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Benediktinerkloster Ottobeuren

Benediktinerkloster Ottobeuren Ottobeuren

Benediktinerkloster Ottobeuren

Das Kloster Ottobeuren, eingebettet in die malerische Stadt Ottobeuren in Bayern, Deutschland, ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur und klösterlicher Geschichte. Lokal als Benediktinerkloster Ottobeuren bekannt, wird dieses prächtige Kloster oft als das schwäbische Escorial bezeichnet, dank seiner beeindruckenden Größe und Pracht. Das Kloster ist ein Leuchtturm des spirituellen und kulturellen Erbes und zieht Besucher aus aller Welt an, die seine reiche Geschichte und architektonische Schönheit erkunden möchten.

Die historische Entwicklung des Klosters Ottobeuren

Die Ursprünge des Klosters Ottobeuren reichen bis ins Jahr 764 zurück, als es vom alemannischen Adligen Silach gegründet wurde. Geweiht den Heiligen Alexander von Rom und Theodor Tiro, erlangte das Kloster schnell an Bedeutung und wurde 972 unter Kaiser Otto I. zur Reichsabtei. Im Laufe seiner Geschichte spielte das Kloster eine bedeutende Rolle in der kirchlichen und politischen Landschaft der Region.

Seine Blütezeit erlebte das Kloster während der Kirchenreform im 11. Jahrhundert. Unter der Leitung von Abt Rupert I. verbreitete sich die Hirsau-Georgener Reformbewegung und beeinflusste andere Klöster wie Ellwangen und Marienberg. Im 12. Jahrhundert wurden die Verbindungen des Klosters zu päpstlichen und königlichen Autoritäten stärker, was seinen Status als mächtige religiöse Institution festigte.

Trotz Herausforderungen im späten Mittelalter, wie der Unterordnung unter den Bischof von Augsburg und innerem Niedergang, entwickelte sich das Kloster Ottobeuren zu einem Zentrum barocker Kunst und Kultur. Die architektonische Umgestaltung im 18. Jahrhundert zeugt von seinem bleibenden Erbe und seiner Widerstandsfähigkeit.

Die architektonischen Wunder entdecken

Besucher des Klosters Ottobeuren werden von dem atemberaubenden Anblick der Basilika St. Alexander und St. Theodor begrüßt. Diese spätbarocke Meisterleistung wurde zwischen 1737 und 1766 von Simpert Kraemer und Johann Michael Fischer entworfen. Das Innere der Basilika ist mit beeindruckenden Fresken und Altarbildern der Tiroler Cousins Johann Jakob und Franz Anton Zeiller sowie Stuckfiguren von Johann Joseph Christian geschmückt.

Die Basilika beherbergt zwei berühmte barocke Chororgeln, gefertigt von Karl Joseph Riepp. Die viermanualige Dreifaltigkeitsorgel mit 47 Registern und die zweimanualige Heilig-Geist-Orgel mit 27 Registern sind bekannt für ihre exquisite Handwerkskunst und klassische französische Disposition. Die ungewöhnliche Nord-Süd-Ausrichtung der Kirche wird durch die Gesamtlage des Klosterkomplexes, der in Form eines Kreuzes gestaltet ist, bestimmt.

Der bezaubernde Klosterkomplex

Der weitläufige Klosterkomplex von Ottobeuren bildet ein Rechteck von 142 mal 128 Metern, mit 33 mal 29 Fensterachsen. Innerhalb seiner Mauern befindet sich der prächtige Kaisersaal, ein Zeugnis für den Reichtum und den politischen Einfluss des Klosters. Der intime Theatersaal spiegelt das kulturelle Aufblühen Ottobeurens während der Barockzeit wider.

Die Bibliothek des Klosters ist ein Schatz an Wissen und Geschichte. Im 18. Jahrhundert neu aufgebaut, beeindruckt sie mit aufwendigen Deckenmalereien von Elias Zobel und Stuckdecken von Johann Baptist Zimmermann. Die Bibliothek beherbergt eine beeindruckende Sammlung mittelalterlicher Manuskripte, Inkunabeln und Frühdrucke, darunter etwa 15.000 in Schweinsleder gebundene Folianten.

Musikalisches Erbe und kulturelle Veranstaltungen

Seit 1945 finden im Kloster die Ottobeurer Konzerte statt, eine Reihe klassischer Konzerte, bei denen weltbekannte Dirigenten wie Herbert von Karajan und Leonard Bernstein aufgetreten sind. Die berühmten Riepp-Orgeln der Basilika sind das Herzstück der Orgelkonzerte und ziehen Musikliebhaber an, die ihren majestätischen Klang erleben möchten.

Die reiche musikalische Tradition des Klosters lebt weiter, und die Orgelkonzertreihe wird 2024 unter der Leitung des neuen Basilikaorganisten Christoph Hauser wieder eingeführt. Die Konzerte finden samstags von Mitte Mai bis Mitte Oktober statt und bieten den Besuchern die Möglichkeit, in die lebendige Kulturszene des Klosters einzutauchen.

Eine Reise durch Zeit und Spiritualität

Das Kloster Ottobeuren ist mehr als nur ein historisches Denkmal; es ist ein lebendiges Zeugnis von Jahrhunderten spiritueller Hingabe und kultureller Errungenschaften. Seine Mauern erzählen die Geschichten von Mönchen, Künstlern und Führern, die sein Schicksal geprägt haben. Wenn ihr durch seine ehrwürdigen Hallen wandert, könnt ihr die Last der Geschichte und die Ruhe eines Ortes spüren, an dem sich Glaube und Kunst seit über einem Jahrtausend vereinen.

Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kunstliebhaber oder auf der Suche nach Ruhe seid, das Kloster Ottobeuren bietet eine fesselnde Reise durch die Zeit. Seine architektonische Pracht und sein reiches Erbe machen es zu einem unvergesslichen Ziel im Herzen Bayerns und laden euch ein, die Schönheit und das Geheimnis dieses bemerkenswerten Klosters zu entdecken.

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