Im Herzen von Roquetas de Mar, entlang der belebten Avenida de Juan Bonachera, befindet sich ein historisches und religiöses Kleinod: die Ermita de la Santa Cruz. Diese bescheidene Kapelle mit ihrer unscheinbaren Fassade birgt eine Fülle von Geschichten und Traditionen, die sich im Laufe der Jahrhunderte in das Leben der lokalen Gemeinschaft eingewebt haben.
Die Ursprünge der Ermita de la Santa Cruz gehen auf ein bedeutendes Ereignis im Jahr 1868 zurück, als drei Mitglieder des Redemptoristenordens—Víctor, Pedro und Luis—die Stadt besuchten. Während ihrer Mission entfachten sie den Glauben der Einheimischen innerhalb von vier Tagen neu. Am letzten Tag trugen sie ein schwarz bemaltes Holzkreuz von der Kirche Ntra. Sra. del Rosario zu einem Ort namens El Ventorrillo. Dort wurde das Kreuz auf einem Sockel aufgestellt, und der Missionar Pedro hielt eine bewegende Predigt über den Tod und die Passion Jesu. Diese Handlung hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Stadtbewohnern und bereitete den Weg für den späteren Bau der Kapelle.
Am 23. Januar 1900 beschloss die Stadtverwaltung, an genau jener Stelle, an der die Redemptoristenmissionare das Kreuz aufgestellt hatten, eine Kapelle zu errichten. Die Kapelle wurde zu Ehren dieses Ereignisses Ermita de la Santa Cruz genannt. Der Bau wurde von Ramón Alcaraz Yborra, einem Fischer, geleitet, der nach einem schweren Sturm auf See überlebt hatte und der Jungfrau Maria als Dank ein Gelübde ablegte, die Kapelle zu errichten.
Die Kapelle blieb nicht von Prüfungen verschont. Während des Spanischen Bürgerkriegs im Jahr 1937 erlitt das Innere der Ermita de la Santa Cruz erhebliche Schäden, und mehrere religiöse Bilder gingen verloren. Trotz dieser Rückschläge blieb die Kapelle ein zentraler Punkt für die religiösen Aktivitäten der Gemeinschaft.
Heute spielt die Ermita de la Santa Cruz weiterhin eine wichtige Rolle im religiösen Leben von Roquetas de Mar, wenn auch mit weniger Aktivitäten. Besonders am Freitag vor dem Freitag der Schmerzen wird ein Kinder-Kreuzweg abgehalten, der an der Kapelle beginnt und zur Kirche Santa Ana führt. Am Palmsonntag startet eine Prozession mit Kindern, die als Hebräer verkleidet sind, ebenfalls an der Kapelle und zieht zur Santa Ana. Darüber hinaus zieht am Heiligen Mittwoch die Prozession von Ntro. Padre Jesús Nazareno, organisiert von der Bruderschaft Ntra. Sra. de los Dolores, an der Kapelle vorbei. Während dieser Veranstaltung verneigen sich die Träger des Throns, indem die vorderen Träger knien und die hinteren den Thron anheben, sodass er sich in einer feierlichen Verbeugung neigt.
Die Ermita de la Santa Cruz ist ein bescheidenes, aber charmantes Beispiel volkstümlicher Architektur. Der rechteckige Grundriss der Kapelle, auch als Salonplan bekannt, ist in zwei Hauptbereiche unterteilt. Der erste Bereich, direkt nach dem Eingang, verfügt über zwei Bänke auf beiden Seiten und eine einfache Holzdecke mit Balken. Der zweite Bereich ist der Altarraum, der verschiedene religiöse Bilder beherbergt, darunter die Santa Cruz, die der Kapelle ihren Namen gibt.
Unter den religiösen Artefakten der Kapelle sticht das Bild der Jungfrau von Fatima hervor. Dieses Bild wurde zwischen 1953 und 1955 durch eine Volksabstimmung erworben und befand sich zunächst in der Kirche Ntra. Sra. del Rosario. Während einer Prozession am Ostersonntag in den 1950er Jahren wurden die Hände der Jungfrau beschädigt, was zur Einstellung der Prozession führte. Anschließend wurde das Bild in die Ermita de la Santa Cruz verlegt, wo die Hände restauriert wurden. Die Prozession wurde jedoch nie wieder aufgenommen.
Die Kapelle ist auch mit einer kuriosen lokalen Legende namens El engañamuerte verbunden. In den Jahren 1886 oder 1887 soll ein Mann namens Luis Francisco Jiménez Montoya an dem Ort, der als El Ventorrillo bekannt ist und an dem die Kapelle heute steht, in einem Sarg aufgewacht sein. Diese Geschichte fügt der ohnehin schon reichen Geschichte der Kapelle eine weitere faszinierende Schicht von Folklore hinzu.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ermita de la Santa Cruz mehr ist als nur ein religiöses Gebäude; sie ist ein Zeugnis des anhaltenden Glaubens und der Widerstandsfähigkeit der Menschen von Roquetas de Mar. Ihre Wände haben Momente tiefster Hingabe, Gemeinschaftsgeist und sogar die Verwüstungen des Krieges erlebt. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, fromme Pilger oder einfach nur neugierige Besucher seid, ein Besuch dieser bescheidenen Kapelle bietet einen einzigartigen Einblick in die Seele dieser lebendigen Küstenstadt.
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