Im Herzen der malerischen Stadt Radebeul in Sachsen befindet sich die Friedenskirche zu Radebeul, ein bedeutendes historisches und architektonisches Wahrzeichen. Diese evangelisch-lutherische Kirche, früher bekannt als Kirche von Kötzschenbroda, steht stolz auf dem Dorfplatz von Altkötzschenbroda in Radebeul-West und bietet Besuchern eine Reise durch Jahrhunderte von Geschichte, Kultur und Glauben.
Die Friedenskirche ist die älteste Kirche in der Lößnitzregion, deren Ursprünge bis ins Jahr 1273 zurückreichen, als das Archidiakonat Nisan gegründet wurde. Ihre Geschichte ist geprägt von Zerstörung und Wiederaufbau, was die turbulenten Ereignisse widerspiegelt, die die Region prägten. Einer der frühesten bekannten Pfarrer im 14. Jahrhundert war Heinrich Buling, ein Mitglied der Dresdner Ratsfamilie Buling. Nachdem die ursprüngliche Kirche 1429 von den Hussiten zerstört wurde, entstand zwischen 1477 und 1510 ein neues spätgotisches Gebäude, das teilweise durch einen Ablassbrief von 1475 finanziert wurde.
Während der Reformation spielte die Kirche eine zentrale Rolle, als Veit Hammer 1539 der erste evangelische Pfarrer wurde. Kirche und Dorf erlitten während des Dreißigjährigen Krieges erhebliche Schäden, doch die Widerstandsfähigkeit der Gemeinde führte zu einem Wiederaufbau im Renaissance-Stil durch den Baumeister Ezechiel Eckhardt, mit bedeutender Unterstützung von Kurfürst Johann Georg I. Die heutige Kanzel wurde 1642 installiert, und eine Orgel von Tobias Weller folgte 1651.
Eines der bedeutendsten historischen Ereignisse im Zusammenhang mit der Friedenskirche ist die Unterzeichnung des Waffenstillstands von Kötzschenbroda am 27. August 1645 im Pfarrhaus. Dieser Waffenstillstand zwischen dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. und dem schwedischen General Lennart Torstensson markierte das Ende des Dreißigjährigen Krieges für Sachsen. Dieses bedeutsame Ereignis wird im Namen der Kirche gewürdigt, die 1935 in Friedenskirche (Friedenskirche) umbenannt wurde.
Besucher der Friedenskirche werden von ihrer markanten neugotischen Architektur begrüßt, die das Ergebnis des teilweisen Wiederaufbaus durch Karl Weißbach in den Jahren 1884/1885 ist. Die Renovierung umfasste die Erweiterung des Kirchenschiffs und die Hinzufügung eines charakteristischen neugotischen Turmhelms, der die vorherige barocke Kuppel ersetzte. Der untere Teil des Turms, der aus dem Jahr 1477 stammt, bleibt ein Zeugnis der mittelalterlichen Ursprünge der Kirche.
Beim Betreten offenbart das Innere der Kirche eine Mischung aus historischen und künstlerischen Elementen. Das Kirchenschiff ist mit einer flachen Holzdecke verziert, die breite Felder mit Füllbrettern aufweist, während die Seitenschiffe zwei Reihen von Holzemporen beherbergen. Der Chorraum verfügt über Spitzbogenfenster mit filigranem Maßwerk, Strebepfeiler mit abgeschrägten Abdeckungen, ein Rippengewölbe und einen breiten spitzbogigen Triumphbogen, der zum Kirchenschiff führt.
Die Friedenskirche beherbergt mehrere bemerkenswerte Artefakte, darunter die Kanzel von 1642 von Andreas Schirmer und die bunten Glasfenster im Chor, die von Christian Rietschel entworfen und während der Renovierung 1961/1962 installiert wurden. Der Eingang wird durch den Grabstein von Augustin Prescher, dem Pfarrer, der eine Schlüsselrolle beim Waffenstillstand von 1645 spielte, hervorgehoben.
Ein weiteres Highlight ist die Orgel der Kirche, die ursprünglich 1885 vom Dresdner Hoforgelbauer Jehmlich gebaut wurde. Dieses Instrument, das mehrere Modifikationen und Restaurierungen durchlief, verfügt nun über 46 Register und einen freien Pfeifenprospekt. Das romantische Klangprofil der Orgel wurde während der Restaurierung 1999/2000 besonders hervorgehoben.
Der Kirchturm, der für Besucher zugänglich ist, bietet einen Panoramablick auf Radebeul-West und die Elbe. Das aktuelle Glockenensemble, das 2004 von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen wurde, ersetzte die Gusseisenglocken von 1949. Diese Bronzeglocken haben die gleichen Töne und Inschriften wie ihre Vorgänger und bewahren so eine Verbindung zur Vergangenheit der Kirche.
Der Kirchhof der Friedenskirche ist ein Ort der Besinnung und des Gedenkens und beherbergt eines der bedeutendsten Denkmäler Radebeuls – die Sandsteinskulptur Chronos und die Trauernde oder Chronos und die Klagende Frau, die vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt. Dieses restaurierte Kunstwerk, zusammen mit den Gräbern bedeutender Persönlichkeiten wie des Kunsthistorikers Franz Richard Steche, trägt zur historischen Atmosphäre des Ortes bei.
Heute steht die Friedenskirche zu Radebeul als kulturelles Denkmal, das für seinen historischen und künstlerischen Wert anerkannt ist. Bereits 1904 wurde sie von Gurlitt in seinem grundlegenden Inventar als Kunstdenkmal beschrieben. Die Kirche spielt weiterhin eine aktive Rolle in der Gemeinde, indem sie seit 2004 den internationalen Radebeuler Courage-Preis biennal ausrichtet und als Ort für Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen dient.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Friedenskirche zu Radebeul nicht nur eine Kirche ist; sie ist ein Symbol für Widerstandsfähigkeit, Glauben und Frieden. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Kriegen und Waffenstillständen, Zerstörung und Wiederaufbau und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der die reiche Geschichte und Kultur Sachsens erkunden möchte. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, die Friedenskirche bietet eine tiefgründige und bereichernde Erfahrung.
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