Im malerischen Städtchen Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland, steht das Johann-Friedrich-Danneil-Museum als Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes der Region. Gegründet im Jahr 1836, trägt das Museum den Namen des angesehenen Prähistorikers und Gymnasialprofessors Johann Friedrich Danneil, dessen Leidenschaft für Geschichte und Archäologie den Grundstein für eine der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen der Altmark legte.
Die Ursprünge des Johann-Friedrich-Danneil-Museums gehen auf die Gründung durch den Altmärkischen Verein für vaterländische Geschichte und Industrie zurück, bei dem Danneil eine zentrale Rolle spielte. Anfangs war die Sammlung des Museums an verschiedenen Orten untergebracht, darunter das Salzwedeler Rathaus, eine Seitenkapelle der Marienkirche und später das Amtsgericht. Die frühe Sammlung des Museums umfasste zahlreiche prähistorische und frühgeschichtliche Artefakte aus der Altmark, was es zu einem der ersten Vereinsmuseen Deutschlands machte.
Im Jahr 1929 fand das Museum ein dauerhaftes Zuhause in der Propstei, einem historischen Gebäude südlich der Marienkirche. Diese Verlegung markierte einen bedeutenden Meilenstein, da das Museum zu einem Kreismuseum wurde und nicht mehr vom Verein verwaltet wurde. Das Museum wurde erweitert und am 28. September 1932 unter dem Namen Johann-Friedrich-Danneil-Museum wiedereröffnet. Im Laufe der Jahre wuchs die Sammlung und umfasste mittelalterliche und spätere historische Artefakte, die das vielfältige kulturelle Erbe der Region widerspiegeln.
Trotz der turbulenten Ereignisse des 20. Jahrhunderts, einschließlich des Zweiten Weltkriegs und der ideologischen Zwänge des NS-Regimes, blieb die Sammlung des Museums weitgehend intakt. Während der Bodenreformen der Nachkriegszeit erhielt das Museum zahlreiche zusätzliche Artefakte aus privaten Sammlungen enteigneter Personen und Flüchtlinge aus der DDR. Im Jahr 1956 übernahm das Museum auch das Freilichtmuseum Diesdorf, das jedoch 1989 wieder getrennt wurde.
Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum befindet sich im historischen Propstei-Gebäude, einem bemerkenswerten Beispiel der Renaissance-Architektur mit einer eigenen reichen Geschichte. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle das Haus des Archidiakons von Salzwedel im Jahr 1474. Im Jahr 1578 integrierte Albrecht von der Schulenburg Teile des ursprünglichen Gebäudes, um ein stattliches Herrenhaus zu schaffen. Das Gebäude zeichnet sich durch eine markante Fachwerkkonstruktion mit einem auffälligen Treppenturm aus, was seinen architektonischen Charme erhöht. Im Jahr 1754 wurde ein Sandsteinportal hinzugefügt, das die Pracht des Gebäudes weiter steigerte. Die Propstei blieb extraterritorial und gehörte nicht zur Stadt Salzwedel, bis sie 1928 von der Stadt erworben wurde.
Heute verfügt das Johann-Friedrich-Danneil-Museum über eine beeindruckende Sammlung von über 30.000 katalogisierten Artefakten aus der gesamten Altmark-Region. Die Sammlung umfasst Gegenstände aus ehemaligen Museen der Region, wie dem Heimatmuseum Gardelegen. Zu den bekanntesten Exponaten des Museums gehören die Salzwedeler Madonna, eine Holzskulptur aus den Jahren 1225/1230, und der Weinberg-Altar, der 1582 von der Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren geschaffen wurde. Dieser Altar, ursprünglich in der Klosterkirche Salzwedel untergebracht, stellt das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg aus dem Matthäus-Evangelium als Allegorie der Reformation dar.
Die Bibliothek des Museums ist ebenso beeindruckend und umfasst rund 20.000 Bücher sowie ebenso viele Zeitschriften. Diese umfangreiche Sammlung bietet wertvolle Einblicke in die Geschichte der Region und dient als Ressource für Forscher und Geschichtsinteressierte.
Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum bietet eine vielfältige Palette an Ausstellungen und Bildungsprogrammen für Besucher jeden Alters. Neben der Dauerausstellung veranstaltet das Museum Sonderausstellungen zu lokalen Geschichtsthemen. Bemerkenswerte vergangene Ausstellungen umfassen "Dokumente der Wende" (2009-2010), die die Ereignisse rund um die Wiedervereinigung Deutschlands beleuchteten.
Das Museum legt auch großen Wert auf Bildungsinitiativen und organisiert regelmäßig Aktionstage und Workshops im Rahmen seines museumspädagogischen Konzepts. Diese Programme bieten praktische Lernerfahrungen und ermöglichen es den Besuchern, Geschichte auf interaktive und immersive Weise zu erleben. Darüber hinaus stellt das Museum Werke lokaler Künstler aus und fördert einen lebendigen kulturellen Austausch innerhalb der Gemeinschaft.
Seit 1990 ist die Langobardenwerkstatt Zethlingen, die sich im Dorf Zethlingen befindet, ein integraler Bestandteil des Johann-Friedrich-Danneil-Museums. An einem Ort mit einem 2.000 Jahre alten Brandgräberfeld der Langobarden gelegen, dient diese Werkstatt als Bildungszentrum, in dem Besucher mehr über das Leben und die Kultur der Langobarden erfahren können. Durch anschauliche Darstellungen und praktische Aktivitäten erweckt die Langobardenwerkstatt die Geschichte zum Leben und bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Johann-Friedrich-Danneil-Museum nicht nur ein Aufbewahrungsort historischer Artefakte ist, sondern eine lebendige kulturelle Institution, die das reiche Erbe der Altmark feiert. Seine umfangreiche Sammlung, das historische Ambiente und die ansprechenden Bildungsprogramme machen es zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die sich für die faszinierende Geschichte von Salzwedel und seiner Umgebung interessieren. Ob ihr Geschichtsinteressierte, neugierige Reisende oder lokale Bewohner seid, ein Besuch in diesem bemerkenswerten Museum verspricht eine bereichernde und unvergessliche Erfahrung.
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