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Rieskrater-Museum

Rieskrater-Museum Nördlingen

Rieskrater-Museum

Im malerischen bayerischen Städtchen Nördlingen gelegen, bietet das Rieskrater-Museum, oder wie die Einheimischen es nennen, das Rieskrater-Museum, eine faszinierende Reise durch Zeit und Raum. Dieses einzigartige geologische Museum widmet sich dem gewaltigen Asteroideneinschlag, der vor etwa 15 Millionen Jahren den Nördlinger Rieskrater formte. Für alle, die sich für Astronomie, Geologie oder Geschichte interessieren, ist das Rieskrater-Museum ein unverzichtbares Ziel, das verspricht, zu begeistern und zu informieren.

Die Entstehung des Rieskrater-Museums

Das Museum befindet sich im Holzhofstadel, einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1503. Ursprünglich Teil des Holzlagers des Heilig-Geist-Spitals, ist dieses einstöckige Bauwerk mit seinem markanten Walmdach ein geschütztes Baudenkmal. Nachdem es viele Jahre als Lagerhaus genutzt wurde, wurde das Gebäude zwischen 1985 und 1990 umfassend renoviert, um es in einen Museumsraum zu verwandeln. Dank der Bemühungen von Wulf-Dietrich Kavasch und dem Verein Rieser Kulturtage öffnete das Museum am 6. Mai 1990 offiziell seine Türen.

Erkundung der Ausstellungen

Die Ausstellungen des Museums sind sorgfältig in sechs thematische Räume aufgeteilt, die jeweils eine einzigartige Perspektive auf das Ries-Ereignis bieten. Beim Betreten wird man von einem Luftbild und einem Geländemodell des Rieskraters begrüßt, die den Rahmen für die kosmische Geschichte bilden, die sich im Inneren entfaltet. Der erste Raum befasst sich mit den kosmischen Kollisionen, die unser Sonnensystem geprägt haben, und bietet Einblicke in die Natur von Kometen und Asteroiden.

Ein Highlight ist die Sammlung von Meteoriten, darunter der 2002 entdeckte Neuschwanstein-Meteorit. Diese himmlischen Besucher geben Hinweise auf die Ursprünge und die Zusammensetzung des Impaktors, der den Rieskrater schuf. Im oberen Stockwerk findet ihr detaillierte Darstellungen und Experimente, die zeigen, wie Einschlagskrater entstehen und unter welchen Bedingungen Impaktgesteine wie der Suevit, ein charakteristisches Gestein der Riesregion, gebildet werden.

Der Asteroideneinschlag und sein Vermächtnis

Das Herzstück des Museums ist das Ereignis des Asteroideneinschlags selbst. Besucher können eine Videoanimation von einem stilisierten Kraterrand aus erleben, die eine dramatische Visualisierung des katastrophalen Ereignisses bietet. Das Museum zeigt auch verschiedene Impaktgesteine aus dem Ries, darunter farbenfrohe Brekzien und Suevit, der lokal als Schwabenstein bekannt ist. Informationstafeln und Ausstellungen erklären, wie geophysikalische und mineralogische Forschungen die Entstehung des Ries rekonstruiert haben.

Über die unmittelbaren Folgen hinaus erforscht das Museum die langfristigen Auswirkungen des Ereignisses. Fossilien und Sedimentablagerungen erzählen die Geschichte des Kratersees, der fast zwei Millionen Jahre existierte, während die fruchtbare Riesebene schließlich zu einer blühenden Agrarlandschaft wurde. Der Suevitstein mit seinen einzigartigen Eigenschaften wurde seit dem Mittelalter im Bauwesen verwendet, unter anderem beim Bau der St.-Georgs-Kirche in Nördlingen.

Die Rolle kosmischer Kollisionen in der Erdgeschichte

Im Dr. Wolfgang Märker Raum untersucht das Museum die weitreichenden Auswirkungen kosmischer Kollisionen auf das Leben auf der Erde. Eine Zeitleiste illustriert die Erdgeschichte seit ihrer Entstehung vor 4,6 Milliarden Jahren und hebt Ereignisse wie den Chicxulub-Einschlag in Mexiko hervor, der mit dem Massenaussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren in Verbindung gebracht wird. Das Museum dokumentiert auch die Entwicklung der Theorien über den Ursprung des Rieskraters, von frühen vulkanischen Hypothesen bis zur Bestätigung der Impakttheorie im Jahr 1960 durch die Entdeckung des Hochdruckminerals Coesit.

Eine Verbindung zur Raumfahrt

Das Ries hat sogar eine Rolle in der Raumfahrt gespielt. Die NASA nutzte die geologischen Merkmale der Region, um Astronauten für die Apollo-Mondmissionen zu trainieren, da sie die Ähnlichkeiten zwischen den Ries-Strukturen und der Mondgeologie erkannte. Ein bemerkenswertes Ausstellungsstück ist ein Stück Impaktbrekzie vom Mond, das von der Apollo 16-Mission zurückgebracht wurde und eine auffällige Ähnlichkeit mit dem Ries-Suevit aufweist.

Jenseits der Museumswände

Außerhalb des Museums können Besucher einen geologischen Lehrgarten und ein Informationszentrum für den Geopark Ries erkunden. Diese Einrichtungen zielen darauf ab, das geologische Erbe der Region der Öffentlichkeit zugänglicher zu machen und bieten zusätzliche Möglichkeiten zum Lernen und Entdecken.

Das Rieskrater-Museum ist nicht nur eine Sammlung von Steinen und Fossilien; es ist ein Tor zum Verständnis der dynamischen Kräfte, die unseren Planeten und das Universum geformt haben. Ob ihr erfahrene Geologen oder neugierige Reisende seid, das Museum bietet ein fesselndes und erhellendes Erlebnis, das sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Also, wenn ihr in Bayern seid, macht unbedingt einen Abstecher nach Nördlingen und begebt euch auf eine kosmische Reise durch die Zeiten im Rieskrater-Museum.

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