Kapitelle, die im 19. Jahrhundert erneuert wurden, sowie eine auffällige Säule aus vier ineinander verschlungenen Rundstäben. Im Mittelalter wurden Knotenmotive oft als magische Symbole verwendet, um böse Geister abzuwehren.

Im Inneren erinnert die architektonische Skulptur an die zeitgenössischen Teile der Stiftskirche des Klosters auf dem Petersberg bei Halle. Die Mittelschiffsarkaden sind mit einfachen, relativ flachen Würfelkapitellen geschmückt, und die Fenster haben steile Laibungen.

Das Innere und die Ausstattung der Kirche

Bis 1975 verfügte das Innere der Kirche über einen barocken Altar mit einer Figurengruppe von Michael Hoppenhaupt aus dem Jahr 1695, die den auferstandenen Christus auf dem erwachenden Adam darstellt, begleitet von Petrus und Johannes. Die Apsiskuppel enthielt Darstellungen von Gottvater, Moses und einem Propheten. Ein hölzernes Triumphkreuz aus dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts war im Triumphbogen platziert. Eine einfache hölzerne Kanzel mit Bildern der zwölf Apostel aus dem frühen 17. Jahrhundert war ebenfalls vorhanden. Das große romanische Taufbecken aus rotem Sandstein mit reicher figürlicher Verzierung wurde 1831 in den Merseburger Dom gebracht.

Eine lebensgroße hölzerne Darstellung der Heiligen Anna mit der Jungfrau und dem Kind aus dem späten 15. Jahrhundert gehörte ebenfalls zur Ausstattung der Kirche. Das Orgelgehäuse aus dem späten 17. Jahrhundert war bereits 1975 entfernt worden. Der Altar, das Triumphkreuz und andere Gegenstände befinden sich heute in der Stadtkirche St. Maximi. Ein Taufengel wird im Merseburger Kulturhistorischen Museum ausgestellt.

Heute umfasst die Ausstattung der Kirche ein Kruzifix im Triumphbogen, ein Relief von Thomas Becket von Gabriele Messerschmidt und ein Denkmal namens Große Kreuzigungsgruppe vor einer Roten Wand von Klaus Friedrich Messerschmidt. Zudem ist eine siebenköpfige Figurengruppe mit dem Titel Terra Ottonum von Dieter M. Weidenbach erwähnenswert.

Restaurierung und moderne Nutzung

Nach Jahren der Vernachlässigung wurde die Kirche von 1991 bis 1995 umfassend restauriert, nachdem die Gemeinde in den 1970er Jahren aufgrund des schlechten Zustands das Gebäude aufgegeben hatte. Während der Restaurierung wurde das Bodenniveau von 1188 wiederhergestellt, was den Besuchern einen Eindruck des ursprünglichen Raums vermittelt. Archäologische Ausgrabungen des Instituts für Denkmalpflege in Halle legten das Fundament des Taufbeckens frei, das nun im Merseburger Dom ausgestellt ist.

Seit 1993 wird die Kirche wieder für Gottesdienste genutzt und ist eine Station auf dem ökumenischen Pilgerweg nach Santiago de Compostela, der Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Im Jahr 2013 wurde die Kirche von einem Hochwasser der Saale betroffen, und der Merseburger Altstadtverein unterstützte die notwendigen Renovierungen.

Die Neumarktkirche St. Thomae ist nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein historisches Juwel, das die Geschichte der mittelalterlichen Architektur und den unermüdlichen Geist der Gemeinschaft erzählt, die sie über die Jahrhunderte hinweg bewahrt hat. Ein Besuch dieser Kirche bietet einen Einblick in die Vergangenheit und einen ruhigen Raum zur Reflexion und Wertschätzung ihrer architektonischen Schönheit.

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