Mit ihrer beeindruckenden Präsenz im Herzen von Rheine-Eschendorf ist die St.-Antonius-Basilika ein herausragendes Beispiel für die neo-romanische Architektur und ein Symbol des reichen kulturellen und religiösen Erbes von Nordrhein-Westfalen. Diese prächtige Basilika, die dem heiligen Antonius von Padua gewidmet ist, wurde zwischen 1899 und 1905 erbaut und gilt als eines der bedeutendsten Kirchengebäude der späten Historismus-Ära in Deutschland.
Die St.-Antonius-Basilika wurde von dem bekannten deutsch-niederländischen Architekten Franz Klomp entworfen, der sich von den romanischen Kaiserdomen in Hildesheim, insbesondere St. Michael und St. Godehard, inspirieren ließ. Auch Elemente des Paderborner Doms spiegeln sich im Design wider, vor allem im imposanten Westturm, der mit einer Höhe von 102,5 Metern als der höchste Kirchturm im Münsterland gilt.
Die Basilika befindet sich rechts der Ems entlang der Osnabrücker Straße und dient als Pfarrkirche für die katholische Gemeinde St. Antonius in Rheine. Mit ihren beeindruckenden Maßen von 90 Metern Länge und 39 Metern Breite ist sie der größte Sakralbau der Stadt und ein dominantes Merkmal der örtlichen Skyline.
Die dreischiffige Struktur der Basilika zeichnet sich durch eine flache Holzdecke, ein östliches und ein westliches Querschiff, zwei Vierungstürme, vier flankierende Türme und zwei Chöre aus. Die architektonischen Elemente der Basilika, einschließlich der Seitenschiffe und der Obergadenfenster, erfüllen die Kriterien für ihre Klassifizierung als Basilika. Das komplexe Design und die schiere Größe des Gebäudes machen es zu einem Meisterwerk der neo-romanischen Architektur.
Der Westturm ist besonders bemerkenswert für seine Höhe und sein Design, das andere bedeutende Kirchtürme in der Region, wie St. Lamberti in Münster und St. Ludgerus in Billerbeck, übertrifft. An den vier Ecken des Vierungsturms finden Besucher Statuen, die bedeutende Persönlichkeiten aus der Geschichte Rheines darstellen, darunter Karl der Große, Bischof Ludwig II., Bischof Christoph Bernhard von Galen und Johannes von Grüter, ein lokaler Richter aus dem 15. Jahrhundert.
Im Inneren der Basilika wird das überwiegend weiße Interieur durch abwechselnde rote und graue Bögen und Säulen akzentuiert. Der Hochaltar, der zwischen 1925 und 1929 in der Werkstatt von Ferdinand Langenberg gefertigt wurde, ist ein zentraler Punkt im östlichen Chor. Dieser prächtige Altar ist mit Szenen aus der Passion Christi und dem Pfingstfest geschmückt und wird von einem Bild des gekreuzigten Christus gekrönt.
Die Seitenaltäre bieten einen interessanten Kontrast, mit dem Marienaltar am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffs, das traditionell den Männern vorbehalten war, und dem Josephsaltar im nördlichen Seitenschiff, das historisch den Frauen zugewiesen war. Ein weiteres auffälliges Merkmal ist das Christkönigsgemälde in der Apsis, das von dem Kölner Künstler Peter Hecker geschaffen wurde. Ursprünglich als Mosaik geplant, enthält das Gemälde einige Mosaikelemente, die zu seinem einzigartigen Charme beitragen.
Eines der verborgenen Juwelen der Basilika ist die Krypta unter dem Chor, die von Friedrich Stummel entworfen wurde. Die Krypta, die an römische Katakomben erinnert, beherbergt ein Museum mit einer umfangreichen Sammlung liturgischer Gegenstände, Textilien und Dokumente zur Baugeschichte der Kirche. Sie enthält auch das Grab von Dechant Bernhard Pietz, dem Erbauer der Basilika, der von den Handwerkern heimlich mit einer Ruhestätte innerhalb der Kirche geehrt wurde.
Die Taufkapelle im westlichen Chor, die von Karl Wenzel, einem Schüler Stummels, dekoriert wurde, verfügt über ein reich verziertes Taufbecken mit einem bronzenen Deckel im byzantinischen Stil. Dieses Taufbecken, das 1920 von dem Architekten Josef Franke geschaffen wurde, ruht auf acht kugelförmigen Füßen und ist mit filigranen Reliefs geschmückt.
Die Glocken der Basilika, die in Stahl von der Gießerei Buderus in Wetzlar gegossen wurden, sind eine Ausnahme in der Region, in der normalerweise Bronzeglocken verwendet werden. Die sieben Glocken, die nach ihren Stiftern benannt sind, wurden 1919 installiert und 1921 geweiht. Trotz der Stahlzusammensetzung erzeugen die Glocken dank ihrer bronzenen Klöppel einen harmonischen und vollen Klang.
Die Orgel der Kirche hat seit ihrer ersten Installation im Jahr 1906 mehrere Veränderungen durchlaufen. Die heutige Orgel, die 1984 von G. Christian Lobback gebaut wurde, verfügt über 54 Register und befindet sich auf der Westempore. Dieses Instrument bereichert weiterhin das liturgische und musikalische Leben der Basilika.
Die St.-Antonius-Basilika ist auch für ihre aufwendige Weihnachtskrippe bekannt, die seit 1981 jährlich in der Krypta ausgestellt wird. Diese umfangreiche Krippenszene umfasst über hundert Figuren und stellt verschiedene biblische Ereignisse dar, nicht nur die Geburt Christi. Die Krippe mit ihren historischen Figuren aus dem 19. Jahrhundert zieht während der Festtage Besucher aus nah und fern an.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St.-Antonius-Basilika mehr als nur ein Ort des Gebets ist; sie ist ein monumentales Zeugnis der architektonischen Brillanz und historischen Bedeutung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ob ihr nun Geschichtsliebhaber, Architekturbegeisterte oder spirituelle Suchende seid, ein Besuch dieser prächtigen Basilika in Rheine ist ein unvergessliches Erlebnis, das einen tiefen Einblick in das reiche kulturelle Gefüge der Region bietet.
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