Die St. Ulrici Kirche, gelegen in der malerischen Stadt Sangerhausen in Sachsen-Anhalt, Deutschland, ist ein eindrucksvolles Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Pracht der Region. Diese romanische Pfeilerbasilika, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde, ist nicht nur die älteste und bedeutendste Kirche der Stadt, sondern auch ein bemerkenswertes Beispiel mittelalterlicher Kirchenbaukunst.
Die Ursprünge der St. Ulrici Kirche sind von Geheimnissen umgeben, da das genaue Datum der ersten Kirche an diesem Ort unbekannt bleibt. Historische Aufzeichnungen weisen jedoch darauf hin, dass im Jahr 1100 Landgraf Ludwig der Springer die Kirche des Ortes Sangerhusen dem Benediktinerkloster Reinhardsbrunn schenkte, was wahrscheinlich auf St. Ulrici hinweist. In dieser Zeit war die Kirche möglicherweise mit einem Kollegiatstift verbunden, und Mitglieder der adligen Familie wurden in ihren Mauern beigesetzt.
Kurz nach 1116 wurde eine neue Kirche erbaut, nachdem Ludwig der Springer ein Gelübde abgelegt hatte. Diese Kirche wurde zwischen 1135 und 1140 geweiht. Im Jahr 1265 wurde ein Zisterzienserinnenkloster neben der Kirche gegründet. Dieses Kloster wurde 1539 aufgelöst, und St. Ulrici wurde eine evangelische Pfarrkirche.
Der Bau der heutigen dreischiffigen Pfeilerbasilika begann um 1116. Nach der Gründung des Zisterzienserinnenklosters im Jahr 1265 wurde ein nördlicher Kreuzgang hinzugefügt. Die Kirche und das Kloster wurden bei einem Stadtbrand im Jahr 1389 beschädigt, was zur Zerstörung des Klosters und zur Beschädigung der Kirche führte.
Während der Restaurierung wurde ein gotischer Vierungsturm hinzugefügt, und das südliche Querschiff und die zentrale Apsis erhielten gotische Fenster. Das nördliche Querschiff wurde um ein Joch verkürzt. Im Jahr 1583 wurden Strebepfeiler hinzugefügt, und 1625 wurde das Gewölbe des nördlichen Seitenschiffs neu gebaut. Chor, Querschiff und Westgiebel wurden 1694 ersetzt. Ein Dachreiter wurde 1699 entfernt, und 1706 wurden vier zusätzliche Strebepfeiler an der Südseite hinzugefügt. Ein weiterer Brand im Jahr 1780 machte den Austausch des Vierungsgewölbes im Jahr 1809 notwendig.
Von 1892 bis 1893 wurde die Kirche umfassend restauriert, wobei Portale, Friese und Fenster ersetzt und neugestaltet wurden. Die Emporen, die barocke Orgel und der barocke Altar wurden entfernt, und die Kirche wurde im neoromanischen Stil bemalt. Eine von dem Bildhauer Gustav Kuntzsch aus Wernigerode geschaffene hölzerne Kanzel wurde installiert, aber 1948/1949 aufgrund schwerer Holzschäden durch Holzwurm entfernt. Seit 1991 wird die Kirche kontinuierlich restauriert.
Die St. Ulrici Kirche besteht aus Bruchstein und Sandsteinquadern. Sie verfügt über eine dreischiffige Basilika mit einem Querschiff und einem Vierungsturm. Die Pfeiler sind kreuzförmig, und das Langhaus umfasst fünf Joche. Im Westen befindet sich ein Anbau mit zwei Jochen, der die Breite und Höhe des Mittelschiffs widerspiegelt. Der Chor ist ebenfalls dreischiffig und erstreckt sich über zwei Joche, die in drei parallelen Apsiden enden. Die Arme des Querschiffs haben jeweils zwei Joche, wobei das innere Joch den Verlauf der Seitenschiffe fortsetzt. Jedes äußere Joch endet in einer Apsis.
Äußerlich zeichnet sich die Kirche durch ihre lange, durchgehende Dachlinie und den achteckigen Vierungsturm mit einem Spitzhelm aus, der ein prägendes Merkmal der Skyline von Sangerhausen ist. Im Inneren sind das schmale und schluchtartige Mittelschiff und das Querschiff besonders beeindruckend. Fünf Rundbogenarkaden unterschiedlicher Höhe und Breite trennen das Mittelschiff von den Seitenschiffen. Die Vierungspfeiler und Querbogenansätze im Querschiff sind aufgrund des Drucks des schweren Vierungsturms deutlich gebogen. Das Mittelschiff, das nördliche Seitenschiff, die Querschiffe und der Chor haben unregelmäßige Kreuzgewölbe, während das südliche Seitenschiff mit Tonnengewölben bedeckt ist.
Im nördlichen Querschiffarm ist ein Tympanon aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts eingebettet. Die Vorderwand des nördlichen Querschiffs enthält Reste eines hölzernen und stuckierten Altarschreins. Das bronzene Taufbecken stammt aus dem Jahr 1369, und ein Kruzifix aus der Zeit um 1500 hängt im westlichen Chorjoch. Die Kirche beherbergt auch das Grab von Valtin Fuchs, einem Amtmann, der 1558 starb.
Die Orgel der St. Ulrici Kirche wurde 1858 von dem Orgelbauer Julius Alexander Strobel aus Frankenhausen gebaut. Dieses rein mechanische Instrument verfügt über 20 Register (Schleifladen) auf zwei Manualen und Pedal, eingebaut in ein neoromanisches Gehäuse aus dem Jahr 1892. Die Prospektpfeifen sind stumm. Nach zahlreichen, teils erheblichen Änderungen wurde die Orgel 2010 von der Orgelbaufirma Sauer aus Frankfurt (Oder) in ihren historischen Zustand zurückversetzt, wobei mehrere Register teilweise oder vollständig rekonstruiert wurden.
Die St. Ulrici Kirche in Sangerhausen ist nicht nur ein Ort des Gottesdienstes; sie ist ein historisches Denkmal, das die Geschichte von Jahrhunderten architektonischer Entwicklung, religiöser Hingabe und Gemeinschaftsresilienz erzählt. Ob ihr Architekturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder spirituelle Suchende seid, ein Besuch in St. Ulrici bietet einen tiefen Einblick in die Vergangenheit und eine ruhige Erfahrung in der Gegenwart.
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