Der Horno Romano de El Gallinero in Puerto Real, Spanien, ist eine faszinierende archäologische Stätte, die einen einzigartigen Einblick in die antiken römischen Industrieaktivitäten an der Küste Andalusiens bietet. Dieser historische Ort, eingebettet in ein kürzlich urbanisiertes Gebiet von Puerto Real, hat sich zu einem der bedeutendsten archäologischen Schätze der Region entwickelt und zieht Besucher mit seinen gut erhaltenen Überresten und seiner spannenden Geschichte in den Bann.
Die Geschichte des Horno Romano de El Gallinero beginnt mit seiner Entdeckung und den darauffolgenden Ausgrabungen. Die Stätte wurde erstmals von M. Ponsich entdeckt und liegt in Küstennähe, in Verbindung mit dem El Trocadero-Kanal, am westlichen Rand des städtischen Gebiets von Puerto Real. Die erste Ausgrabung im Jahr 1991 legte vier Bereiche mit Keramikabfällen frei und identifizierte die Lage eines römischen Brennofens während des Baus neuer Häuser. Diese Entdeckung markierte den Beginn einer Reihe archäologischer Eingriffe, die darauf abzielten, den antiken Ofen freizulegen und zu erhalten.
1993 wurden die Ausgrabungen fortgesetzt, was zur detaillierten Dokumentation der Ofenstruktur führte. Es stellte sich heraus, dass der Ofen verschiedene Arten von Amphoren produzierte, darunter Dr. 7B und 8, 10B, 10C und 10D, die auf das erste Viertel des 1. Jahrhunderts n. Chr., insbesondere die zweite Hälfte, datiert werden. Zudem wurden mehrere Graffiti auf den Drehpunkten der Behälter und ein kreisförmiges Kartuschenzeichen entdeckt, das von einigen als OETR S und von anderen als SPERTI interpretiert wird.
Weitere Ausgrabungen, die durch den Bau neuer Wohngebiete angestoßen wurden, brachten einen zweiten Ofen mit einer ähnlichen Struktur wie der erste ans Licht, obwohl dieser teilweise auf Grillhöhe zerstört war. Dieser zweite Ofen, zusammen mit anderen kleinen, quadratischen Strukturen unbekannter Funktion und dem dazugehörigen Keramikabfallbereich, lieferte weitere Einblicke in die industriellen Aktivitäten der damaligen Zeit. Die Produktion und Chronologie dieses zweiten Ofens ähnelten denen des ersten.
Im Jahr 2001 wurde der erste Ofen gereinigt und konsolidiert, um seinen historischen Wert zu steigern. Doch erst 2011 wurde die Stätte vollständig restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sodass Besucher ihre historische Bedeutung voll und ganz schätzen konnten.
Der Horno Romano de El Gallinero ist ein herausragendes Beispiel für römische Keramiköfen, gekennzeichnet durch eine kreisförmige Brennkammer, die von Umfangswänden gebildet wird. Innerhalb dieser Struktur stützte ein zentraler Pfeiler ein Gitter, das von einer Reihe von Bögen getragen wurde. Der zentrale Pfeiler ist etwa 15 cm hoch. Die Brennkammer, die durch das Gitter von der Feuerkammer getrennt war, beherbergte die Keramikobjekte und verhinderte den direkten Kontakt mit dem Feuer.
Der Zugang zur Feuerkammer erfolgte durch eine Öffnung, bekannt als praefurnium, die nach Süden ausgerichtet war, während die Brennkammer einen einfachen Zugangspunkt im Osten hatte. Der Ofen ist von drei Wänden oder Strebepfeilern umgeben, die möglicherweise als Schutz vor Wind und zur strukturellen Unterstützung dienten. Es wird angenommen, dass der Ofen teilweise in den Boden gegraben und später mit Keramikfragmenten bedeckt wurde.
Dieser Ofentyp, bekannt als Cuomo I A, war im Gebiet der Bucht von Cádiz während der frühen Kaiserzeit (1. Jahrhundert n. Chr.) weit verbreitet. Diese Öfen sind durch ihre kreisförmige Form und das von einem zentralen Pfeiler gestützte Gitter charakterisiert. Die Umfangswände des Ofens wurden aus horizontal angeordneten Keramikfragmenten erstellt, manchmal abwechselnd mit Ziegel- oder Steinelementen.
Der Horno Romano de El Gallinero besitzt bedeutenden historischen und archäologischen Wert und stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Er liefert wichtige Dokumentationen innerhalb des Systems der figlinae (Keramiköfen) in der Bucht von Cádiz. In dieser Zeit erforderte der Export von Fischsalzprodukten, hauptsächlich in andere Teile des Römischen Reiches, eine umfangreiche Hilfsindustrie für die Herstellung von Behältern. Die Keramiköfen waren ein wesentlicher Bestandteil der Produktionskette, die die lokale Wirtschaft unterstützte.
Ein Besuch des Horno Romano de El Gallinero bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die Vergangenheit zu reisen und die antiken Industrieaktivitäten zu erkunden, die einst in dieser Region florierten. Die gut erhaltenen Überreste und informativen Ausstellungen bieten wertvolle Einblicke in die römische Keramikindustrie und ihre Rolle im breiteren wirtschaftlichen Kontext der damaligen Zeit.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Horno Romano de El Gallinero nicht nur eine archäologische Stätte ist, sondern ein Fenster in die Vergangenheit, das die Ingeniosität und das handwerkliche Können der alten Römer offenbart. Seine historische Bedeutung und gut erhaltene Struktur machen ihn zu einem Muss für Geschichtsinteressierte und neugierige Reisende gleichermaßen. Während ihr durch diese antike Stätte wandert, könnt ihr fast die Echos der Vergangenheit hören, die die lebendigen Industrieaktivitäten zum Leben erwecken, die einst hier in Puerto Real stattfanden.
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