Im Herzen der historischen Stadt Münster gelegen, ist die Überwasserkirche, auch bekannt als die Kirche Unserer Lieben Frau, ein gotisches Meisterwerk und ein Zeugnis jahrhundertealter religiöser und architektonischer Traditionen. Mit ihrer imposanten Erscheinung und den filigranen Details ist diese Kirche ein unverzichtbares Juwel für alle, die die kulturelle Vielfalt Nordrhein-Westfalens erkunden.
Die Geschichte der Überwasserkirche beginnt im frühen 11. Jahrhundert. Gegründet von Bischof Hermann I., wurde die Kirche 1040 im Beisein von König Heinrich III. sowie zahlreicher Geistlicher und Adliger, darunter der zukünftige Papst Clemens II., geweiht. Der Name der Kirche, der sich mit "Über dem Wasser" übersetzen lässt, leitet sich von ihrer Lage westlich des St.-Paulus-Doms, jenseits der Aa, ab.
Das ursprüngliche Bauwerk, eine dreischiffige Basilika, wurde leider 1071 durch ein Feuer zerstört. Eine neue Kirche erhob sich bis zum späten 11. Jahrhundert aus den Trümmern, erlitt jedoch während der Eroberung Münsters 1121 erhebliche Schäden. Trotz dieser Rückschläge blieb die Überwasserkirche ein bedeutendes spirituelles und Bildungszentrum, insbesondere für adlige Frauen, bis zur Auflösung des zugehörigen Kanonissenstifts im Jahr 1773.
Die heutige gotische Hallenkirche begann 1340 mit ihrem Bau, ein Projekt, das sich bis ins frühe 15. Jahrhundert erstreckte. Der 64,5 Meter hohe Turm der Kirche, der etwa zur gleichen Zeit fertiggestellt wurde, ist ein markantes Merkmal, das die Skyline von Münster dominiert. Das Westportal, verziert mit lebensgroßen Statuen von Aposteln und einer Madonna mit Kind, wurde in den 1370er Jahren geschaffen und zeigt die künstlerische Meisterschaft der damaligen Zeit.
Tragischerweise gingen viele dieser Skulpturen während der turbulenten Zeit der Münsteraner Rebellion in den 1530er Jahren verloren. Der Turm selbst hat seine eigenen Prüfungen erlebt, einschließlich des Verlusts seiner Spitze während eines Sturms im Jahr 1704, der nie wieder aufgebaut wurde.
Im Laufe ihrer Geschichte war die Überwasserkirche Zeugin bedeutender Ereignisse. 1941 hielt Bischof Clemens August Graf von Galen eine seiner berühmten Predigten gegen den Nationalsozialismus in ihren Mauern. Die Kirche erlitt auch schwere Schäden während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg, wurde jedoch widerstandsfähig restauriert und steht weiterhin als Symbol für Ausdauer und Glauben.
Die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Rollen erfüllt, darunter als Pfarrkirche für die umliegenden Gemeinden Gievenbeck, Sandrup, Sprakel und Uppenberg. Heute ist sie die Pfarrkirche der Liebfrauen-Überwasser-Gemeinde, die 2014 aus mehreren lokalen Gemeinden gebildet wurde.
Betretet ihr die Überwasserkirche, findet ihr eine Schatzkammer religiöser Kunst und historischer Artefakte. Die Kirche beherbergt mehrere bemerkenswerte Werke, darunter eine Statue des heiligen Benedikt aus dem späten 14. Jahrhundert und eine Pietà aus der Wende zum 16. Jahrhundert. Das Chorkreuz, das aus dem späten 17. Jahrhundert stammt, und mehrere Epitaphe, die der Bildhauerfamilie Gröninger zugeschrieben werden, tragen zum reichen künstlerischen Erbe der Kirche bei.
Ein weiteres Highlight ist die Ludgerus-Kapelle, die ein Relief von Johann Mauritz Gröninger aus dem Jahr 1691 zeigt, das die Aufbahrung des heiligen Ludger darstellt. Die Kapelle bietet eine ruhige Atmosphäre und einen Ort der Besinnung inmitten der Pracht der Kirche.
Musikliebhaber werden die beiden Orgeln der Kirche zu schätzen wissen. Die Hauptorgel, die 1972 von der Firma Seifert gebaut wurde, verfügt über 39 Register auf drei Manualen und einem Pedal, während ein kleineres Instrument von Oberlinger, das 1985 hinzugefügt wurde, im Chorbereich steht. Diese Orgeln bieten ein reichhaltiges Klangerlebnis während der Gottesdienste und Konzerte.
Der Glockenturm, der historisch sieben Glocken beherbergte, verfügt heute über eine Mischung aus historischen und neueren Ergänzungen. Die bemerkenswerteste ist die Marienglocke von 1415, die für ihre schöne Gussform und filigranen Verzierungen bekannt ist. Nach der Zerstörung der meisten Glocken im Zweiten Weltkrieg wurden 1969 neue Glocken hinzugefügt, um die Tradition der Kirche, die Gläubigen zum Gottesdienst zu rufen, fortzusetzen.
Die Überwasserkirche hat mehrere Renovierungen durchlaufen, um ihre strukturelle Integrität und Schönheit zu bewahren. Zwischen 1998 und 2001 fanden umfangreiche Restaurierungen statt, um den prekären Zustand des Turms zu beheben. Zuletzt wurde von Januar bis November 2016 das Innere der Kirche renoviert, und 2019 wurden weitere Arbeiten am Turm durchgeführt, um seine Stabilität für zukünftige Generationen zu gewährleisten.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, die Überwasserkirche bietet einen einzigartigen Einblick in die bewegte Vergangenheit Münsters. Ihre imposante gotische Architektur, ihre reiche Geschichte und ihr ruhiges Inneres machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel im Herzen Nordrhein-Westfalens.
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