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Evangelisch-reformierte Kirche Neu-Isenburg

Evangelisch-reformierte Kirche Neu-Isenburg Neu-Isenburg

Evangelisch-reformierte Kirche Neu-Isenburg

Im Herzen von Neu-Isenburg, einer Stadt voller Geschichte und Charme, steht die Evangelisch-reformierte Kirche Neu-Isenburg, ein kulturelles und architektonisches Wahrzeichen. Diese Kirche mit ihrem markanten Turm ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der bewegten Vergangenheit und des unerschütterlichen Geistes der Stadt.

Die Ursprünge und frühe Geschichte

Die Wurzeln der Evangelisch-reformierten Kirche Neu-Isenburg sind eng mit der Geschichte der Hugenotten verknüpft, französischen Protestanten, die vor religiöser Verfolgung flohen. 1699 gründeten diese Flüchtlinge Neu-Isenburg und etablierten eine französisch-reformierte Gemeinde. Zunächst war die Gemeinde ein Ableger der französisch-reformierten Gemeinschaft in Offenbach, und der erste Gottesdienst wurde am 20. Mai 1700 unter einer alten Eiche von Pastor Isaak Bermond abgehalten.

Von 1702 bis 1706 entstand das erste Kirchengebäude aus Holz in der Nähe des Marktplatzes. Diese einfache Holzkirche wurde 1706 fertiggestellt und am 5. Mai 1708 eingeweiht. Im Laufe des 18. Jahrhunderts, als sich deutsche Familien in der überwiegend französischsprachigen Hugenottenstadt niederließen, verfügte der Graf von Isenburg 1761, dass die Gottesdienste abwechselnd auf Französisch und Deutsch gehalten werden sollten.

Von Holz zu Stein

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Holzkirche durch ein beständigeres Steingebäude ersetzt. Von 1773 bis 1775 wurde die neue Steinkirche errichtet, finanziert durch Sammlungen in ganz Europa. Diese schlichte, einschiffige Hallenkirche mit Satteldach und Dachreiter wurde am 15. Oktober 1775 eingeweiht. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche weiter ausgebaut, 1908 kamen ein Turm und ein Querschiff hinzu, ebenso wie eine umlaufende Empore im Inneren der Kirche.

Zerstörung und Wiederaufbau

Die Widerstandskraft der Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg auf die Probe gestellt, als ein britischer Bombenangriff am 20. Dezember 1943 sie fast vollständig zerstörte. Doch die Nachkriegszeit war geprägt von Wiederaufbau und Erneuerung. Von 1946 bis 1949 wurde das Kirchenschiff in einfacheren Formen auf den Fundamenten der vorherigen Kirche wieder errichtet. Der Turm folgte von 1957 bis 1958 und integrierte die wenigen verbliebenen Originalelemente. 1961 wurden die Empore und Teile des Innenraums erneuert, und eine umfassende Renovierung im Jahr 2007 brachte weitere Veränderungen im Inneren mit sich.

Architektonische und innere Merkmale

Die heutige Kirche, mit ihrem kreuzförmigen Grundriss und dem markanten Turm, vereint Einfachheit und historische Ehrfurcht. Sowohl das Äußere als auch das Innere des Gebäudes sind schlicht gehalten, was der calvinistischen Tradition ihrer Gründer entspricht. Dekorative Elemente, Bilder und Kruzifixe sind weitgehend abwesend, stattdessen dominieren weiße Wände und große, unverzierte Fenster den Raum.

Im Zentrum des Kircheninneren befinden sich eine erhöhte Kanzel, ein runder Abendmahlstisch und ein Lesepult, umgeben von Bänken auf drei Seiten. Neben der Kanzel stehen zwei Gebotstafeln, die 2005 im französisch-reformierten Stil gestaltet, aber auf Deutsch beschriftet wurden, was auf das multikulturelle Erbe der Kirche hinweist.

Ein Symbol der Gemeinschaft und des Glaubens

Die Evangelisch-reformierte Kirche Neu-Isenburg ist mehr als nur ein historisches Wahrzeichen; sie ist ein Symbol für den anhaltenden Glauben und die Einheit der Gemeinde. Ihr Weg von einem bescheidenen Holzbau zu dem widerstandsfähigen Steingebäude, das wir heute sehen, spiegelt die Entwicklung und das Wachstum der Stadt wider. Die Kirche steht als Zeugnis für die Ausdauer und Hingabe der Menschen in Neu-Isenburg, die ihren Ort des Gebets durch Jahrhunderte des Wandels und der Herausforderungen bewahrt und wieder aufgebaut haben.

Die Kirche besuchen

Für Besucher bietet die Evangelisch-reformierte Kirche Neu-Isenburg eine ruhige und besinnliche Erfahrung. Beim Spaziergang durch das historische Stadtzentrum dient der Kirchturm als Wegweiser und führt euch zu einem Ort, an dem Geschichte und Glaube aufeinandertreffen. Im Inneren lädt die Schlichtheit des Designs zur Reflexion ein und ermöglicht eine tiefere Wertschätzung für die Geschichten, die diese Gemeinschaft geprägt haben.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, die Evangelisch-reformierte Kirche Neu-Isenburg ist ein absolutes Muss. Ihre Wände hallen wider von den Gebeten und Hoffnungen vieler Generationen und machen sie zu einem lebendigen Denkmal für den unerschütterlichen Geist von Neu-Isenburg.

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